Der Blasensprung
Text: C.D., Mutter / Letzte Aktualisierung: 27.05.2024
Inhaltsverzeichnis dieses Artikels:
Kurz vor der Geburt: Blasensprung - Was nun?
Es geschieht beim Eis essen mit der Freundin im Cafe, beim Einkaufen im Supermarkt oder auf dem Weg mit dem Kind zur Kita: der Blasensprung. Nur jede zehnte Geburt beginnt mit dem Platzen der Fruchtblase. Aber wenn der Blasensprung die Schwangere nahe dem Geburtstermin überrascht, ist tatsächlich der Startschuss für die Geburt gelegt. Eine Vorankündigung dafür gibt es nicht, es geschieht plötzlich und ohne jede Vorwarnung. Wie sollte eine Schwangere sich jetzt verhalten?
Blasensprung erkennen
So können Sie den Blasensprung erkennen - achten Sie auf diese Anzeichen :
Da die Fruchtblase keine Nerven besitzt, ist das Platzen der Fruchtblase nicht schmerzhaft. Er muss nicht immer schwallartig und mit viel Fruchtwasser erfolgen, welches Film reif auf dem Boden landet. Sehr oft ist es auch nur eine tröpfchenweise Abgabe des Fruchtwassers.
Lesen Sie dazu auch unseren Artikel: Wie erkennt man einen vorzeitigen Blasensprung?
Kann man das Fruchtwasser erkennen?
Ja, man kann Fruchtwasser erkennen, z.B. mit einem Teststreifen!
Der Abgang des Fruchtwassers fühlt sich für viele Schwangere wie Wasser lassen an. Das Fruchtwasser ist aber zumeist heller als Urin und lässt sich durch Muskelanspannung nicht aufhalten.
Wenn Sie sich unsicher sind, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder an Ihre Hebamme! Diese können mit mittels Teststreifen zweifelsfrei Fruchtwasser bzw. einen Blasensprung erkennen!
Ein Blasensprung um den Geburtstermin herum, ist völlig normal. Er kann aber unter Umständen auch schon viel früher kommen. Dann ist Vorsicht geboten!
Was kann bei einem Blasensprung passieren?
Das größte Risiko bei einem Blasensprung ist ein Nabelschnurvorfall. Befindet sich der kindliche Kopf noch nicht weit genug im Becken der Mutter, kann die Nabelschnur des Kindes zwischen den Kopf des Babys und den Muttermund fallen. Drückt der Kopf des Babys dann auf die Nabelschnur, kann es zu einer Unterversorgung des Ungeborenen kommen und es wäre in Gefahr. Deshalb ist es sehr wichtig das Schwangere den Blasensprung erkennen.
Eine weiterer Risikofaktor sind Infektionen. Durch die Öffnung der Fruchtblase ist die natürliche Barriere zwischen der Außenwelt und dem Baby zerstört, von nun an können ungehindert Keime in die Gebärmutter vordringen und zu Infektionen führen. Es besteht dann die Gefahr einer Entzündung der Gebärmutterhöhle, die auch auf den kindlichen Organismus übergehen kann und eine Behandlung des Babys nach der Geburt mit Antibiotika notwendig machen würde. Welche Komplikationen können bei der Geburt auftreten?
Wie verhalte ich mich bei einem Blasensprung?
Es gibt eine goldene Regel, die Ärzte wie auch Hebammen Schwangeren, die einen Blasensprung haben, empfehlen: Die werdende Mutter soll sich in leichter Seitenlage hinlegen. Damit wird ein Nabelschnurvorfall weitestgehend verhindert. Dies ist eine reine Vorsichtsmaßnahme.
Nach der Öffnung der Fruchtblase sollte sich die Schwangere zudem immer in die Obhut eines Arztes bzw. der Hebamme begeben. Dies sollte zudem liegend mit einem Krankentransport erfolgen. Scheuen Sie sich nicht den Krankenwagen anzurufen. Bewahren Sie dabei Ruhe und vermeiden Sie Hektik. Hat der Arzt oder die Hebamme beim letzten Untersuchungstermin bestätigt, dass der Kopf des Babys bereits fest und tief im Becken sitzt, ist ein Nabelschnurvorfall doch sehr unwahrscheinlich.
Was geschieht in der Klinik?
Ist der Geburtstermin nahe, gehen die Ärzte davon aus, dass die Geburt begonnen hat. Früher wurde noch sofort die Geburt eingeleitet, waren trotz Fruchtwasserabgangs keine Wehen zu spüren. Heute sehen nur noch wenige Kliniken diese Notwendigkeit und warten - je nach den Gepflogenheiten, dem Muttermundbefund und der Anzahl der vorausgegangen Geburten - bis zu 24 Stunden ab.
Danach wird die Geburt auf jeden Fall eingeleitet, um das Risiko für Mutter und Kind zu minimieren. Solang der Blasensprung erfolgt ist und noch keine Wehen eingesetzt haben, werden die Schwangeren durch Blutabnahmen und durch Fiebermessen regelmäßig auf eine Infektion untersucht. Sanftere Methoden, zum Beispiel in Geburtshäusern, sind Akupunktur, Homöopathie oder das Stimulieren der Brustwarzen, um die Produktion des körpereigenen Wehenhormons in Gang zu bringen und damit endgültig die spontane Geburt einzuleiten.
Fazit:
Eine geplatzte Fruchtblase ist also kein Grund zur Hektik und Aufregung, wenn er nahe dem Geburtstermin passiert. Er läutet den Beginn des großen Abenteuers "Entbindung" ein und den damit verknüpften neuen Lebensabschnitt der glücklichen Eltern.
Schauen Sie doch auch mal in unserem Baby Ratgeber vorbei und erfahren Sie bei uns was ist nach der Geburt zu erledigen ist.
[Bitte beachten Sie: Unsere Artikel können nicht den Rat eines Arztes ersetzen. Bei gesundheitlichen Problemen wenden Sie sich bitte immer an einen Arzt Ihres Vertrauens!]