Stillpositionen kurz erklärt
Text: K. L. (Stillberaterin und Mutter von 3 Kindern) / Letzte Aktualisierung: 20.04.2024

Inhaltsverzeichnis dieses Artikels:
Hier erklärt eine Stillberaterin die Vorteile und Nachteile der wichtigsten Stillpositionen :
Beliebte Stillpositionen
Stillhaltungen für jede Situation:
9 beliebte Stillpositionen in einer Illustration

Wie soll ich mein Kind beim Stillen halten?
Muttermilch ist die beste Nahrung für Ihr Baby - So wird es eine bequeme Babymahlzeit für Mutter und Kind: Die wichtigsten Stillhaltungen kurz erklärt - mit Link zu ausführlichen Informationen:
Stillposition: Die Wiege
Die Wiege ist die Stillposition, in der die meisten Mütter ihre Babys an die Brust legen. Bei dieser Haltung sitzt die Mutter auf einen Stuhl oder auf der Couch und ihr Baby liegt ihr zugewandt auf ihrem Unterarm. Um wunde, schmerzende Brustwarzen zu verhindern, ist es besonders wichtig, dass der Säugling beim Stillen seinen Kopf nicht drehen muss. Das erreicht man, indem sich das Ohr, die Schulter und die Hüfte des Babys in einer Linie befinden. Ein Kissen im Rücken oder unter Ihren Armen kann entscheidend zu einer bequemen Stillhaltung beitragen. In dieser Position sollten Sie Ihre Füße flach auflegen können und keinesfalls auf die Zehenspitzen gehen müssen. Eventuell kann hier eine Fußbank eine große Hilfe sein.
Mehr über die Wiege-Position
Die Fußballer-Haltung
Die Fußballer-Haltung ist eine der Stillpositionen bei der die Verwendung eines Stillkissens sehr hilfreich ist. Ein Stillkissen ist eine lange "Schlange", welche meist mit Styropor-Kügelchen oder Schaumstoffflocken gefüllt ist. Bei der Fußballer-Haltung sitzen Sie, genau wie auch bei der Wiege, aufrecht. Und zwar am besten auf der Couch, da diese Haltung auf einen Stuhl nicht möglich ist. In dieser Stillhaltung liegt Ihr Baby mit seinen Füßen zur Rückenlehne und "klemmt" quasi unter Ihrem Arm. Ihre Hand stützt sein Köpfchen und kann es so ganz sanft zur Brust dirigieren.
Mehr über die Fußballer-Haltung

Foto: © Svetlana Fedoseeva
Stillen im Liegen
Als besonders bequem hat sich das Stillen im Liegen erwiesen, besonders dann, wenn das Baby nachts an die Brust möchte. Hierbei liegen Mutter und Baby sich zugewandt jeweils auf der Seite. Der Kopf des Babys muss sich auf Höhe der mütterlichen Brustwarze befinden. Um in dieser Haltung nicht wegzurollen ist es sinnvoll, Ihren eigenen Rücken und den des Babys mit Kissen oder einer zusammengerollten Decke zu stützen.
Mehr über das Stillen im Liegen
Das Berg-auf-Stillen
Diese Stillposition wird Müttern von ihren Hebammen oder Stillberaterinnen empfohlen, wenn sie einen sehr starken Milchspendereflex haben und ihr Baby sich in Folge dessen häufig beim trinken verschluckt. Berg-auf-Stillen können Sie sowohl im Sitzen als auch im Liegen auf dem Rücken. Bei der sitzenden Position hockt Ihr Baby quasi vor Ihrer Brust, gehalten von Ihren Armen und unterstützt mit einem Stillkissen. Im Liegen befindet sich Ihr Kind hierbei auf Ihrem Bauch.
Mehr über das Berg-auf-Stillen
Die richtigen Stillhaltungen finden
Keine Sorge falls Ihnen die eine oder andere Stillhaltung etwas zu kompliziert klingen mag oder Sie dazu noch Fragen haben. Unmittelbar nach der Geburt werden Sie Ihr Baby das erste Mal anlegen und dazu sind Sie natürlich nicht allein. Ihre Hebamme wird Ihnen genau zeigen welche Stillhaltungen es gibt und was Sie hierbei zu beachten haben. Während der gesamten Stillzeit haben Sie Anspruch auf Hebammenhilfe, das heißt, Sie haben immer einen kompetenten Ansprechpartner vor Ort, der Ihnen mit Rat und Tat zur Seite steht.
Individuelle Stillpositionen
Die oben aufgeführten Stillpositionen sind die am häufigsten verwendeten Haltungen beim Stillen. In der Tat gibt es noch viel mehr Möglichkeiten einem Baby die Brust zu geben. Mit steigender Erfahrung werden auch Sie hier erfinderisch werden. So stillen manche Mütter ihr Kleines ganz bequem im Tragetuch oder erfinden ihre ganz eigene Stillposition. Solange Sie und Ihr Baby sich dabei in einer bequemen Lage befinden und Ihr Kind die Brustwarze optimal erfassen kann, steht dem absolut nichts im Wege.
Als "Stillneuling" kann bei den ersten Stillversuchen die Hilfe des Partners sinnvoll sein. Dieser kann Ihnen dabei helfen, eine bequeme Stillposition zu finden und Ihnen Kissen oder Decken zur Unterstützung drapieren. Probieren Sie ruhig verschiedene Stillhaltungen aus - sicher werden Sie und Ihr Baby bald die Position gefunden haben, die Ihnen beiden am besten liegt.
Scheuen Sie sich nicht die Hilfe einer Stillberaterin in Anspruch zu nehmen! Sie kann Ihnen auch die besten Stillpositionen mit Stillhütchen oder nach einem Kaiserschnitt verraten!
Und ganz wichtig: Haben Sie etwas Geduld! Es lohnt sich! Viele Mütter denken später sehr gerne an die Stillzeit zurück! Hilfreich können übrigens Stillkissen und Stillkleidung sein. Probieren Sie es ruhig mal aus.
Erfahren Sie bei uns auch welche Stillposition für Zwillinge die richtige ist.