Mündliche Mitarbeit verbessern

Text: A. W. (Familienberaterin) / Letzte Aktualisierung: 22.12.2022

Schüler im Unterricht
Wie kann man die mündliche Mitarbeit verbessern? - Symbolbild: © Christian Schwier - stock.adobe. com

In diesem Artikel beantworten wir die Frage wie man die mündliche Mitarbeit verbessern kann. Erfahren Sie wie Sie als Eltern helfen können und welche Ursachen eine schlechte Mitarbeit haben kann. Oft sind es Versagensängste, die das Kind in der Schule hat. Diese gilt es zu bekämpfen.

Melden, bitte! - Mündliche Mitarbeit in der Schule fördern

Während der gesamten Schulzeit wird Kindern und Jugendlichen immer wieder vor Augen geführt, wie wichtig die mündliche Mitarbeit im Unterricht ist. Wer sich nicht regelmäßig meldet und in das Unterrichtsgeschehen einbringt, muss langfristig mit schlechten mündlichen Noten rechnen. Da die mündliche Mitarbeit auch die Zeugnisnoten beeinflusst, sollten Eltern und Lehrer förderbedürftigen Kindern mit Rat und Tat zur Seite stehen. Doch wie kann man die mündliche Mitarbeit verbessern?

Mündliche Mitarbeit verbessern - So können Eltern helfen

Meldet sich das eigene Kind während des Unterrichts kaum und sitzt es die meiste Zeit stumm hinter seinem Tisch, erfahren Eltern dies meist erst im Rahmen eines Gesprächs mit der Lehrkraft. (z. B. beim Elternsprechtag) Hier jedoch ist zunächst unklar, warum sich das Kind nicht beteiligt. Da es hierfür meist triftige Gründe gibt, sollten Eltern keinesfalls mit Strafen drohen und ihr Kind auf diese Weise einschüchtern.

Besser ist es, zunächst das Gespräch zu suchen. In einem ruhigen Moment können Eltern dann ihr Kind darauf ansprechen, dass es in der Schule nicht viel zum Unterricht beiträgt. Die Frage, warum das so ist, können vor allem Grundschüler eher selten beantworten. Daher ist es wichtig, behutsam an das Thema heranzugehen und Verständnis zu zeigen. Es hilft, wenn Eltern ihrem Kind vorschlagen, einmal ein wenig zu üben. So könnten Vater oder Mutter den Lehrer spielen und das Kind kann sich in der geschützten Umgebung seines Zuhauses im Melden und Antworten üben. In manchen Fällen genügt dies schon, um den "Knoten" platzen zu lassen und in der Schule läuft es dann wieder besser.

Gibt es jedoch konkrete Gründe wie Unbehagen und Angst (Z. B. Angst vor dem Lehrer), sollten Eltern dies unbedingt ernst nehmen und sich die Sorgen ihres Kindes anhören. So kann es sein, dass das Kind Probleme mit seinen Mitschülern oder einem bestimmten Lehrer hat und sich deswegen nicht meldet. Auch Konzentrationsschwierigkeiten oder allgemeine Überforderung können der Grund für fehlende Beteiligung sein. Kristallisiert sich im Gespräch mit dem Kind heraus, woran es aktuell mangelt, sollten Eltern eine Verbesserung der Situation in die Wege leiten. Dann können auch Gespräche mit der Klassenlehrkraft hilfreich sein.

Wenn Versagensängste der Grund sind

Ein besonders häufiger Grund für ausbleibende mündliche Beteiligung am Unterricht ist die Angst vor dem Versagen. Viele Kinder fürchten sich davor, falsche Antworten zu geben, da sie von Mitschülern geärgert oder vom Lehrer getadelt werden könnten. An dieser Stelle ist es wichtig, das Selbstvertrauen des Kindes zu stärken und ihm zu vermitteln, dass Fehler sehr wertvoll und wichtig sind.

So könnten Eltern ihrem Kind verdeutlichen, dass es durch seine falsche Antwort auch seinen Mitschülern hilft, da manche Themen dann noch etwas genauer erklärt werden können. Entscheidend ist hier, dem Kind zu vermitteln, dass sein persönlicher Wert keinesfalls mit seinen schulischen Leistungen zusammenhängt. Weiß das Kind dann, dass es in jedem Fall gemocht und geliebt wird, kann es befreiter mit Kritik und Fehlschlägen umgehen, ohne sich stark bedroht zu fühlen. So einfach kann man Versagensängste bekämpfen.

Unterstützende Maßnahmen im Schulalltag

Doch nicht nur Eltern können betroffenen Kindern die mündliche Mitarbeit erleichtern. Auch in der Schule ist es wichtig, dass Klassenlehrkräfte nicht nur den reinen Schulstoff vermitteln, sondern darüber hinaus auch soziale Kompetenz fördern. Bei Spielen in der Klassengemeinschaft, die auch schüchternen Kindern dabei helfen, aus sich herauszugehen, werden Hemmungen und Ängste leichter abgebaut. Auch erfährt das Kind hier, dass es Teil einer funktionierenden Gemeinschaft ist, in der niemand so leicht ausgeschlossen wird. Dann fällt auch das freie Reden und Einbringen während des Unterrichts leichter.

Liegen jedoch schwerwiegende Probleme wie Mobbing unter Schülern oder der Verdacht auf eine kognitive Schwäche des Kindes vor, sollten Lehrer umgehend entsprechende Maßnahmen in die Wege leiten. Gemeinsam mit Eltern, Schulkameraden und möglicherweise auch dem Schulpsychologen oder Schulsozialarbeiter lassen sich tiefgreifende Schwierigkeiten dann bewältigen.

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