Warum Jugendliche rauchen kann viele Gründe haben

Text: K. L. (Mutter) / Letzte Aktualisierung: 07.01.2023

Mädchen raucht
Was tun, wenn das Kind raucht? - Symbolbild: © petunyia - stock.adobe. com

Kinder und Rauchen

Ein Erwachsener mit Zigarette in der Hand - dieses Bild sehen wir täglich. Doch zunehmend greifen auch immer häufiger Kinder zum Glimmstängel. Warum das so ist, welche Gefahren das Rauchen gerade für diese Altersgruppe in sich birgt und wie Eltern diesem Laster vorbeugen können - all das erfahren Sie hier.

Warum Jugendliche rauchen?

Kinder können aus mehreren Gründen mit dem Rauchen anfangen. Studien belegen, dass deutlich mehr Kinder zur Zigarette greifen, deren Eltern Raucher sind. Ganz klar: sehen uns die Kleinen mit Zigarette, so ahmen sie dies irgendwann nach. Und wenn das Rauchen für uns Erwachsene zur Beruhigung dient, so wird ein Kind in einer Stresssituation die gelernte Lösungsstrategie ausprobieren.

Dennoch finden sich unter den ganz jungen Rauchern auch Kinder, deren Eltern selbst zu den Nichtrauchern zählen. Denn Kinder rauchen nicht nur, weil sie dies bei Anderen sehen, sondern auch, um dazu zugehören. Rauchen gilt als cool und gerade Kinder wollen da keine Außenseiter sein. Die Zigarette in der Hand steht für Lässigkeit und Unbeschwertheit und die Werbung trägt entscheidend zu diesem Bild bei. Natürlich wird seit einiger Zeit auf Zigarettenpackungen und Werbeplakaten auf die Schädlichkeit des Rauchens hingewiesen. Doch einprägsam sind eher die Slogans und Szenen der Werbekampagnen, welche Freiheit und Spaß durch das Rauchen vermitteln. Lesen Sie auch: Cliquenbildung in der Schule

Doch der Zigarettenkonsum ist alles andere als ein unbeschwerter Freizeitspaß. Eine Zigarette enthält über 3500 chemische Verbindungen - davon werden etwa 210 als giftig eingestuft. Und noch eine weitere schockierende Zahl: 40 dieser Verbindungen gelten als stark krebserregend. Der wohl bekannteste Inhaltsstoff eines Glimmstängels ist das Nikotin. Nikotin beeinflusst die Reaktion unserer Nervenzellen im Gehirn und ist ganz entscheidend für die Suchtwirkung von Zigaretten verantwortlich. Weitere schädliche Inhaltsstoffe der Zigarette sind Teer, Kohlenmonoxid, verschiedene Schwermetalle (wie zum Beispiel Quecksilber), Formaldehyd und Ammoniak. Die Liste ließe sich endlos fortsetzen - doch bereits jetzt ist ersichtlich, welche Giftstoffe das so beworbene Rauchen in unseren Körper schleust. Bei Kindern wirken diese Substanzen deutlich stärker als bei einem Erwachsenen. Das liegt unter anderem an dem viel geringern Körpergewicht eines Kindes. Bereits eine einzige Zigarettenkippe, welche ein Baby oder Kleinkind verschluckt, kann tödliche Folgen haben.

Passivrauchen ist auch schädlich

Neben dem aktiven Rauchen ist das Passivrauchen ein ernstzunehmendes Problem. Kinder, welche von Zigarettenqualm umhüllt werden, haben ein deutlich erhöhtes Risiko an Krebs zu erkranken. Asthma und chronische Bronchitis sind weitere Erkrankungen, welche auf das Passivrauchen zurückgeführt werden können. Daneben wird die Entwicklung des Gehirnes beeinträchtigt, was sich in Entwicklungsstörungen zeigen kann. Und nicht zuletzt erzeugt das Rauchen eine Sucht, von der nur schwer wieder loszukommen ist.

Was kann ich tun, wenn mein Kind raucht?

Uns Eltern obliegt die wichtige Aufgabe, unsere Kinder über die Gefahren des Rauchens frühzeitig aufzuklären. Wir können unserem Nachwuchs bereits in jungen Jahren ganz klar verdeutlichen, was wir vom Rauchen halten und welche Gründe wir dafür haben. Kindergarten- und Grundschulkinder lassen sich in dieser Hinsicht sehr positiv beeinflussen. Bei älteren Kindern, welche vermehrt dem Gruppendruck in der Schule oder Freizeit ausgesetzt sind, wird es schwieriger - darum ist es so wichtig, rechtzeitig eine vernünftige Basis zu schaffen. Offene Gespräche und klare Absprachen in Bezug auf Zigaretten können aber in jedem Alter wirksam sein. Ein stabiles Selbstwertgefühl kann ein Kind davor bewahren, sich durch irgendwelche Handlungen - wie hier dem Rauchen - beweisen zu müssen.

Wie bereits weiter oben erwähnt, sind Kinder in jedem Fall vor dem Passivrauchen zu schützen. Im Beisein von Kindern sollten Erwachsene generell nicht rauchen. Und wer seiner Sucht partout nicht entkommen kann oder will, der sollte zumindest nicht in geschlossenen Räumen zur Zigarette greifen, sondern dazu vor die Tür oder auf den Balkon gehen. Die Gesundheit von Kindern gilt es zu schützen - und Zigaretten sowie Zigarettenrauch durch Passivrauchen müssen unbedingt von ihnen ferngehalten werden!
Deshalb sollte man schon das Rauchen in der Schwangerschaft aufgeben.