Pubertät
Text: C. D. (Mutter) / Letzte Aktualisierung: 26.09.2024
Die Pubertät beginnt mit ca. 11 Jahren und begleitet den Tennager bis er ca. 15 Jahre alt ist. In dieser Zeit gibt es immer wieder neue Situationen für den Teenager mit denen er zurecht kommen muss. Aber auch für die Eltern ist es eine oft schwierige Zeit. Wir geben hier zahlreiche Tipps, damit Sie die Pubertät gemeinsam gut überstehen.
Was ist Pubertät?
Weitere Tipps und Infos
Pubertät ist wenn die eigenen Kinder zu Fremden werden
Folgende Situation spielt sich mehrfach täglich in Teenager - Familien ab:
Jan kommt von der Schule heim und wirft den Rucksack mit Schwung in die Ecke. "Wie war's denn so in der Schule", fragt die Mutter. Zur Antwort bekommt sie: " Hm, ging so." Die Mutter gibt nicht auf: "Gab es etwas interessantes?". Jans prompte Antwort: "Nö. Aber ich hau' dann mal ab". "Wo willst du denn hin?" fragt seine Mutter. "Na weg!". Leicht genervt geht die Mutter in die nächste Runde des Fragespiels: "Wohin ist weg?". Jan steht bereits in der Wohnungstür und ist im Begriff diese zu schließen: "Zu Freunden." "OK, wer sind deine Freunde denn?!" "Kennst du eh nicht..." tönt es noch schnell und Jan ist weg.
Das Schicksal der Mutter ist es, dass ihr Sohn sich in der Pubertät befindet. Eltern haben dann oft das Gefühl, ihr Kind entfremde sich von ihnen. Gerade fügte es sich noch so harmonisch in den Familienalltag ein und ganz plötzlich hat man das Gefühl, einen launenhaften Rebell zum Kind zu haben, dessen einzige Lebensaufgabe es sei, seinen Eltern zu widersprechen und deren Lebensauffassung in Frage zu stellen.
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Gesundheit in der Pubertät
Wann ist die Pubertät am schlimmsten?
Fakt ist, dass sich der Pubertät niemand entziehen kann. Sie ist größtenteils genetisch festgelegt und jeder muss sich durch diese Zeit der Veränderung bewegen. Dem Einen gelingt dies besser als dem Anderen. Dennoch vollzieht sich immer der gleiche Vorgang. Bereits mit ca. neun Jahren beginnt das Gehirn erste Botenstoffe auszusenden, und im Alter von ca. 11 Jahren wird den Eltern spätestens bewusst, dass sich ihre Kinder in der Pubertät befinden. Komplexe biochemische Vorgänge vollziehen sich im Körper des Kindes und das Ergebnis ist, dass sich die Produktion von Geschlechtshormonen im Organismus erhöht. Beim Jungen ist dies Testosteron, beim Mädchen handelt es sich um Östrogene. Sie bewirken die Geschlechtsreife des Menschen. Die Pubertät (lat. die Mannbarkeit) ist also die Zeit des Körpers auszuwachsen. Die sexuelle Reifung vollzieht sich sehr zum Schrecken der Eltern, obwohl sie gern ihr kleines, nettes und liebevolles Nesthäkchen behalten wollen. Wer denkt als Elternteil schon gern daran, dass das eigene Kind eventuell sexuelle Wünsche entwickeln könnte. Dummerweise muss jeder dieser Tatsache in die Augen sehen. (Mehr über die Sexualentwicklung von Kindern)
Erziehung während der Pubertät
Eltern mit ihrem Beschützerinstinkt möchten natürlich ihr Kind vor allem Negativen bewahren, obwohl auch dies zum Erwachsenwerden hinzugehört. Teenager hingegen testen ihre Grenzen erneut aus. Dies bedeutet die Trotzphase, die das Kind als Kleinkind im Alter von zwei Jahren hatte, scheint sich irgendwie zu wiederholen, nur eben schlimmer. Die heranwachsenden Jugendlichen fangen an, Situationen und Soziales zu hinterfragen. Sie entwickeln eigene Standpunkte, die zwar nicht immer vernünftig zu sein scheinen, aber für sie unumstößlich sind. Pubertierende versuchen sich ganz klar von den Eltern abzukapseln, zum Beispiel durch das neu gestalten des eigenen Zimmers, durch ihre Sprache oder den bewussten Ausschluss der Eltern am eigenen Sozialleben. Obwohl sie sie gerade in diesen anstrengenden Jahren zwischen 11 und 15 doch ihre Eltern so dringend brauchen, um ihren eigenen Platz im Leben zu finden. Und genau da liegt der Knackpunkt. Wie schafft man es als Eltern, diesen schmalen Krad zwischen Loslassen und Behüten zu bewältigen? Machen Sie sich bewusst, dass ihr Kind nur durch Fehler die eigenen Stärken und Schwächen erkennen wird. Sie haben den Grundstein der Familienbande bereits vor der Pubertät gelegt und ihrem Kind gezeigt, was richtig und was falsch ist. Trotzdem wird es sich besonders egoistisch verhalten. Es wird versuchen sich mehr Freiräume im Familienalltag zu erkämpfen. Das Kind seine eigenen Fehler machen zu lassen heißt aber nicht, keine Grenzen zu setzten. Sie sind in diesen Jahren wichtiger denn je. Der Einfluss von Cliquen lässt Kinder Alkohol trinken und Kinder rauchen und auch Tattoos und Piercings sind kaum aufzuhalten. Geben sie Ihrem Sohn oder Ihrer Tochter auch die Möglichkeit, Fehler wieder gut zu machen, und setzen sie die Grenzen nicht zu eng. Haben Sie jedoch das Gefühl, die Kontrolle zu verlieren, dann suchen Sie besser eine Familienberatung auf. Professionelle Hilfe steht Ihnen dort zu Verfügung. Teenager wenden sich auch oft an die Telefonseelsorge.
Das Erwachsen werden ist nicht leicht
Wenn Sie versuchen, sich Ihrem Kind mit Hartnäckigkeit aufzudrängen, wird es sich immer weiter von ihnen distanzieren. Zuhören und da sein, wenn man gebraucht wird ist die bessere Lösung. Verantwortungsvolle Eltern beginnen auch rechtzeitig mit der sexuellen Aufklärung ihrer Kinder, denn Pubertät heißt auch, die erste ernsthafte Liebe wird kommen: Mit all ihren Konsequenzen. Ist ihr Kind schon mittendrin in der Geschichte, kann es schon zu spät sein. Achten Sie dann auch auf die Privatsphäre Ihres Kindes!
Das Erwachsen werden feiern
Nun sollten Eltern loslassen lernen
Die Abnabelung der eigenen Kinder macht Eltern arg zu schaffen. Ihnen wird bewusst, dass die eigene Pubertät ja noch gar nicht so sehr lange her ist und damit erkennen sie auch das eigene Älterwerden. Sie sind besonders in der Zeit der Pubertät müde und überfordert. Wahrscheinlich sind die eigenen Kinder nicht weniger überfordert mit der neuen Situation und ihren Gefühlen. Doch beide Parteien müssen da durch. Auch wenn die eigenen Kinder in den Augen ihrer Eltern immer Kinder bleiben werden, stehen sie einem doch irgendwann als Erwachsener gegenüber und spätestens dann ist die schwierige Zeit so halbwegs vergessen und ein gewisser Stolz der Eltern auf das eigene Kind macht sich breit.
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