Computersucht Kindern sind oft betroffen

Text: St. H. (Mutter) / Letzte Aktualisierung: 05.01.2023

Junge sitzt konzentriert am Computer
Ist mein Kind computersüchtig? - Symbolbild: © Tomasz Markowski - stock.adobe. com

Wie erkennt man Computersucht bei Kindern und wie können die Eltern ihren Kindern helfen? Eine erfahrene Mutter gibt in diesem Artikel hilfreiche Tipps:

Inhaltsverzeichnis dieses Artikel:

Computersucht Was Eltern tun können:

Wenn Ihr Kind der Meinung ist, ein Kürschner würde nicht Tierfelle verarbeiten, sondern Leder aus der Haut von getöteten Gegnern gewinnen - ist es vermutlich schon 5 nach 12. Sollte es dann auch noch behaupten, Kalimdor wäre das 17. Bundesland, wissen Sie, dass Ihr Kind dringend eine Entziehungskur braucht.
Nun aber zum Ernst der Sache, denn wenn Kinder den Bezug zur Realität verlieren, außer Trollen und Blutelfen keine Freunde mehr haben, ist höchste Vorsicht und Alarmbereitschaft geboten. Doch wie erkennt man Computersucht bei Kindern und was können Eltern dagegen tun?

Computersucht bei Kindern - Sie Symtome

Im Prinzip fängt die Computersucht ganz "harmlos" an und folgende Szenarien spielen sich vor dem PC ab:

  • Der Sprössling spielt das neueste Game (was wahrscheinlich nicht seiner Altersgruppe entspricht). Doch dann kommt man einfach nicht mehr von dem Spiel los, will den nächsten Level erreichen und unbedingt zur nächsten Speichermöglichkeit - die Mutter ruft verzweifelt zum Essen.
  • Der Sohnemann steckt in einem absolut wichtigen Chat, wo er auf gar keinen Fall den Dialog beenden kann und so den Bus zum Sport verpasst.
  • Das Töchterchen macht auf einmal total gerne Hausaufgaben und holt sich wichtige Informationen aus dem Internet. Doch komisch: Was haben Make-up-Tipps mit der Französischen Revolution zu tun?
  • Diese und ähnliche Szenarien sollten Eltern aufhorchen lassen.

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Computersucht Was Eltern tun können wenn das Kind computersüchtig ist:

Im Prinzip bezeichnet man solche Kinder als computersüchtig, die regelrecht zwanghaft ihre Zeit vor dem PC verbringen - sei es, um Computerspiele zu spielen, zu chatten oder sonst wie im Internet "unterwegs" zu sein. Sind die Anzeichen richtig deutlich, ist es meistens schon zu spät. Daher gilt es, wirklich von Anfang an auf das Konsumverhalten zu achten: Wann ist das Verlangen zur Computerarbeit am Größten? Wie hat sich der Tagesablauf samt Schlafphase verändert? Das sind nur zwei von vielen Charakteristika, die ernst zu nehmen sind. Computersüchtige Kinder haben meistens überhaupt keine Kontrolle mehr über ihr Spielverhalten, können weder Beginn, geschweige denn das Ende beziffern. Weitere Anzeichen sind: alltägliche Sorgen mit dem PC lösen oder weg ignorieren zu wollen, wirkliche PC-Aktivitäten zu verleugnen, sämtliche Interessen zu vernachlässigen und ohne den "geliebten" Computer unruhig zu werden.

Der Computer und das Internet gehören heute zweifelsohne in die Zeit und sind nicht mehr wegzudenken - ein komplettes Verbot ist daher nicht möglich. Da das Suchtverhalten hinsichtlich Online-Rollenspielen und Internetnutzung aber so extrem geworden ist und von Schulverweigerung bis hin zu völlig zerstrittenen Familien reicht, gibt es in allen größeren Orten und Städten Selbsthilfegruppen, die nicht nur die Eltern, sondern auch die computersüchtigen Kinder unterstützen. Wichtig ist auf jeden Fall, dass Sie mit Ihrem Kind darüber sprechen. Warum ist das Spiel so wichtig? Versuchen Sie gemeinsam die Gründe herauszufinden. Ist Ihr Kind evtl. über- oder unterfordet? Hat es Schulprobleme?

Zeigen Sie Verständnis für Ihr Kind, bieten Sie alternative Freizeitbeschäftigungen an und vorallen: holen Sie sich professionelle Hilfe. Erster Ansprechpartner kann der Kinderarzt sein. Auch gibt es spezialisierte Beratungsstellen.
Vereinbaren Sie Regeln für die Computer und Handynutzung. Wie gefährlich die Computersucht sein kann, wird nach wie vor auch von manchen Beratern unterschätzt. Die "Behandlung" ist unter Umständen ein langwieriger Prozess, denn das "echte Leben" einem Kind wieder näher zu bringen, ist ein schwieriges Unterfangen.
Bitte beachten Sie, dass wir hier nur allgemeine Hinweise geben. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an einen Arzt Ihres Vertrauens!

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