Mein Kind hat Angst vor dem Schwimmbad

Junge beim Schwimmkurs
Die Angst vor dem Schwimmbad kann man Kindern durch einen Schwimmkurs nehmen - Foto: © Tommy Windecker

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Wie kann man Kindern die Angst vor dem Schwimmbad nehmen?

Die meisten Kids gehen gern ins Schwimmbad. Sie lieben es, mit Tempo die Wasserrutsche hinunter zu sausen, im Wasser zu plantschen oder im Wellenbecken auf großen Wellen zu reiten. Im Sommer lockt das Freibad alle Wasserratten zu einer kühlen Erfrischung und wenn das Wetter mal nicht so optimal ist, dann geht es eben ins Hallenbad. Doch nicht alle Kinder können dem Wasserspaß etwas abgewinnen - einige von ihnen haben ziemlich Angst davor, ein Bad zu betreten und sind froh, wenn sie dort nicht hin müssen.
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Die Gründe für die Schwimmbad-Angst sind verschieden

Meistens hat die Angst vor dem Schwimmbad ganz konkret mit der Angst vor dem Wasser zu tun. Daneben spielt aber auch die Größe des Bades eine entscheidende Rolle. Je kleiner ein Kind ist, desto mehr sucht es Sicherheit und Geborgenheit. Zum Teil jedoch sind die Freizeitbäder ziemlich groß und so unübersichtlich gestalten, dass der Nachwuchs schnell die Orientierung verlieren kann. Hinzu kommen all die vielen Besucher und die dadurch entstehende Geräuschkulisse kann zusätzlich für Unsicherheit sorgen.

Tja - und dann das Wasser. Wie tief wird es wohl sein? Kann ich da drinnen überhaupt noch stehen? Was passiert im Strömungskanal und werde ich wohl bei der Wasserrutsche untergehen, wenn ich unten ankomme? Fragen über Fragen! Betrachten wir ein Schwimmbad einmal mit den Augen eines unsicheren Kindes, so können wir dessen Ängste sicher besser verstehen. Vielleicht hat der Nachwuchs ja auch schon einmal schlechte Erfahrungen gemacht. Ein anderes Kind hat es ins Wasser geschubst oder untergetaucht. Oder die doch so verlässliche Schwimmhilfe hat plötzlich ihren Dienst versagt. Die Gründe für die Schwimmbad-Angst können wirklich ganz verschieden sein. Doch wohl alle Eltern, welche in dieser Hinsicht ein ängstliches Kind zu Hause haben, stellen sich die Frage, wie sie ihrem Nachwuchs helfen können.

Geduld und kleine Schritte sind hilfreich

Wie bei allen anderen Ängsten, so ist auch bei der Angst vor dem Schwimmbad Verständnis und die Bereitschaft, auf das Kind einzugehen, gefragt. Keinesfalls sollte der Nachwuchs mit Gewalt ins Wasser gezerrt werden - mit solchen Maßnahmen erreicht man nur, dass die Angst sich verstärkt und das Vertrauen zu den Eltern gebrochen wird. Besser ist es, die ganze Sache langsam angehen zu lassen. Kleine Kinder brauchen noch keine großen Freizeitbäder. Sie sollten sich erstmal im heimischen Planschbecken oder Pool sicher fühlen, bevor sie in eine öffentliche Badeeinrichtung gehen. Ist dieser Schritt getan, so kann als nächstes ein kleines Bad besucht werden. Geht man nicht gerade zu den Stoßzeiten (Wochenende oder Ferien), so hält sich der Besucherandrang meist in Grenzen und man hat einfach mehr Ruhe. Eine Schwimm- oder Auftriebshilfe gibt zusätzlich Sicherheit, entbindet aber keinesfalls die Eltern von ihrer Aufsichtspflicht. Diese sollten stets in der Nähe des Kindes sein und so Sicherheit vermitteln. Ganz wichtig: manche Eltern haben selbst Angst vor dem Schwimmen und sind unsicher. In diesem Fall ist es besser, eine andere vertraute Person geht mit dem ängstlichen Kind ins Bad, da sich die Unsicherheit der Eltern ganz schnell auf das Kind überträgt.
Spaß im Wasser gibts mit Wasserspielzeug

Schwimmen lernen - manchmal ist der Weg dahin steinig

Vielfach ist die Angst des Kindes vor dem Hallen- oder Freibad aber auch auf die Angst vor dem Wasser und dem Schwimmen zurückzuführen. Die Erfahrung, dass das Wasser einen trägt, muss der Nachwuchs eben erst selbst machen. Hier helfen nur Geduld und regelmäßige Besuche im Schwimmbad, denn nur so kann sich das Kind an diese Situation gewöhnen. In der Praxis haben sich so genannte Schwimmscheiben bewährt, welche auf die Arme aufgesteckt und mit steigender Sicherheit des Kindes nach und nach reduziert werden können. Auch ein Schwimmkurs kann sinnvoll sein - allerdings sollte es sich dabei um eine kleine Gruppe handeln und der Schwimmlehrer sollte sensibel genug sein, um auch ängstliche Kids optimal auf ihrem Weg zum schwimmen lernen zu begleiten. In welchem Tempo ein Kind diese Fähigkeit erlernt, ist sehr unterschiedlich. So können sich schon einige 4-jährige gut über Wasser halten, während andere Kids sich beim Schulschwimmen noch in die Nichtschwimmer-Riege einreihen. Das lang ersehnte Frühschwimmerabzeichen "Seepferdchen" ist das Ziel eines jeden Schwimmkurses und ziert es erst einmal die Badehose oder den Badeanzug, dann ist der Stolz in den Augen des Kindes mit nichts mehr zu übertreffen!
Text: K. L. / Stand: 14.05.2022

[Bitte beachten Sie: Unsere Artikel können nicht den Rat eines Arztes ersetzen. Bei gesundheitlichen Problemen wenden Sie sich bitte immer an einen Arzt Ihres Vertrauens!]

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