Lerntypen

Text: H. J. (Pädagogin & Erziehungswissenschaftlerin) / Letzte Aktualisierung: 14.05.2022

Schüler beim Lernen
Welche Lerntypen gibt es? - Foto: © pictworks

Erfahren Sie in diesem Artikel welche Lerntypen es gibt. Auch eine Übersicht über die Lernstile haben wir zusammengestellt.

Lerntypen und Lernstile - Mit dem Wissen darüber das gezielte Lernen fördern

Wenn in den Medien von Lerntypen zu lesen ist, wird im Sinne der Lernpsychologie eigentlich eher der Begriff Lernstil gemeint. Das Wort Lerntyp geht von zwei theoretischen Ansätzen aus, die bei Lernpsychologen aufgrund ihrer oberflächlichen Behandlung des Themas beziehungsweise falscher Übersetzung aus dem Englischen umstritten sind. So bezieht sich der Begriff zum einen auf eine Theorie von Frederic Vester, die er in seinem 1975 erstmals publizierten Werk "Denken, Lernen, Vergessen - Was geht in unserem Kopf vor, wie lernt das Gehirn, und wann lässt es uns im Stich?" beschrieb. Zum anderen wird das Wort Lerntyp häufig in didaktischer Literatur als Übersetzung einer Klassifizierung von Robert Gagné verwendet. Dieser sprach von "types of learning", was jedoch mehr die Arten des Lernens als die Lerntypen meinte.
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Übersicht Lerntypen - Welche Lernstile gibt es?

In der Lernpsychologie wird anstelle von Lerntyp der Begriff Lernstil bevorzugt und es gibt eine ganze Reihe unterschiedlicher Modelle, an denen sich Lehrende und Lernende orientieren können. Zum Steuern des eigenen Lernprozesses wird hingegen meistens der Begriff Lernstrategie verwendet. Häufig wird bei den Lernstilen von Sinneseindrücken ausgegangen, die die Übertragung von Informationen beeinflussen. Hierbei wird oftmals zwischen vier Typen unterschieden:

  • Visuelles Lernen
  • Auditives Lernen
  • Haptisch-motorisches Lernen
  • Kommunikatives Lernen
Gute Pädagogen werden die verschiedenen Lernstile in der Gestaltung ihres Unterrichts berücksichtigen. Lernende, die ihren bevorzugten Lernstil gefunden haben, erleichtern sich vor allem die Vorbereitung von Klassen- beziehungsweise Seminararbeiten oder Prüfungen damit. Die meisten Menschen bevorzugen keinen der genannten Lernstile einzeln, sondern nutzen Mischformen davon.

Aber das Lernen fällt manchem auch nicht leicht. Doch wie kann man Lernblockaden erkennen und was kann man bei Lernstörungen tun?

Das visuelle Lernen

Beim visuellen Lernen wird der Lernprozess durch Bilder und grafische Darstellungen unterstützt. Ein Bild kann dabei auch das geschriebene Wort an einer Tafel sein. Auch Diagramme, Tabellen und Skizzen helfen dem Lernenden den Lerninhalt besser zu behalten.

Das auditive Lernen

Manche Menschen merken sich Gehörtes wesentlich besser, als das geschriebene Wort oder Bilder. Meistens müssen die Lerninhalte jedoch wiederholt gehört werden, um in Erinnerung zu bleiben. Besonders Fremdsprachen lassen sich auf diese Weise gut erlernen. Die moderne Technik erleichtert dies mit Audiokursen, die zum Beispiel auf dem Computer, auf dem Smartphone oder mit einem MP3-Player wiedergegeben werden können.

Das haptisch-motorische beziehungsweise kinästhetische Lernen

Hiermit ist in erster Linie das Lernen durch praktische Erfahrung und durch Handlung während des Lernprozesses gemeint. Dieser Lernstil wird häufig bereits bei kleinen Kindern angewendet, beispielsweise beim Erlernen von Begriffen durch Sing- und Tanzspiele. In der Schule erleichtern Experimente, praktische Arbeiten und Exkursionen das haptisch-motorische Lernen.

Das kommunikative Lernen

Der kommunikative Lernstil erfordert die Interaktion mit anderen Lernenden, beispielsweise durch Diskussionen und den Austausch über die Lerninhalte.
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