Medikamente in der Schwangerschaft

Schwangere mit Medikamenten
Sind Medikamente in der Schwangerschaft erlaubt? - Foto © Francesco83 - stock.adobe.com

Viele Schwangere fragen sich, ob Medikamente in der Schwangerschaft erlaubt sind. Erfahren Sie hier worauf Sie bei der Medikamenteneinnahme achten sollten.

Risiken und Wirkung von Medikamenten in der Schwangerschaft

Alle Stoffe, denen die Mutter in der Schwangerschaft ausgesetzt ist, geraten auch in den Kreislauf des ungeborenen Kindes. Das gilt nicht nur für Alkohol und Nikotin, sondern auch für Medikamente. Leider kann nicht jede schwangere Frau auf die Einnahme von Medizin verzichten, sei es aufgrund chronischer Erkrankungen oder vorübergehender Beschwerden während der Schwangerschaft. Dennoch sollte jede werdende Mutter den Nutzen und die Risiken von Medikamenten hinterfragen und deren Einnahme am besten immer mit dem behandelnden Arzt abklären.

Risiken von Medikamenten in der Schwangerschaft

Zu Beginn der 1960er Jahre kam es in der Bundesrepublik Deutschland zum sogenannten Contergan-Skandal. Dieser wurde dadurch ausgelöst, dass ein Zusammenhang mit dem Beruhigungsmittel Contergan und häufig auftretenden Fehlbildungen bei Neugeborenen festgestellt wurde. In der Folge musste das Medikament vom Markt genommen werden und der Hersteller wurde zu millionenschweren Zahlungen an eine Stiftung für durch Contergan geschädigte Menschen verurteilt. Zweifel gibt es seit einigen Jahren auch bei dem Schmerzmittel Paracetamol. So wurde beispielsweise im Jahr 2014 eine Studie aus Norwegen veröffentlicht, nach der die Einnahme des Mittels in der Schwangerschaft zur Entwicklung von Asthma führen kann. Andere Studien hingegen bringen Paracetamol mit multiplen Verhaltensstörungen des Kindes in Verbindung. Es bestehen also immer Risiken, wenn man Medikamente in der Schwangerschaft nimmt.

Die Wirkung von Medikamenten in der Schwangerschaft

Wie empfindlich ein Kind im Mutterleib auf Schadstoffe reagiert, hängt von seinem Entwicklungsstadium ab. Ärzte sehen als kritischste Zeit die Spanne zwischen der sechsten und der zwölften Schwangerschaftswoche an, da sich zu diesem Zeitpunkt die Organe entwickeln. (Mehr über die Frühschwangerschaft) Im zweiten und im dritten Schwangerschaftsdrittel reduziert sich die Gefahr von Fehlbildungen zwar, aber dennoch sollten Medikamente nicht leichtfertig eingenommen werden. Bei vielen Medikamenten gibt es nämlich noch nicht genügend Forschungsergebnisse, um den Einfluss auf das ungeborene Kind beurteilen zu können. Ein verantwortungsvoller Arzt wird jedoch bevorzugt Heilmittel verordnen, bei denen die Wirkung und die Nebenwirkungen hinreichend erforscht und bekannt sind. Von einer Selbstmedikation ist daher unbedingt abzuraten. Sie sollten also unbedingt mit Ihrem Arzt über die Wirkung von Medikamenten in der Schwangerschaft sprechen.

Medikamenteneinnahme bei chronischer oder vorübergehender Krankheit während der Schwangerschaft

Frauen, die unter chronischen Erkrankungen leiden, wie zum Beispiel Asthma, Epilepsie, Hypertonie oder Rheuma, sollten den Kinderwunsch möglichst schon vor der Schwangerschaft mit ihrem Arzt besprechen. In den meisten Fällen müssen regelmäßig Medikamente eingenommen werden, die unter Umständen durch andere ersetzt werden müssen. Wer sich während der Schwangerschaft bei anderen Ärzten behandeln lässt, muss diese unbedingt auf die Schwangerschaft aufmerksam machen. Bei zeitweisen Erkrankungen, beispielsweise Halsschmerzen, Schnupfen oder Husten, empfiehlt es sich, weitestgehend auf Medikamente zu verzichten. Besser ist es, in dieser Zeit auf sanfte Hausmittel zurückzugreifen. Wenn diese nicht helfen, ist auch hier die Rücksprache mit dem behandelnden Arzt zu empfehlen. Außerdem sollten Schwangere einen Arzneimittelpass mit sich führen. So kann jeder sehen welche Medikamente in der Schwangerschaft eingenommen werden. Lesen Sie auch: Medikamente in der Stillzeit
Text: H. J. / Stand: 25.03.2023
[Bitte beachten Sie: Unsere Artikel können nicht den Rat eines Arztes ersetzen. Bei gesundheitlichen Problemen wenden Sie sich bitte immer an einen Arzt Ihres Vertrauens!]

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