Wie das Internet die Kinder beeinflusst

Text: B. F. / Letzte Aktualisierung: 07.01.2023

Mädchen surft im Internet
Das Surfen im Internet ist heute auch für Kinder selbstverständlich - Symbolbild: © Seventyfour - stock.adobe. com

Unser Autor erklärt in diesem Artikel wie das Internet Kinder beeinflussen kann und gibt Tipps wie Kids sicher surfen können.

Inhaltsverzeichnis dieses Artikel:

Ist das Internet für Kinder schädlich?

Das World Wide Web ist für viele Kinder bereits selbstverständlich. Eltern, aber auch die Lehrer, machen sich Sorgen, dass das Internet nicht gut für Kinder ist. Da wird gechattet, in sozialen Medien diskutiert und die neusten Nachrichten der Promis verfolgt. Auch shoppen und Filme schauen kann man übers Internet, ganz zu schweigen von den zahlreichen Onlinespielen, die mitunter kostenpflichtig sind. Da kommen schnell ein paar Stunden surfen am Tag zusammen. Wie lange dürfen Kinder im Internet surfen?

Wissenschaftler sind sich noch nicht einig, ob man wirklich von einer Internetsucht als Krankheit sprechen soll. Bewiesen ist allerdings, dass sowohl in Österreich als auch in Deutschland einige Internetuser verschiedene Suchtsymptome aufweisen. Das äußert sich zum Beispiel darin, dass sie den Drang "online zu sein" häufig verspüren und deshalb andere Aktivitäten vernachlässigen. Sie haben auch die Kontrolle über die Internetbenutzung verloren, leiden an Nervosität und Unruhe, wenn sie nicht online sind. Ein weiterer Punkt ist, dass sie verheimlichen oder verharmlosen, wie lange sie tatsächlich im Internet surfen.

Leider kommt es in letzter Zeit immer häufiger vor, dass Kinder und Jugendliche das Internet anderen Freizeitaktivitäten vorziehen und das kann gefährlich sein. Das Internet ist eine ganz andere Welt, man kann Leute kennen lernen, was man in der realen Welt nicht kann, weil man zum Beispiel schüchtern ist oder die Entfernung es nicht erlaubt. Aber das Internet kann die reale Welt nicht ersetzen. Soziale Fähigkeiten werden nicht gestärkt. Die Konfliktlösung bleibt auf der Strecke, da man aus dem Internet ganz einfach aussteigen kann, was allerdings in der wirklichen Welt nicht funktioniert. Da muss man miteinander reden und den Konflikt klären/ lösen. So lernt man mit den Konsequenzen seines Handelns zu leben. Auch die Kommunikationsfähigkeit leidet unter anderem darunter. Im realen Leben muss man Gefühle mit Gesten und Worten mitteilen. Im Chat tippt sich so manches viel zu leicht, was man sich im realen Leben nicht zu sagen traut.
Darum ist die Medienerziehung in der Familie heute so wichtig.

Kinder schweigen

Die Kinder werden durch die Beschäftigung mit dem Computer, in Folge auch durch das Surfen im Internet, leer zurück gelassen. Nach einem Fußballspiel kann man noch stundenlang miteinander plaudern, streiten und sich versöhnen. Aber über die Spiele im Netz oder am PC kann man kaum reden, schon gar nicht stundenlang. Deshalb ist es wichtig, dass Sie mit Ihrem Kind darüber sprechen. Fragen Sie einfach was es heute im Internet gelesen hat, mit wem es sich "unterhalten" hat, was es gespielt hat.

Besser kein WWW?

Geringe soziale Kompetenz, verlorengehen der "richtigen" Sprache und zu wenig Bewegung, wäre es da nicht vernünftiger, die Kinder und Jugendlichen so lang wie möglich von PCs und Internet fernzuhalten?

Hier ein paar Zahlen und Fakten:

  • 14 % der unter 6 jährigen waren schon im Internet unterwegs
  • 50 % der 7-11 jährigen Kinder sind oft im Internet
  • ca. 75 % der 12-15 jährigen und 83 % der 16-17jährigen sind täglich im World Wide Web
Der Computer gehört dem Alltag an, in der Schule wie auch in der Freizeit ist das Internet ein gängiges Hilfsmittel spätestens seit der Corona Pandemie. Es wäre also sinnlos Kinder und Jugendliche davon fernzuhalten, aber man kann sie kontrollieren.

Welche Seiten besucht mein Kind?

Die Eltern wissen viel zu wenig Bescheid auf welchen Seiten sich ihr Kind herumtreibt, welche Spiele es spielt und welche Dateien es sich aus dem Internet holt. Die Eltern klinken sich bei dem Thema Computer viel zu oft aus der Erziehung aus. Sie haben Angst, ohnehin schon viel schlechter Bescheid zu wissen, als ihre Kinder. Aber es ist wichtig sich mit dem unbekannten Medium vertraut zu machen, alleine um zu wissen, auf welchen Seiten sich ihr Kind aufhält. Um ein bisschen die Kinder unter Kontrolle zu haben, kann man den Computer an einen zentralen Ort stellen, zum Beispiel das Wohnzimmer.

Tipps um sicher im Internet zu sein:

  • Man kann auch Kinderschutz-Programme installieren.
  • Oft lassen sich verschiedene Benutzer anlegen. So kann man einen Account für die Kids anlegen und nur bestimmte Seiten im Internet zulassen.
  • Niemals den richtigen Namen, persönliche Daten, Passwörter oder Ähnliches an Unbekannte weitergeben. Im Zweifelsfall vorher die Eltern fragen!
  • Niemals alleine Leute treffen, die man im Internet kennen gelernt hat!
  • Informationen aus dem Internet kritisch hinterfragen, nachsehen, wer die Infos verbreitet und welche Interessen er damit verfolgen könnte!
  • Den eigenen Computer vor Viren schützen: Keine E-Mails öffnen, deren Absender unbekannt ist. Vorsicht ist auch bei E-Mail-Anhängen geboten: Oft werden zum Verbreiten von Viren Adressbücher benutzt, ohne dass die Betroffenen das bemerken.
  • Vorsicht auch beim Herunterladen von Dateien. Auch so kann der Computer mit Viren infiziert werden.
  • ACHTUNG: Kostenloses Herunterladen von Filmen oder Musik ist oft illegal!!

Die Eltern sollten die Kinder nicht nur lehren, wie ein richtiges Leben auszusehen hat. Die Aufgabe besteht viel mehr darin, die Kinder bei den schwierigen Schritten in eine neue Kultur und Berufswelt zu begleiten. Also: Sich selbst Wissen aneignen, denn die Kinder brauchen kompetente Begleiter in der virtuellen Welt.

Tipps zur Erziehung: