Vater Sohn Beziehung

Text: A. W. (Familienberaterin) / Letzte Aktualisierung:18.09.2024

Vater und Sohn sind glücklich
Eine harmonische Vater Sohn Beziehung - Symbolbild: © Robert Kneschke - stock.adobe. com

Erfahren Sie in diesem Artikel wie Ihre Vater Sohn Beziehung harmonisch wird und was Sie dafür tun können.

So wird die Vater Sohn Beziehung harmonisch

Vater und Sohn gelten bereits seit Jahrzehnten als Team. Oft heißt es, von Vätern lernen Jungen besonders viele und wichtige Dinge für das spätere Leben. Der Einfluss der Mutter jedoch überwiegt im Alltag meist. Viele Väter sind sich daher unsicher, ob sie ihren Söhnen das notwendige Maß an Aufmerksamkeit und Förderung schenken. Quantität aber ist für die Vater-Sohn Beziehung weit weniger wichtig als Qualität.
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Geschlechterrollen: Väter legen den Grundstein

Für nahezu jeden Jungen ist Papa das erste Vorbild im Leben. Wie er mit Mama und seinem Sohn umgeht, was er täglich tut und wie er mit Schwierigkeiten umgeht: All diese Dinge nehmen Kinder wahr und beginnen, sich mit dem Vorgelebten zu identifizieren. Daher ist die Anwesenheit des Vaters im Leben eines Jungen so wichtig. Durch die Beobachtung und auch die Kommunikation wird es dem Kind möglich, seine ganz eigene Rolle als Mann in der Gesellschaft zu definieren. Doch was tun, wenn der Vater nur am Wochenende zu Hause ist?

Heute ist das wichtiger denn je: Die starre Versorger-Rolle des Mannes hat ihr Haltbarkeitsdatum längst überschritten. In modernen Familien teilen sich Frau und Mann die Aufgaben. Jungen lernen hier, dass Männlichkeit nicht ausschließlich Härte und Strenge bedeutet, sondern auch mit weichen Aspekten verknüpft sein muss. Pflegen Vater und Mutter einen respektvollen Umgang miteinander, wird auch ihr Sohn wahrscheinlicher nach einer solchen Beziehung streben.

Themen die Söhne mit ihren Vätern besprechen können

Unterstützung für das Ego kommt oft vom Vater

Das jedoch funktioniert nur, wenn die Vater-Sohn Beziehung stabil und auf Vertrauen gebaut ist. Klassische Sätze wie "Jungen weinen nicht," oder "Ein Indianer kennt keinen Schmerz," sind längst nicht mehr Teil einer angemessenen Kommunikation zwischen Vater und Sohn. Söhnen sollte es nicht nur mütterlicherseits erlaubt sein, Gefühle zu zeigen. Hier spielt der Vater eine besondere Rolle, denn er kann verhindern, dass sein Sohn später im Leben Emotionen ablehnt, verdrängt oder ignoriert.

So wächst ein Junge an der Seite eines verständnisvollen, offenen und respektvollen Vaters zu einem Mann heran, der sich mit Werten identifizieren kann und Männlichkeit nicht als fragiles Konstrukt versteht. Die Akzeptanz des Vaters nimmt hier besonderen Stellenwert ein, denn je freier sich ein Junge entfalten konnte, desto widerstandsfähiger wird er später gegenüber Vorurteilen und Angriffen sein.

Konkurrenz zwischen Vater und Sohn

Es ist nicht unüblich, wenn Söhne und ihre Väter in gewisser Weise miteinander konkurrieren. Meist zeigt sich das zum ersten Mal während der sogenannten "ödipalen Phase" in einem Alter zwischen vier und sechs Jahren. Söhne lehnen ihren Vater während dieser Zeit verstärkt ab und buhlen um die Aufmerksamkeit der Mutter. Diese Phase sollten Väter möglichst entspannt sehen und keinesfalls mit Strafen sanktionieren. Für die Entwicklung eines Jungen nämlich ist es wichtig, sich mit einem Mitglied des gleichen Geschlechts zu "reiben" und auszuloten, welche Möglichkeiten es gibt. So wollen Jungen in diesem Alter ihre Mutter nicht selten heiraten, weswegen Papas Anwesenheit umso störender ist. Sobald sich die Phase ihrem Ende nähert und Väter sie mit Geduld und Verständnis durchlebt haben, erfolgt für gewöhnlich eine erneute Annäherung zwischen Vater und Sohn, die in eine stabile Bindung mündet. Bis dann die Pubertät bei Jungen einsetzt und es zu neuen Problemen kommt, die man aber ebenfalls überstehen kann. Oft können sich dabei junge Väter besser in ihre Söhne hineinversetzen und sie verstehen als späte Väter.

Die Vater Sohn Beziehung stärken: So gelingt es

Für Väter ist es nicht immer leicht, eine gute Beziehung zu ihren Söhnen aufzubauen. Durch Vollzeitjob und Alltagspflichten bleibt oft nur wenig Zeit, um sich dem eigenen Kind ungestört und ausgiebig zu widmen. Oft nagt daher das schlechte Gewissen an Vätern, die ihren Söhnen eigentlich so viel mehr zeigen und geben möchten. Doch es gibt gute Nachrichten: Für die Vater-Sohn Beziehung ist es nicht ausschlaggebend, wie viel Zeit beide miteinander verbringen. Viel wichtiger ist die Qualität der gemeinsam verbrachten Stunden. Das bedeutet nicht, dass jeden Tag ein Abenteuer anstehen muss, denn auch ganz einfache Alltagsmomente können wertvoll sein. So lässt sich die Vater-Sohn Beziehung beispielsweise durch Vorlesen, gemeinsames Bauen, Abenteuerspaziergänge in der Natur oder auch Werken in Papas Werkstatt stärken. Wichtig ist hier, dass Väter Jungen dazu animieren, immer wieder Neues auszuprobieren und ihre Fähigkeiten kennenzulernen. Ganz nebenbei lernen sie dann auch, dass Scheitern zum Leben gehört und wie mit diesen Situationen umgegangen werden kann. Die Sichtweise des Vaters wird dann oftmals zum Leitbild, das auch im Erwachsenenleben noch hilfreich bleibt. Lesen Sie auch: Vorbild sein für Kinder

Freizeitaktivitäten für Vater und Sohn

Auch gemeinsam ein Baumhaus bauen oder gemeinsame Ausflüge zum Beispiel zum Fußballspiel können die Beziehung zwischen Vater und Sohn stärken.

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