Zahnpflege für Kinder

Text: K. L. (Mutter) / Letzte Aktualisierung: 07.12.2022

Gemalter Zahn mit Zahnbürste
Die richtige Zahnpflege für Kinder - Foto: © komissar007

Tipps für das richtige Zähneputzen

Kleines Kind beim Zähneputzen
Das richtige Zähneputzen will gelernt sein
Foto: © Hallgerd
Das erste kleine Zähnchen ist sichtbar! Eltern können diesen Moment kaum erwarten und sind begeistert, wenn es endlich soweit ist. Strahlend weiß kommt das kleine Beißerchen zum Vorschein - und damit es immer so weiß und gesund bleibt, ist es wichtig, mit der richtigen Zahnpflege frühzeitig zu beginnen.
Frühzeitig heißt hier in der Tat: bereits das erste kleine Zähnchen muss geputzt werden! Aber wie putzt man so einen winzigen Zahn? Nun, eine richtige Zahnbürste brauchen Sie dafür noch nicht. Es genügt völlig, wenn Sie für diesen Zweck ein Wattestäbchen befeuchten und damit über den kleinen Zahn reiben. Erst wenn Ihr Kind mehrere Zähne hat, ist der Einsatz einer Kinderzahnbürste zu empfehlen. Natürlich müssen Sie diese Aufgabe in der ersten Zeit noch selbst erledigen. Nach und nach wird Ihr Kind aber immer mehr Interesse am selber putzen zeigen. Lassen Sie es ruhig gewähren. Jedoch ist Ihr Kind in den ersten Jahren in seiner motorischen Entwicklung noch nicht soweit, das es sich seine Zähne ganz alleine gründlich putzen kann. Hierzu ist es auf Ihre Hilfe - sprich: Ihr Nachputzen - angewiesen.

Zähneputzen nach der KAI-Methode

Zahnärzte empfehlen, die Zähne nach der so genannten KAI-Methode zu putzen. Hierbei stehen die Buchstabe KAI für die Reihenfolge der Flächen, welche geputzt werden müssen: K = Kauflächen; A = Außenseiten; I = Innenseiten der Zähne. Prinzipiell werden Zähne immer vom Zahnfleisch aus zur Zahnkrone geputzt. Kinder können sich diese Regel leichter einprägen, wenn man ihnen sagt, sie sollen "von rot nach weiß" ihre Zähne putzen.

Das richtige Zähneputzen zeigt Ihnen und Ihrem Kind auch gern Ihr Zahnarzt. Zweimal im Jahr sollte Ihr Kind den Zahnarzt zur Kontrolle besuchen; daneben ist es sinnvoll Ihren Nachwuchs auch beim eigenen Zahnarztbesuch mitzunehmen. So lernen Kinder frühzeitig, dass es etwas völlig normales ist zum Zahnarzt zu gehen.

Um gesunde Zähne zu behalten ist es notwendig, dass Kinder ihre Zähne mindestens zweimal täglich putzen. Besser ist es sogar, dreimal am Tag die Zahnbürste zur Hand zu nehmen. Die Putzdauer sollte 3 Minuten betragen - um diese Zeit besser einschätzen zu können, gibt es spezielle kleine Sanduhren für Kinder.

Welche Zahnbürste ist die richtige?

Ein wichtiger Punkt ist die Wahl der richtigen Zahnbürste. Je nach Alter des Kindes gibt es jeweils passende Größen in jedem Drogerie- oder Kinderfachmarkt zu erwerben. Lustige Griffe und fröhliche Farben sollen Kindern das Zähneputzen erleichtern. Ob Ihr Kind lieber weiche oder härtere Bürsten mag, das muss es selbst durch ausprobieren herausfinden. Obwohl es auf dem Markt auch eine Reihe von elektrischen Kinderzahnbürsten gibt, so raten doch Zahnmediziner vom Kauf dieser Produkte ab. Zum einem sollen die Kinder erst einmal erlernen, wie man selbst von Hand seine Zähne gründlich putzt. Zum anderen kommen bei elektrischen Zahnbürsten neben den höheren Anschaffungskosten regelmäßig preisintensive Nachkäufe für die Ersatzbürsten auf die Eltern zu. Zahnbürsten müssen aus hygienischen Gründen regelmäßig gewechselt werden. Länger als 8 Wochen am Stück sollte Ihr Kind seine Zahnbürste nicht behalten, danach ist auf jeden Fall ein Neukauf fällig.

Welche Zahnpasta ist aber nun für mein Kind die Richtige?

Nun, ganz am Anfang, wenn Ihr Kind erst einen oder zwei Zähne hat, benötigen Sie noch keine Zahncreme. Später empfiehlt sich der Kauf einer speziellen Kinderzahnpasta. Zahnärzte raten zu einer Zahncreme mit Fluorid, um den Zahnschmelz zu stärken. Wenn Ihr Kind allerdings die D-Fluoretten vom Kinderarzt verschrieben bekommen hat, dann ist bei einer fluoridhaltigen Zahncreme Vorsicht geboten. Denn die lieben Kleinen schlucken die Zahncreme noch oft hinunter anstatt sie auszuspucken. In Folge dessen kann es zu einer Überdosierung von Fluor kommen. Wenn Sie auf schäumende Tenside verzichten möchten, so bietet der Naturwarenhandel für Ihr Kind die richtige Zahncreme. Hier erhalten Sie auch Zahncreme ohne Fluor.

Zahnpflege für Kinder bedeutet aber nicht nur richtiges Zähneputzen, sondern auch eine gesunde Ernährung. Frisches Obst und Gemüse, Vollkornbrot und gesunde Aufstriche gehören täglich auf den Speiseplan. Achten Sie darauf, dass Ihr Kind wenig Süßigkeiten konsumiert, denn diese sind die Hauptursache von Karies. Und wenn es dann doch mal ein Stück Schokolade oder ein paar Gummibärchen zum naschen sein müssen: hinterher unbedingt gründlich die Zähne putzen!

Abschließend noch eine dringende Bitte an Eltern von Babys und kleineren Kindern: überlassen Sie Ihren Nachwuchs niemals allein die Nuckelflasche! Kinder in Buggys mit der saftgefüllten Nuckelflasche zwischen den Zähnen gehören leider noch oft zum Straßenbild. Das ständige umspült werden der Zähne mit süßer Flüssigkeit führt zum so genannten Nursing- Bottle- Syndrom, auch Nuckelflaschen-Karies genannt. Hierbei werden besonders die oberen Zähne des Kindes durch die gesüßte Flüssigkeit stark von Karies in Mitleidenschaft gezogen. Wesentlich besser geeignet als Saft oder süßer Instant-Tee ist Mineralwasser oder ungesüsster Tee als Getränk für Ihr Kind.

[Bitte beachten Sie: Unsere Artikel können nicht den Rat eines Arztes ersetzen. Bei gesundheitlichen Problemen wenden Sie sich bitte immer an einen Arzt Ihres Vertrauens!]