Drogen in der Schule

Text: D. S. (Pädagogin) / Letzte Aktualisierung: 14.05.2022

Lehrerin spricht mit Schüler auf dem Schulhof über Drogen in der Schule
Lehrerin spricht mit Schülern über Drogen in der Schule - Symbolbild: © pololia - stock.adobe. com

Inhaltsverzeichnis dieses Artikel:
In diesem Artikel erklärt eine Pädagogin wie man Drogenprobleme erkennt und was man gegen Drogen in der Schule tun kann.

Was tun gegen Drogen in der Schule?

Viele Eltern sind davon überzeugt, Ihr Kind sei in der Schule sicher und könne dort auf keinen Fall mit Drogen in Kontakt kommen. Leider erweist sich diese Annahme immer wieder als falsch. An vielen Schulen in Deutschland gibt es ein Drogen-problem. Die Wahrscheinlichkeit, dass Kinder an der Schule mit Drogen konfrontiert werden, ist relativ hoch, das belegen zumindest verschiedene Studien, die in den letzten Jahren an deutschen Schulen durchgeführt wurden. Der Zeitpunkt ist dabei sehr unterschiedlich, er kann bereits in der Grundschule erfolgen oder erst kurz vor dem Abitur. Eltern sollten daher das Verhalten und die Entwicklung Ihrer Kinder genau beobachten.
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Drogenprobleme erkennen

Woran merke ich überhaupt, dass mein Kind Drogen nimmt, fragen sich viele Eltern. Eine allgemeingültige Antwort kann es auf diese Frage nicht geben, schließlich sind die Auswirkungen der verschiedenen Drogen recht unterschiedlich und die Wirkung kann auch durch die Häufigkeit des Konsums verändert werden. Generell sind plötzliche Veränderungen im Verhalten immer ein Anlass aufmerksam zu werden und das Gespräch zu suchen. Auch schlechte Noten können ein Anzeichen für ein Drogenproblem sein. Selbstverständlich müssen hinter diesen Problemen nicht immer Drogen stecken, es gibt auch zahlreiche andere Dinge, die zu einer Verhaltensveränderung oder nachlassenden schulischen Leistungen führen können. Sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber, anstatt die Augen zu verschließen. Riecht es im Kinderzimmer plötzlich nach Rauch oder bettelt Ihr Kind ständig um ein paar Euro zusätzlich, hat es ständig rot unterlaufene Augen oder wirkt abwesend und schlapp? All dies können Warnsignale für Drogenkonsum sein. Hier hilft es wenig, wütend oder schockiert zu reagieren. Fragen Sie, was so toll am Kiffen / Ecstasy schlucken ist. Versuchen Sie gleichzeitig, Ihr Kind auf die Gefahren aufmerksam zu machen und bieten Sie ihm Hilfe an. Voraussetzung ist natürlich, dass Sie sich selbst über die Thematik informiert haben und mitreden können. Wenn Sie den Eindruck haben, dass es sich nicht um die erste Zigarette oder den ersten Joint handelt, sondern Ihr Kind bereits in eine Abhängigkeit geraten ist, suchen Sie Hilfe bei der Suchtberatung. Generell sollten Sie nicht erst auf Anzeichen eines möglichen Drogenmissbrauchs reagieren, sondern versuchen, Ihr Kind bereits im Voraus auf die Gefahren hinzuweisen. Verhängen Sie nicht einfach ein generelles Verbot. Dies kann vor allem Teenager zu einer Trotzreaktion verleiten. Bleiben Sie sachlich und zeigen Sie die Folgen auf, die Drogen haben können. Eine immer noch beliebte und abschreckende Lektüre ist das Buch "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" von Christiane F. Hier wird gezeigt, wie eine Jugendliche nach dem anfänglichen Kiffen zu harten Drogen gegriffen hat und abhängig geworden ist und schließlich auf dem Kinderstrich am Bahnhof Zoo in Berlin gelandet ist. Geben Sie Ihrem Kind dieses Buch als Lektüre und bieten Sie ihm anschließend die Gelegenheit mit Ihnen über die Eindrücke zu sprechen.

Was können Eltern tun, wenn es an der Schule ein Drogenproblem gibt?

Zuerst sollte das Gespräch mit dem Klassenlehrer gesucht werden (z.B. beim Elternabend), oder, wenn Schüler aus verschiedenen Klassen bzw. Klassenstufen betroffen sind, auch Kontakt zur Schulleitung aufgenommen werden. Die Pädagogen sollten so ausgebildet sein, dass in der nächsten Zeit, das Thema Drogenmissbrauch in den Unterricht mit aufgenommen wird. Des Weiteren können Sanktionen gegen die betroffenen Schüler verhängt werden. Die Möglichkeiten der Schule reichen hier verschiedenen erzieherischen Maßnahmen bis hin zu einem Verweis. Ist auch einige Wochen nach dem Gespräch mit der Schule nicht zu erkennen, dass im Unterricht über das Problem gesprochen wird, sollten besorgte Eltern die Gründung einer Elterninitiative in Erwägung ziehen oder die Polizei aufsuchen. In der Regel gibt es dort einen Suchtbeauftragten, der sich um derartige Probleme kümmert. Nehmen Sie es nicht hin, wenn das Problem von der Schule totgesschwiegen wird. Natürlich ist dies der einfachere Weg, doch auf längere Sicht verursacht er nur noch mehr Probleme. Sie müssen sich darüber im Klaren sein, dass Sie selbst aktiv werden müssen, um Ihrem Kind und seinen Mitschülern Hilfe anzubieten. Schrecken Sie vor diesem Einsatz nicht zurück, sondern mobilisieren Sie auch Eltern von Schulkameraden. So treten Sie auch gegenüber der Schule oder bei der Polizei mit viel mehr Macht und Nachdruck auf.
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