Schulstress - Was tun?

Text: C. D. (Mutter) / Letzte Aktualisierung: 14.05.2022

Mädchen leidet unter Schulstress
Lernstress und Stress in der Schule vermeiden - Symbolbild: © Racle Fotodesign - stock.adobe. com

Inhaltsverzeichnis dieses Artikel:
Was ist Schulstress? Welche Ursachen kann Stress in der Schule haben und was kann man dagegen tun?

Die Schüler Deutschlands leiden zunehmend unter Schulstress. Der immer stärker werdende Leistungsdruck lässt die Schüler nicht nur psychisch, sondern auch körperlich krank werden. Immer mehr Eltern sind der Meinung, dass unser Schulsystem ihren Kindern die Kindheit stiehlt. Vollgepackte Lehrpläne und mehr und mehr außerschulische Verpflichtungen belasten die Kinder und Jugendlichen sehr. Bereits in der Grundschule zeigen viele Kinder auffällige Symptome, denn sogar sie haben erkannt, dass Leistung zeigen das A und O der Schule ist. Zu wenig nicht verplante Zeit haben die Schüler heutzutage, und gerade dies ist ein wichtiger Gegenpol zum stressigen Schulalltag.

Was ist Schulstress? Die Symptome:

Schulstress kann sich auf verschiedene Weise bei den Kindern und Jugendlichen äußern. Meistens fällt den Eltern ein verändertes Verhalten ihres Kindes auf. Es zieht sich zurück und wirkt abgeschlagen und demotiviert. Hinzu kommen nicht selten Konzentrationsprobleme. Werden die Noten der Kinder in der Schule schlechter, ist es für viele Eltern ein weiteres Warnsignal. Besonders auffällig, sind die körperlichen Probleme, die mit dem Schulstress einhergehen.

Häufige Symptome bei Schulstress : Bereits Kinder leiden unter Schlafstörungen, sehr oft unter Kopfschmerzen und Bauchschmerzen. Bei manchen Schülern stellt sich ein übermäßiger Konsum von Nahrung ein, andere Kinder und Jugendliche haben gar keinen Appetit mehr und leiden daher genauso unter einer Essstörung.

Häufige Folgen von Schulstress bzw. Lernstress sind:

Ursachen für Schulstress

Die Ursachen für Schulstress sind vielseitig. Hauptgrund ist jedoch der zunehmende Leistungsdruck und die Angst, zu versagen. Die Gesellschaft und auch die Eltern haben hohe Anforderungen an ihre Kinder. Deutlich mehr Eltern legen Wert darauf, dass ihr Sohn oder ihre Tochter das Gymnasium besucht, ohne dass das Kind dafür geeignet ist oder dies möchte. Die Eltern wissen um die Realität, den Kampf um Arbeitsplätze und die Bedeutung einer guten Ausbildung für ihre Kinder.

Viele Hausaufgaben, Vorträge und Lernen für Klausuren lassen einen Schultag oftmals länger dauern, als ein normaler acht Stunden Arbeitstag für einen Erwachsenen. Die Belastung ist groß. Die außerschulischen Aktivitäten dienen nicht mehr ausschließlich dem Ausgleich zum Schulstress, unter dem Erfolgszwang verschlimmern sie ihn teilweise noch. Hinzu kommt das Verhalten der Kinder untereinander. Unsere Ellenbogengesellschaft zeigt sich auch merkbar an Schulen, immer öfter kommt es zum Mobbing unter den Schülern. Auch damit verbunden ist Schulstress. Der Lehrer als Autoritätsperson ist nicht mehr das, was er eventuell für die Eltern der Kinder einmal bedeutet hat. Und so häufen sich viele Aspekte zu einem ernst zu nehmenden Problem für Schüler jeder Altersstufe.
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Was tun gegen Lernstress oder Streß in der Schule?

Um Lernstress vorzubeugen, ist es wichtig, dass die Schüler in einem stabilen Umfeld aufwachsen. Eine gute Beziehung zu den Eltern, Freunde und soziale Kontakte. Das Kind braucht ausreichend Freizeit um sich von den Strapazen der Schule zu erholen. Viel Bewegung und gesunde Ernährung wirkend ergänzend. Natürlich sind diese Dinge kein Garant für eine stressfreie Zeit, sie helfen aber und unterstützen. Einen Krach zwischen Eltern und Kind oder zwischen Freunden ist nahezu unvermeidbar, aber so etwas kann auch dazu beitragen, Schulstress entstehen zu lassen.

Als Eltern muss man nicht tatenlos dastehen und sein Kind leiden lassen. Aktiv werden können Eltern, in dem sie mit ihrem Kind reden, soweit dies darauf eingeht. Zeigen Sie ihrem Kind, dass Sie für es da sind und helfen werden, wo sie können. Fragen Sie ihr Kind, was ihm oder ihr helfen könnte. Es macht auch Sinn, den Klassenlehrer oder Vertrauenslehrer ihres Kindes mit einzubeziehen und gemeinsam Lösungsmöglichkeiten zu finden. Nehmen Sie sich Zeit für Ihr Kind. Wenn nötig investieren Sie in Nachhilfe, aber nur, wenn wo es tatsächlich notwendig ist und nur auf begrenzte Dauer. Lob oder eine Belohnung für gute Leistungen darf niemals fehlen. Und hat es doch einmal eine schlechte Note gegeben, sind tröstende Worte für das Kind aufbauender als ein großes Donnerwetter. Trainieren Sie mit Ihrem Kind das eigenständige Lernen und helfen Sie ihm, den Tag oder die ganze Woche übersichtlich zu strukturieren. Menschen fällt der Alltag leichter, wenn sie sich an eine Art Gerüst klammern können. In diesem Plan sollten ausreichend Pausen eingebracht werden, um nicht darin auch noch eine Überforderung hervorzurufen.

Wenn Sie als Eltern gemerkt haben, dass Ihr Kind unter Streß in der Schule leidet, haben Sie bereits den ersten Schritt gemacht. Haben Sie es auch noch frühzeitig gemerkt, haben Sie Ihrem Kind wahrscheinlich für die Zukunft einiges erspart. Denn steht für Sie fest, dass Schulstress ein Thema in Ihrer Familie ist, kann die Suche nach der Ursache für den Stress beginnen. Es bringt nichts, die Auswirkungen zu bekämpfen, wenn das Problem nicht an der Wurzel gepackt wird. Lernt das Kind falsch, hat es Probleme mit seinen Freunden, wird es gemobbt, schafft es den Lernstoff nicht oder ist es an einer völlig falschen Schule eingeschrieben? Liegen die Ursachen vielleicht sogar innerfamiliär, zum Beispiel durch eine Trennung der Eltern oder einen Todesfall? Sind sie dem Übel auf den Grund gegangen, kann auch etwas dagegen unternommen werden. Schließlich wollen Eltern nur das Beste für Ihr Kind. Auch wenn das bedeutet, dass der Schulstress ihrer Kinder ganz schnell zu ihrem eigenen Stress werden kann.