Zweithund anschaffen

Zweithund - Ja oder Nein?

Ein Hund verändert das Leben grundlegend. Verantwortung, Fürsorge und jede Menge Spaß und Lebensfreude stehen auf dem Programm, wenn ein Vierbeiner zuhause einzieht. Doch auch wenn der Besitzer seine Fellnase körperlich und geistig auslastet, so kann er doch nie einen Artgenossen ersetzen. Wer einmal das Spiel zweier Hunde erlebt hat, der versteht, dass dieses ausgelassene Toben, die blitzschnellen Verfolgungsjagden auf der Wiese und die frechen Neckereien nur im Rudel möglich sind. Zwei Hunde sind in der Regel glücklicher miteinander als einer allein. Es lohnt sich daher, sich mit der Thematik Zweithund einmal auseinander zu setzen.

Passt ein zweiter Hund in mein Leben?

Hunde bereichern unser Leben und schenken uns viele schöne Momente. Doch sie verschlingen auch eine Menge Zeit. Gerade dann, wenn Sie sich für einen Welpen entscheiden, fordert dieser in den ersten Wochen viel Aufmerksamkeit.

Die Stubenreinheit, der Bindungsaufbau, die Erziehungsarbeit - können Sie die Zeit und die Geduld dafür aufbringen? Und wie sind die Platzverhältnisse in Ihrer Wohnung oder Ihrem Haus? Findet sich eine Stelle für das zweite Hundekörbchen? Bangen Sie um ihre chinesische Bodenvase, wenn sie sich vorstellen, dass hier zwei Hunde herumrennen? Ist auch Platz für ausgelassene Spiele? Hunde sind genau wie kleine Kinder - sie halten sich eben nicht immer an die "Hausordnung".

Wann ist der richtige Zeitpunkt für einen zweiten Hund?

Auf diese Frage gibt es nur eine vernünftige Antwort. Der erste Hund sollte in jedem Fall bereits einen gewissen Grundgehorsam besitzen und nicht selbst noch in den "Kinderschuhen" stecken. Die Kommandos "Platz", "Sitz", "Komm", "Bleib" und "Aus" sollte er zuverlässig beherrschen. Auch die Leinenführigkeit spielt eine wichtige Rolle. Geht Hund Nr. 1 noch immer mit seinem Besitzer an der Leine spazieren und zerrt ihn dabei von einer Ecke zur anderen, so ist dies keine gute Voraussetzung für die Anschaffung eines zweiten Vierbeiners. Viel wichtiger als das korrekte Bei-Fuß-Gehen ist das entspannte Laufen an der lockeren Leine. Dies erfordert die Achtsamkeit des Hundes und ein gute Kommunikation zwischen einander.

Rüde oder Hündin?

In der Regel funktioniert die Beziehung zwischen einer Hündin und einem Rüde besser als die gleichgeschlechtliche Kombination. Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Hündin den Rüde dominiert - egal, ob dieser zuerst da war oder neu dazu gekommen ist. Dennoch kann es auch unter Hunden gute Männerfreundschaften geben, jedoch besteht zwischen zwei Rüden immer die Gefahr von Rangordnungsproblemen. Auch zwei Hündinnen können beste Freundinnen werden und ein Dreamteam auf acht Pfoten abgeben. In der Praxis aber ist dies eher selten und in dem Damenrudel herrscht meist mehr Zickenkrieg als Harmonie. Doch egal ob Hündin oder Rüde - mit einem zweiten Hund an der Seite werden auch die Gassi-Runden anders werden. Gut möglich, dass sich Ihr sonst so friedlicher Rüde plötzlich beschützend vor die neue Hundedame stellt und jeden anderen Vierbeiner aggressiv angeht. Oder das sich Erst- und Zweithund so gut verstehen, dass beide keine anderen Fellnasen mehr neben sich dulden.

Langsames Kennenlernen

Möchten Sie einfach einen Partner vor die Nase gesetzt bekommen, den Sie gar nicht mögen? Sicher nicht. Und Ihrem Hund geht es genauso. Daher ist es ratsam, diesen unbedingt bei der Wahl des Zweithundes mit einzubeziehen. Das erste Kennenlernen sollte auf neutralem Boden stattfinden. Beide Hunde werden zeitgleich von der Leine gelassen und haben nun die Möglichkeit, sich gegenseitig zu beschnuppern. Schon bei dieser ersten Zusammenkunft werden mögliche Aggressionen zwischen den Vierbeinern sichtbar. Verläuft alles glatt, so folgen weitere Treffen, welche durchaus auch über mehrere Stunden gehen können. Je nachdem, von wem Sie den Zweithund erwerben möchten, kann dieser eventuell auch schon einmal sein neues Zuhause besuchen. Doch erwarten Sie nicht von der ersten Minute an freudige Spiele zwischen den Tieren. Die Phase des Kennenlernens kann unterschiedlich lang dauern und bis beide die Rangordnung untereinander geklärt haben, kommt es hin und wieder auch zu kleinen Streitereien.

Die Entscheidung für einen Zweithund will gut überlegt sein. Die Urlaubsbetreuung eines befreundeten Vierbeiners kann dabei erste Einblicke in das Leben mit einem zweiten Hund geben. Solch ein kleines Rudel zu haben ist nicht immer einfach - doch meist überwiegt die Freude an den Fellnasen und lässt so manche stressige Phase mit den Hunden vergessen. Haben Sie auch eine Tierhalterhaftpflicht?
Lesen Sie auch: Ein Welpe zieht ein
Text: K. L. / Stand: 18.05.2023

Hunde als Haustiere:

Haustiere für Kinder: