Das Wochenbett

Ein Mutter liegt mit ihrem Baby im Wochenbett
Im Wochenbett können sich Mutter und Kind von den
Strapazen der Geburt ausruhen - Foto: © Kablonk Micro


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Was passiert nach der Schwangerschaft?

Die aufregende Zeit der Schwangerschaft und die Geburt liegen hinter der frischgebackenen Mama. Endlich kann sie ihr Baby in den Armen halten und über dieses kleine Wunder staunen. Vieles musste der Körper der Frau in den letzten Monaten leisten. Jetzt geht es darum, dass das hormonelle Gleichgewicht wiederhergestellt wird und sich die Gebärmutter zurückbildet. Aber auch die Psyche der Frau befindet sich in einem Prozess der Wandlung. Nicht nur das Baby wurde geboren - auch die Frau steht am Anfang eines neuen Lebensabschnittes: sie ist jetzt eine Mutter. Ihr Denken und Fühlen wird sich vorrangig um ihr Neugeborenes drehen und auf diese neue Aufgabe muss sie sich erst einmal mental einstellen.
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Wie lange dauert das Wochenbett?

Direkt nach der Geburt beginnt das so genannte Wochenbett. Es erstreckt sich über einen Zeitraum von sechs bis acht Wochen. Leider haftet dem Begriff "Wochenbett" etwas Antiquiertes an und vielen von uns ist die Wochenbettkultur - wie sie in anderen Ländern praktiziert wird - völlig fremd. In einer Zeit, in der alles schnell gehen muss, erscheint es seltsam, das Mütter mit ihrem Neugeborenen einen Schutzraum brauchen, in dem sie sich von den Strapazen der Geburt erholen und den hormonellen Umstellungsprozess bewältigen können. Und doch ist das Wochenbett eine sehr wichtige Zeit. Das ist auch dem Gesetzgeber nicht unbekannt: für Wöchnerinnen besteht in den ersten acht Wochen nach der Geburt ihres Kindes ein absolutes Beschäftigungsverbot.

Was bedeutet Wochenbett?

Wochenbett bedeutet nun aber nicht, dass die junge Mutter den lieben langen Tag nur liegen muss und gar nichts tun darf. In den ersten Tagen nach der Geburt fühlen sich die meisten Frauen ohnehin erschöpft und ausgelaugt. Nachwehen können sich schmerzhaft bemerkbar machen und der Wochenfluss ist ziemlich stark. Hinzu kommen eventuell vorhandene Geburtsverletzungen, welche heilen müssen. Sich einfach ausruhen, das Baby genießen und sich verwöhnen lassen - das ist es, was jetzt Priorität hat. Die Hebamme wird regelmäßig vorbeikommen und die Rückbildung der Gebärmutter kontrollieren. Sie zeigt Übungen zur Rückbildungsgymnastik und ermuntert die junge Mutter, diese regelmäßig durchzuführen. Die Hebamme ist zudem die erste Ansprechpartnerin bei allen Fragen rund um das Baby und die Gesundheit der Mutter. Die Hausarbeit und die Betreuung von älteren Geschwisterkindern sollten vom Papa, den Großeltern oder anderen Freunden und Bekannten übernommen werden. Eventuell kann auch eine Haushaltshilfe Unterstützung bringen. Klar - auch eine Wöchnerin kann natürlich den Aufwasch erledigen und den Kindern eine Gute-Nacht-Geschichte vorlesen. Sie sollte aber keine schweren Arbeiten erledigen oder die ganze Wohnung putzen müssen. Auch ist es nicht gerade förderlich, wenn eine frischgebackene Mama zweimal am Tag in den Kindergarten oder in die Schule fahren muss, um die Geschwisterkinder zu transportieren.

Nach der Schwangerschaft

Besonders Mütter, welche ihr erstes Baby im Arm halten, fühlen sich in der Zeit nach der Geburt häufig unsicher. Das Stillen kann am Anfang Schwierigkeiten bereiten, da sich Mutter und Kind erst aufeinander einstellen müssen. Man ist sich noch unsicher, ob das Baby wirklich genug trinkt und man weiß noch nicht genau, wie man dem Neugeborenen helfen kann, wenn es schreit. In diese aufregende Zeit hinein platzen immer wieder viele Besucher. Jeder will das Baby sehen, kommt mit Geschenken und leider auch mit vielen gut gemeinten Ratschlägen daher. Für die Mutter (und auch für den Vater) bedeuten diese Besuche häufig Stress. Das Wochenbett ist eine Schonzeit für die junge Familie und es wäre wünschenswert, wenn Außenstehende dies auch anerkennen würden. Denn nicht nur körperliche Überlastung kann im Wochenbett zu Problemen führen, sondern auch psychischer Druck. In Folge dessen kann es zum Milchstau oder gar zu einer Brustentzündung kommen. Auch ist es möglich, dass sich der Wochenfluss staut und sich die Rückbildung der Gebärmutter verzögert. Bei Frauen, welche sich zuviel zumuten, können zudem die Symptome des so genannten Baby-Blues viel deutlicher hervor treten als bei Müttern, welche diese Auszeit bewusst erleben.
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Text: K. L. / Stand: 25.03.2023

[Bitte beachten Sie: Unsere Artikel können nicht den Rat eines Arztes ersetzen. Bei gesundheitlichen Problemen wenden Sie sich bitte immer an einen Arzt Ihres Vertrauens!]

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