Elternarbeit in der Schule
Text: D.S. Lehrerin / Pädagogin / Letzte Aktualisierung: 11.04.2025

Inhaltsverzeichnis dieses Artikel:
Was ist Elternarbeit?
Immer wieder wird die Forderung nach einer besseren Zusammenarbeit zwischen Eltern und Schule laut, um die Bildungs- und Erziehungsfragen gemeinschaftlich wahrzunehmen.
In der Wissenschaft ist schon seit langer Zeit die Erkenntnis herangereift, dass Eltern eine wichtige Rolle auf die Lernentwicklung und die schulischen Erfolge ihrer Kinder haben und damit unbedingt enger an die Schule gebunden werden sollten. Und dennoch wird die Einbeziehung der Eltern häufig vernachlässigt oder wird von Seite der Eltern gar nicht gewollt.
In den meisten Schulen ist der Kontakt zu den Eltern rein anlassbezogen. Lediglich u Schulfesten, Theateraufführungen, am Elternsprechtag, Elternabend oder bei konkreten Problemen kommen die Eltern in die Schule. Eine kontinuierliche Elternarbeit findet nicht statt.
Vor allem in Schulen, deren Schülerschaft sich überwiegend aus sozial schwachen Familien oder Familien mit Migrationshintergrund rekrutiert, ist die Elternarbeit in der Schule meist nur sehr schwach ausgeprägt. Hier sind vor allem die Schulen dazu aufgefordert, die Hemmschwelle zur Kontaktaufnahme zu senken, da diese bei vielen Eltern leider sehr groß ist.
Wie können Eltern daran teilnehmen?
Die Möglichkeiten für Eltern, sich am Schulleben zu beteiligen, sind vielfältig. Hier möchten wir nur einige Möglichkeiten für die Elternarbeit an der Schule nennen:
- Klassenelternrat
- Elternbeirat der Schule
- Schülerlotsen
- Hausaufgabenhilfe
- Betreuer auf Klassenfahrten oder Ausflügen
- Leitung von Arbeitsgemeinschaften
- Hilfe beim Schulessen
Neue Möglichkeiten der Elternarbeit
Durch die Veränderungen in vielen Schulgesetzen, in denen in der Regel die Zusammenarbeit zwischen Eltern und Schule explizit erwähnt wird, ergeben sich immer wieder neue Möglichkeiten der Elternarbeit.
In vielen Bundesländern hat sich der Bildungsplan in den letzten Jahren verändert und auch die Befugnisse der einzelnen Schulen. So können Schulen sich zum Teil ein eigenes Profil zulegen und haben generell mehr Eigenverantwortung erhalten. Programme zur Leseförderung, zur beruflichen Orientierung oder andere Projekte gehören vielerorts zum Schulalltag, können aber nicht in vollem Umfang von den Lehrkräften übernommen werden. Hier sind die Eltern gefragt. Sie können ihre Mitarbeit anbieten und Projekte mitgestalten und leiten. In einigen Bundesländern beruht diese Zusammenarbeit nicht allein auf dem Prinzip der Freiwilligkeit, sondern wird sogar vergütet.
Warum ist Elternarbeit in der Schule wichtig?
Die große Bedeutung der Elternarbeit in der Schule ist in wissenschaftlichen Studien immer wieder belegt worden, erschließt sich aber auch allein durch gesunden Menschenverstand.
Eltern, die sich in das Schulleben einbringen, interessieren sich für die Schule an sich und dies in der Regel, weil Ihr eigenes Kind dort einen großen Teil seines Tages verbringt.
Eltern, die sich an der Elternarbeit beteiligen, sehen sich häufig als Unterstützer der Lehrer und stehen in engem Kontakt zur Schule. Probleme, Konflikte und andere Dinge werden eher wahrgenommen und analysiert. Kinder von Eltern, die sich in die Elternarbeit einbringen, sehen, dass sich ihre Eltern für ihren Alltag interessieren, und gehen in der Regel lieber zur Schule als viele Mitschüler, deren Eltern ein distanziertes Verhältnis zur Schule haben.