Alkohol in der Schwangerschaft

Eine Schwangere hält ein Glas Rotwein in der Hand
Schwanger und Alkohol - Ist das gut?
Foto: © Joanna Zielinska


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Warum vertreten Experten die "Nulltoleranz"-Meinung?

Der Frauenarzt, die Hebamme und jede erhältliche Broschüre zum Thema Schwangerschaft warnen ernsthaft vor jeglichem Alkoholkonsum in der Zeit bis zur Geburt. "Nulltoleranz" nennen Experten diese Haltung. Sie dient dem Schutz des ungeborenen Kindes und wird nicht ohne Grund so kategorisch von Medizinern empfohlen.

Alkohol ist nicht nur für Erwachsene ein Gift. Alles, was eine werdende Mutter zu sich nimmt, wird auch ihr ungeborenes Kind erreichen. So auch der Alkohol, der über die Nabelschnur bzw. die Plazenta den Embryo oder den Fötus erreicht.

Alkohol kann schwerwiegende Probleme bei Mutter und Kind während der Schwangerschaft verursachen. Daher empfiehlt auch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung vollständig auf Alkohol in der Schwangerschaft zu verzichten. Denn schon kleine Mengen können Folgen für das Ungeborene haben!
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Welche Folgen hat Alkohol in der Schwangerschaft?

Erwiesen ist, dass Alkohol in der Schwangerschaft das Baby massiv schädigen kann. Je nach Menge und Häufigkeit sowie Zeitpunkt des Konsums im Verlauf der Schwangerschaft, können unterschiedlich schwerwiegende Komplikationen auftreten:

Alkohol kann das ungeborene Kind nicht nur im ersten Trimester der Schwangerschaft schädigen. Das Kind entwickelt sich bis zum letzten Tag vor der Entbindung, wie zum Beispiel zutreffend auf die Lungenreife oder die Entwicklung des Gehirns.
Nehmen werdende Mütter übermäßig viel Alkohol zu sich, kann sogar das Extrem der Fetalen Alkoholspektrum-Störung (FASD) auftreten. Je nach Intensität der Störung, können Babys bereits mit Herzfehler oder geistiger Behinderung geboren werden.

Schwanger und Alkohol

Forscher sind sich nicht sicher, ob sehr geringe Mengen Alkohol das Kind schädigen und propagieren daher mit gutem Gewissen die Nullkonsum Theorie. Sollten Sie dennoch nicht auf Alkohol verzichten wollen, beschränken Sie sich unbedingt auf ein Minimum. Das bedeutet, maximal ein Glas Sekt (125 ml) pro Woche, in Ausnahmefällen auch zwei Gläser an verschiedenen Tagen.

Schwangere meiden oft intuitiv Alkohol in der ersten Zeit der Schwangerschaft, und das obwohl sie vorher vielleicht häufig und gern ein Glas Wein getrunken haben. Dies ist eine Schutzfunktion des Körpers. Ähnlich verhält sich der Körper bei Kaffee oder anderen ungesunden Stoffen. Waren Sie es gewohnt, regelmäßig zur Entspannung ein Glas Wein, Sekt oder Bier zu trinken, kostet es viel Selbstdisziplin nun zu verzichten. Suchen Sie sich Alternativen, um zu entspannen. Sollte ein frischer Kräutertee nicht zu Ihren Favoriten zählen, sind Sport in der Schwangerschaft, Musik, ein entspannendes Vollbad oder eine relaxende Massage womöglich eher Ihr Ding. Zur Not sind auch alkoholfreie Biere, Weine und Sektsorten im Handel erhältlich.

Bitten Sie auch Ihren Partner, Ihnen den Verzicht auf Alkohol zu erleichtern, wenn es Ihnen selbst schwer fällt. Indem er seinem abendlichen Bier entsagt, hilft er Ihnen auch auf diese Weise durch die Schwangerschaft. Spüren Sie, dass Sie ernsthaft Probleme haben, auf Alkohol zu verzichten, wenden Sie sich bitte vertrauensvoll an eine der zahlreichen Suchtberatungsstellen und holen Sie sich Hilfe von Fachleuten: Zum Wohl Ihres Kindes!

Was passiert, wenn ich noch unwissend zu Beginn der Schwangerschaft Alkohol konsumiere?

In den ersten Tagen einer Schwangerschaft gilt das "Alles oder Nichts"-Prinzip. Viele Frauen trinken auf einer Geburtstagsfeier oder Hochzeit das eine oder andere Glas Alkohol und bringen trotzdem gesunde Kinder auf die Welt. Sprechen Sie dennoch Ihren Arzt auf das Thema an und weisen Sie ihn darauf hin. Er würde die nötigen Kontrollen und Untersuchungen anordnen, wenn es nötig wird.

Fazit: Bleiben Sie auf der sicheren Seite und verzichten Sie besser auf Alkohol. Nur so garantieren Sie, dass dadurch Ihr ungeborenes Kind keinen Schaden nimmt.
Text: C. D. / Stand: 25.03.2023

[Bitte beachten Sie: Unsere Artikel können nicht den Rat eines Arztes ersetzen. Bei gesundheitlichen Problemen wenden Sie sich bitte immer an einen Arzt Ihres Vertrauens!]

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