Lernblockaden erkennen und lösen

Text: A. W. (Familienberaterin) / Letzte Aktualisierung: 22.12.2022

Kind mit Lernblockaden
Was kann man gegen Lernblockaden tun? - Foto: © Colibri

In diesem Artikel erklärt eine Familienberaterin wie Eltern Lernblockaden erkennen können, wie man sie lösen kann und welche Ursachen hinter einer Lernblockade stecken können.

Lernblockaden: Wenn der Kopf dicht macht

Läuft es in der Schule nicht gut und kommt das eigene Kind immer häufiger mit schlechten Noten und Frust nach Hause, bereitet das den meiste Eltern große Sorgen. Immerhin sehen sie in der Schulbildung auch das Tor zur späteren Berufswelt und wünschen sich für Sohn oder Tochter bestmögliche Voraussetzungen für Erfolg. Ist das Kind im Privatleben recht fit und interessiert es sich für seine Welt, brechen die Leistungen aber besonders im schulischen Bereich ein, ist die Wahrscheinlichkeit einer Lernblockade hoch. Eltern sollten dann behutsam vorgehen, um das Problem schnell aus der Welt zu schaffen.

Lernblockaden erkennen

Es gibt zahlreiche Symptome, die auf Lernblockaden hinweisen. Der bereits erwähnte starke Unterschied in der kindlichen Leistungsbereitschaft zwischen Privat- und Schulleben ist nur ein Indikator. Leidet das eigene Kind außerdem zunehmend unter mangelnder Motivation, möchte es sich vor der Schule drücken und spielt es häufiger Krankheiten vor, so sollten Eltern an eine mögliche Lernblockade denken. Zudem gehören auch plötzliches aggressives Verhalten, mangelndes Selbstbewusstsein und somatische Anzeichen wie Kopf- oder Bauchschmerzen zu den Symptomen einer Lernblockade. Erkennen Eltern, dass ihr Kind das Lernen mit allen Mitteln zu umgehen und zu verhindern versucht, sollten sie zügig handeln, um die Situation nicht noch weiter zu verschlimmern. Lesen Sie auch: Kein Bock auf Schule

Ursachen für Lernblockaden

Woher Lernblockaden kommen, ist inzwischen geklärt. Als Hauptgrund für die schlechten Leistungen und das Vermeidungsverhalten gilt Stress. Er wirkt sich sowohl auf die Psyche als auch auf den Körper des Kindes aus und macht effektives Auseinandersetzen mit dem Lernstoff schwer. Verantwortlich hierfür ist das Stresshormon Cortisol, das in Bedrohungssituationen ausgeschüttet wird und die Versorgung des Gehirns mit Blut hemmt. Tatsächlich ist es Kindern dann nicht mehr möglich, aktiv zu lernen und sich den Schulstoff zu merken. Der Stress, der bei Lernblockaden entsteht, resultiert meist aus Angstgefühlen. Die Angst, die ein Kind im Hinblick auf die Schule und das Lernen empfindet, kann wiederum vielfältige Gründe haben. Starker Druck seitens der Eltern oder auch der Lehrkräfte, harte Strafen für schlechte Noten und Misserfolge sorgen dafür, dass sich das Kind nicht mehr angstfrei mit der Schule auseinandersetzen kann. Auch Probleme mit Mitschülern, einer neuen Schule oder nach einem Klassenwechsel sind denkbare Auslöser von Angst, Stress und schließlich einer Lernblockade.

Lernblockaden lösen - So können Eltern helfen

Vermuten Eltern bei ihrem Kind eine Lernblockade, so sollten sie zunächst das Gespräch mit ihm suchen. Es wäre nicht richtig, Lehrkräfte aufzusuchen, wenn sich das Kind bisher nicht selbst zu seinen Problemen äußern konnte. Dann nämlich fühlt es sich übergangen und nicht respektiert, was die Lernblockade erneut festigen kann. Im Gespräch mit dem Kind ergeben sich möglicherweise erste Hinweise auf die Dinge, die gerade falsch laufen und als Belastung empfunden werden. Hier können Eltern dann ansetzen und erst im weiteren Verlauf mit Lehrern oder Schulpsychologen sprechen. Auch das eigene Verhalten sollten Mütter und Väter kritisch unter die Lupe nehmen, wenn ihr Kind an einer Lernblockade leidet. Vielleicht sind sie es selbst, die starken Druck ausüben und Tochter oder Sohn stark einschüchtern. Ist dies der Fall, so kann ein Kurswechsel hin zu mehr Verständnis und Wertschätzung viel bewirken. Das Kind sollte sich so angenommen fühlen, wie es ist. Eltern tun gut daran, in einer solchen Situation auch seine Stärken zu betonen und ihm Unterstützung zu versichern. Dann können gemeinsame Übungen dabei helfen, langsam wieder Zugang zu stress- und angstfreiem Lernen zu finden. Als ebenfalls hilfreich bei Lernblockaden erweisen sich spezielle Entspannungstechniken wie Progressive Muskelentspannung, Kinder-Yoga oder Phantasiereisen. Auch die Umstellung der Lernumgebung kann die Blockade lösen. Das Kind sollte sich während der Hausaufgaben und bei der Vorbereitung auf eine Klassenarbeit möglichst wohl fühlen. Beachten Eltern diese Punkte, klappt es sicher ganz schnell wieder mit den guten Noten.
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