Überforderung in der Schule

Text: H. J. (Pädagogin und Erziehungswissenschaftlerin) / Letzte Aktualisierung: 09.05.2023

Junge ist in der Schule überfordert
Was tun bei Überforderung in der Schule? Wie Symptome / Anzeichen erkennen? - Foto: © pictworks

Erfahren Sie in diesem Artikel wie Eltern ihren Kindern bei einer Überforderung in der Schule helfen können und welche Anzeichen es gibt.

Wenn Kinder in der Schule überfordert sind - Das können Eltern tun

Zwar denken viele Erwachsenen gern an ihre Schulzeit zurück, aber dabei wird häufig vergessen, dass ein Schultag recht stressig sein kann. Das Lernen, der ganztägige Kontakt mit anderen Kindern und die Anforderungen der Lehrer sind zwar von den meisten Kindern problemlos zu bewältigen, aber einige fühlen sich dadurch überfordert und können sogar krank werden. Ein Kind kann durch den Schulstoff, durch den Konkurrenzdruck zu anderen Kindern oder durch Leistungsdruck in jedem Lebensalter überfordert sein. Selbst Kinder, die die Schule in den ersten Klassen mit links gemeistert haben, können an den Punkt der Überforderung kommen.

Ursachen für Überforderung in der Schule

Symptome / Anzeichen - Überforderung eines Kindes in der Schule erkennen

Oftmals bemerken Lehrer und Eltern die Überforderung eines Kindes nicht oder erst sehr spät. Es gibt jedoch erste Anzeichen, die darauf hinweisen. Häufig handelt es sich um körperliche Beschwerden, die auffällig oft nur an Schultagen auftreten, wie Bauch- oder Kopfschmerzen. Aber auch Schlafstörungen oder Essstörungen können ein Hinweis auf übermäßigen Stress in der Schule sein.

Manche Kinder reagieren auf eine andauernde Überforderung mit einem sozialen Rückzug, das heißt, sie meiden den Kontakt mit Gleichaltrigen und verbringen ihre Zeit bevorzugt allein. Es gibt aber auch Kinder, bei denen sich eine Überforderung in verändertem Verhalten äußert: Sie stören den Unterricht, fangen unbegründet Streit mit Mitschülern oder Geschwistern an oder wirken ständig niedergeschlagen. Bei anderen wiederum fällt es durch eine Verschlechterung der schulischen Leistungen auf, dass sie überfordert sind. Selten werden Kinder ihre Eltern oder die Lehrer von allein darauf hinweisen, dass sie überfordert sind, denn in der Regel merken sie es selbst nicht.

Wie kann Kindern bei Überforderung in der Schule geholfen werden?

Stellen Eltern fest, dass ihr Kind in der Schule überfordert ist, sollten sie zunächst das Gespräch mit dem Klassenlehrer oder mit einem Vertrauenslehrer suchen. Manchmal tritt eine Überforderung nur temporär auf und hat mit bevorstehenden Prüfungen oder Klassenarbeiten zu tun. (Prüfungsangst bei Kindern) Wichtig ist es, mit dem Kind über eventuelle Probleme zu sprechen, ohne es aber unter Druck zu setzen. Das kann nämlich kontraproduktiv sein. Im schlimmsten Fall fühlt sich das Kind noch mehr überfordert und zieht sich gänzlich zurück. Je nachdem, ob sich die Überforderung nur auf bestimmte Aufgaben und Fächer oder auf den gesamten Schulalltag bezieht, werden unterschiedliche Lösungen benötigt. Die Überforderung vor einer Klassenarbeit oder durch schlechte Schulnoten kann meistens schon durch gemeinsames Üben oder die Teilnahme an Förderstunden ihren Schrecken verlieren. (Ist Nachhilfe Unterricht sinnvoll?) Ist das Kind jedoch generell durch die Schule überfordert, kann eine Lernberatung beim schulpsychologischen Dienst sinnvoll sein. Unter Umständen muss durch den Kinderarzt abgeklärt werden, ob nicht unerkannte Erkrankungen die Ursache für die Überforderung sind. Auch Spannungen und Streit im Elternhaus können übrigens dazu führen, dass sich ein Kind in der Schule nicht mehr konzentrieren kann und deshalb nach einiger Zeit durch den Unterrichtsstoff überfordert ist.

Wie kann Überforderung in der Schule vermieden werden?

Zwar wird sich eine Überforderung in der Schule nicht in jedem Fall vermeiden lassen, aber dennoch können Eltern viel dazu beitragen, dass ihr Kind die Schule gern besucht und weniger als Stress empfindet. Am wichtigsten ist es dabei, dem Kind die Angst vor einem Versagen zu nehmen. Die Welt geht nicht unter, wenn einmal eine Klassenarbeit misslingt, aber man hat die Chance besser zu werden.
Suchen Sie wenn nötig das Gespräch mit dem Klassenlehrer oder Fachlehrer. Zur Not können Sie sich auch an den Direktor der Schule oder den Vertrauenslehrer wenden! Oder nutzen Sie Beratungsangebote freier Träger wie zum Beispiel der Caritas.

Eltern sollten ihr Kind außerdem ernst nehmen, wenn es über Probleme in der Schule oder mit Mitschülern sprechen möchte. Gemeinsam kann man dann nach Lösungen suchen. Häufig lässt sich eine spätere Überforderung bereits durch sorgfältiges Erledigen der Hausaufgaben vermeiden. Ein ruhiger Arbeitsplatz und bei Bedarf die Unterstützung durch die Eltern / Großeltern erleichtern dem Kind das Erledigen dieser oftmals ungeliebten Angelegenheit. (Stressfrei Hausaufgaben machen) Auch ein regelmäßiger Tagesablauf, ausreichend Schlaf, ein abwechslungsreiches Frühstück und gesundes Essen für die Pause sind einfache Mittel, die dem Kind den Schulalltag einfacher machen.
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