Medienerziehung für Kinder im Kindergarten, Grundschule und in der Familie

Medienerziehung für Kinder - Mutter und Sohn mit Handy und Tablet
Medienerziehung in der Familie - Foto: © bramgino

So lernen Kinder den Umgang mit Medien

Erfahren Sie in diesem Artikel was Medienerziehung bedeutet und wie Kinder den Umgang mit Medien lernen können. Die Medienerziehung in der Familie sollte immer stärker berücksichtigt werden.

Die Nutzung der modernen Medien durch Kinder - Darauf sollten Eltern Einfluss nehmen

Der Fernseher, der Computer und das Smartphone sind aus unserem Leben kaum noch wegzudenken und selbst kleinste Kinder bedienen diese Geräte bereits spielend. Viele Eltern fragen sich allerdings, wie viel Medienkonsum ihren Kindern gut tut und wie sie ihnen bei der Entdeckung der Medienwelt helfen können. Eines ist klar: Ein gänzlicher Verzicht auf die unterschiedlichen Medien geht an der Realität vorbei und wird dauerhaft nicht realisierbar sein. Mit der zunehmenden Änderung der Arbeitswelt und der Freizeitgestaltung wird auch die Nutzung der Medien immer notwendiger und das Erlernen des richtigen Umgangs damit ist daher bereits im frühen Lebensalter unumgänglich.

Medienerziehung in der Familie - Warum es nicht ausreicht, nur die Geräte bedienen zu können

Im Zusammenhang mit den modernen Medien wird häufig der Begriff Medienkompetenz hörbar. Doch was versteht man darunter und was können Eltern tun, um die Kompetenz ihres Kindes beim Umgang mit den unterschiedlichen Medien zu fördern? Generell wird der Begriff Kompetenz mit dem Erlernen gewisser Fähig- und Fertigkeiten zur Beurteilung oder Lösung von Problemen und Situationen erklärt. In der Medienerziehung bedeutet das, dass der Nutzer die Angebote nicht nur konsumiert, sondern sie auch sinnvoll einordnet und hinterfragt. Aus diesem Grunde sollten sich vor allem kleine Kinder bei der Mediennutzung nicht selbst überlassen bleiben. Außerdem ist es wichtig, dass die Auswahl größtenteils durch die Eltern vorgenommen wird. Hierbei werden sicher nicht nur die Inhalte, sondern auch die eigenen Werte und Vorstellungen eine große Rolle spielen. Das Erlernen des Umgangs mit den Medien ist ein langwieriger Prozess. Eltern, die jedoch schon frühzeitig darauf achten, womit sich ihr Kind beschäftigt, werden ihm auch später bezüglich des Medienkonsums vertrauen können.

So können Eltern Einfluss auf das Mediennutzungsverhalten ihrer Kinder nehmen

Filme, Apps und Computerspiele werden meistens mit einer Altersangabe gekennzeichnet, sodass das Angebot je nach Alter des Kindes konkret eingeschränkt werden kann. Dennoch sind die Eltern hier auch selbst gefragt, denn sie kennen ihr Kind am besten. Selbst Märchen- oder Zeichentrickfilme können auf manche Kinder gruselig oder verstörend wirken. Die Folge können unruhige Nächte und Albträume sein. Besser ist es, sich zunächst mit den Inhalten selbst vertraut zu machen, bevor sie den Kindern präsentiert werden. Medienerzieher sprechen zudem häufig Empfehlungen für Alterseinstufungen bei der Nutzung unterschiedlicher Medienformen aus. Kinder unter drei Jahren beispielsweise müssen noch nicht vor einem Bildschirm sitzen. Sie sind gerade dabei, die reale Welt mit ihren eigenen Sinnen zu entdecken und benötigen nicht noch mehr Einflüsse. Kindergarten- und Schulkinder wird man jedoch kaum noch von Fernsehprogrammen oder einfachen Computerspielen fernhalten können, sofern auch ihre Freunde diese nutzen. Wer nicht mitreden kann, läuft Gefahr zum Außenseiter zu werden. Ein eigenes Smartphone wird jedoch erst für Kinder ab neun oder zehn Jahren empfohlen. Auch im Kindergarten und der Grundschule solle mit den Kindern über die Mediennutzung gesprochen werden! Sprechen Sie das Thema doch mal beim nächsten Elternabend an!

Wann können Kinder Medien unbeaufsichtigt nutzen?

Eltern sollten je nach Alter des Kindes klare Regeln aufstellen, zu welchen Zeiten und wie lange bestimmte Medien genutzt werden dürfen. Je kleiner das Kind ist, umso wichtiger ist die gemeinsame Nutzungszeit, damit es Fragen stellen kann und mit den Inhalten nicht überfordert ist. Größere Kinder und Teenager werden allmählich eine Zeit für sich allein einfordern. Eltern sollten das respektieren, aber immer ein offenes Ohr für Sorgen und Probleme haben sowie in vertraulichen Gesprächen Risiken ansprechen, die bei der Mediennutzung bestehen. Kinder, die ihren Eltern vertrauen, werden sich sicher bei ungewöhnlichen Geschehnissen mit ihnen aussprechen, beispielsweise bei seltsamen Äußerungen von Chatpartnern im Internet. Es darf zudem nicht vergessen werden, dass Mutter und Vater eine große Vorbildwirkung für das Medienverhalten ihrer Kinder haben. Wer selbst den ganzen Tag wahllos Fernsehsendungen verschlingt oder die Zeit vor einem Computerspiel vergisst, darf sich nicht wundern, wenn auch die Kinder unreflektiertem Medienkonsum nicht abgeneigt sind. Gemeinsame Ausflüge, Spieleabende oder der Besuch von Kino- und Theaterveranstaltungen sowie Konzerten dürfen durch die Nutzung der Medien nicht ersetzt werden. Das ist auch sehr wichtig für die Sprachentwicklung bei Kindern.
Text: H. J. / Stand: 14.05.2022

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