Wenn Kinder Angst vor dem Lehrer haben

Text: D. S. (Pädagogin) / Letzte Aktualisierung: 22.12.2022

Kind hat Angst vor dem Lehrer
Wenn Kinder Angst vor dem Lehrer oder der Lehrerin haben. / Foto: © Konstantin Yuganov - stock.adobe. com

Angst vor der Lehrerin, dem Lehrer / Ausbilder

Der Schulalltag wird zum Horror - Das Kind geht nur noch mit zitternden Knien in den Unterricht, der von einem bestimmten Lehrer gehalten wird. Nach und nach vermeidet es gar vollkommen den Kontakt zu diesem Lehrer und schwänzt den Unterricht. Angst vor dem Lehrer kann zu einem weitreichenden Problem werden.

Ängste erkennen

Lassen die Leistungen in einem Fach plötzlich nach? Ist Ihr Kind nach der Schule dauernd schlecht gelaunt bzw. lässt sich diese Laune auf ein bestimmtes Unterrichtsfach zurückführen? Sucht Ihr Kind nach Ausreden, den Unterricht nicht besuchen zu müssen - klagt es über Übelkeit, Magenschmerzen oder Kopfschmerzen? Gibt es andere Verhaltensauffälligkeiten? Gab es eine Beschwerde vonseiten der Schule, dass Ihr Kind dem Unterricht unentschuldigt fernbleibt oder in anderer Weise auffällig geworden ist? All diese Verhaltensweisen können ein Zeichen für Ängste und Unsicherheiten sein. Nicht selten sind sie der Ausdruck für die Angst vor einem Lehrer. Schüler, die sich nicht anders zu helfen wissen, reagieren häufig auf eine der genannten Weisen. Mehr zum Thema Schule schwänzen

Der Angst vor dem Lehrer auf den Grund gehen

Wichtig ist es, den Grund für die Angst vor dem Lehrer zu verstehen. Hat der Lehrer oder die Lehrerin einfach nur eine einschüchternde Art? Dann kann es helfen, das Selbstbewusstsein Ihres Kindes gezielt zu fördern. Oder hat der Lehrer einfach einen rauen Umgangston? Hier kann ein Gespräch mit dem entsprechenden Lehrer helfen, vor allem jüngere Schüler reagieren häufig empfindlich auf Beschimpfungen und können in einigen Fällen Satire, sollten Äußerungen so gemeint sein, noch nicht erkennen. Oder gibt es einen anderen Grund? Hat der Lehrer Ihr Kind beschimpft, bestraft oder gar belästigt? Sprechen Sie mit Ihrem Kind behutsam über seine Ängste und reagieren Sie sensibel, um herauszufinden, worin die Angst begründet liegt. Hat der Lehrer eine Strafe verhängt oder Ihr Kind beschimpft, gilt es die Ursache dafür zu ermitteln - gab es Ärger in der Schule; evtl. nicht erledigte Hausaufgaben, Störungen im Unterricht oder Ähnliches? Dann ist die Reaktion des Lehrers verständlich. In diesen Fällen kann es hilfreich sein, Ihr Kind über seine Pflichten aufzuklären und ihm die Wichtigkeit des Unterrichts zu verdeutlichen.

Wurde Ihr Kind von seinem Lehrer belästigt, besteht dringender Klärungsbedarf. Ein Vertrauenslehrer, die Schulleitung und auch die Polizei sollten in diesem Fall hinzugezogen werden. (Mehr zum Thema Sexueller Mißbrauch durch Vertrauenspersonen) Auf keinen Fall sollten Sie einfach nur abwarten, wenn Sie erkennen, dass Ihr Kind nur noch ungern zur Schule geht und dies auf einen bestimmten Lehrer zurückzuführen ist. Natürlich gibt es immer Verhältnisse, die von Sympathie und Antipathie bestimmt sind, doch in der Regel spielt Angst dabei keine Rolle, diese wird erst durch ein bestimmtes Verhalten erzeugt. Einfach auf den Lehrerwechsel im nächsten Schuljahr zu warten ist nur eine suboptimale Lösung und kommt nur infrage, wenn sich das Schuljahr bereits dem Ende entgegenneigt. Weitere Tipps zum Thema Angst bei Kindern

Was können Eltern tun?

Zunächst gilt es natürlich, den Grund für die Angst vor dem Lehrer in Erfahrung zu bringen. In einigen Fällen kann ein Gespräch mit dem eigenen Kind bereits helfen, die Angst zu überwinden, vor allem bei jüngeren Kindern kann diese Methode Erfolg haben, wenn sie das Verhalten eines Erwachsenen falsch interpretiert haben oder insgesamt eher ängstlich sind.
Es kann auf keinen Fall schaden, sich bei anderen Eltern von Schulkameraden des eigenen Kindes umzuhören. Haben noch mehr Kinder Angst vor einem bestimmten Lehrer und warum ist das so?
Ein Gespräch mit dem jeweiligen Lehrer am Elternsprechtag oder an einem gesonderten Tag ist dann Erfolg versprechend, wenn Ihr Kind von sich aus recht ängstlich ist. Der Lehrer kann in diesem Gespräch auf diese Tatsache hingewiesen werden mit der gleichzeitigen Bitte, sein Verhalten zu überdenken. Wer Zweifel hat, dass der Lehrer verständnisvoll reagieren wird, kann auch einen Vertrauenslehrer, den es an jeder Schule gibt, zurate ziehen.

Etwas problematischer wird es in höheren Klassenstufen. Oftmals möchten Jugendliche nicht, dass sich ihre Eltern in Schulprobleme einmischen, weil sie nicht unselbstständig erscheinen möchten oder fürchten, dass die Behandlung durch den Lehrer danach noch schlechter wird. Hier gilt es sorgfältig abzuwägen, ob es sich nur um eine deutliche Abneigung handelt oder die Angst tiefer sitzt, womöglich einen Grund, wie Misshandlung hat, in diesem Fall sollten Eltern auch gegen den Willen ihrer Kinder aktiv werden und das Gespräch mit einem Vertrauenslehrer oder einem Schulpsychologen suchen. Wie umgehen mit Kinderkummer?

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