Kaiserschnittnarbe pflegen

In diesem Artikel erfahren Sie wie man die Kaiserschnittnarbe richtig pflegen sollte und wie lange die Heilung dauert.

Nach der Geburt: Die Kaiserschnittnarbe richtig pflegen

Frau mit Kaiserschnittnarbe
Wie die Kaiserschnittnarbe pflegen?
Foto: © Artem Furman

Entscheidet sich eine Frau dazu, ihr Baby per Kaiserschnitt zur Welt zu bringen, ist das heute nicht mehr ungewöhnlich. Zusätzlich zu den Schwangeren, deren Baby mit dieser operativen Methode geholt werden muss, entscheiden sich immer mehr Frauen für den sogenannten geplanten Kaiserschnitt. Nach der Operation bleibt selbstverständlich eine Wunde zurück, die zunächst heilen muss. Im Anschluss ist richtige Pflege wichtig, um das Gewebe so gut wie möglich zu unterstützen.

Während der Heilung ist Behutsamkeit gefragt

Direkt nach der Operation denken Frauen selbstverständlich noch nicht an die Narbenpflege. Zunächst zeigt sich hier am Bauch eine Wunde, die per Naht oder auch mit Klammern verschlossen wurde. Bereits wenige Stunden nachdem das Baby auf die Welt gekommen ist, verklebt diese Wunde und schon am nächsten Tag ist Duschen in den meisten Fällen erlaubt.

Da Frauen, die einen Kaiserschnitt hatten, meist etwas länger im Krankenhaus bleiben, übernimmt das Pflegepersonal gemeinsam mit den Ärzten die Wundversorgung. Zeigt sich hier eine Entzündung und kommt es auch Tage nach der Sectio zu ungewöhnlichen Schmerzen, ist Hilfe also direkt vor Ort. Nach dem Duschen darf die vergleichsweise frische Kaiserschnitt-Wunde mit einem weichen Handtuch behutsam trockengetupft werden. Wem das zu unangenehm ist, der greift kurzerhand zum Föhn und lässt die Feuchtigkeit dank der warmen Luft verschwinden.

Für gewöhnlich werden Frauen nach einem Kaiserschnitt noch etwa fünf Tage in der Klinik bleiben. Nach dem Ziehen der Fäden oder dem Entfernen der Klammern geht es dann nach Hause. In den ersten Wochen ist es wichtig, keine zu enge Kleidung zu tragen, da diese auf die Wunde drücken oder scheuern könnte. Auch übermäßige körperliche Belastung ist nicht erlaubt. Zudem sollten Frauen mit einer Kaiserschnittwunde aufpassen, keine Stöße gegen die betroffene Stelle zu riskieren, um den Heilungsprozess nicht zu gefährden.

Nach der Heilung die Kaiserschnittnarbe pflegen

Es dauert etwa drei Wochen, bis die Kaiserschnittwunde sich in eine Narbe verwandelt hat. Zu erkennen ist das, wenn die Kruste der Wunde verschwindet und sich auch die Rötung der Schnittstelle zurückbildet. Zu diesem Zeitpunkt können Frauen dann beginnen die Kaiserschnittnarbe zu pflegen.

Nach dem Duschen oder auch zwischendurch ist es hilfreich, die Narbe mit einer feuchtigkeitsspendenden Körperlotion einzucremen. Auch spezielle Narbencremes können hierfür durchaus verwendet werden. Während des Eincremens darf die Narbe ruhig ein wenig stärker massiert werden. Zeigen sich hierbei unangenehme Schmerzen, sollten Frauen besser ihre Hebamme oder den Gynäkologen um Rat fragen. Es kann nämlich auch im fortgeschrittenen Stadium der Heilung noch immer zu Entzündungsreaktionen kommen, die dann eventuell behandelt werden müssen. Auch eine Wucherung der Narbe ist eine mögliche Folge der Sectio. Sie erkennen Frauen daran, dass sich die Narbe zusehends negativ verändert und statt glatter eher unebener erscheint. In diesem Fall sollte der behandelnde Gynäkologe ebenfalls genauer nachsehen.

Zusätzlich zum regelmäßigen Massieren der Kaiserschnittnarbe mit Körperlotion oder Narbencreme können Frauen die Narbe auch mit einer sehr weichen Baby-Haarbürste pflegen. Hierfür wird die Bürste in kreisenden Bewegungen über die Narbe geführt, was die Durchblutung und somit auch den Regenerationsprozess fördert.

Vollständige Wiederherstellung kann lange dauern

Die behutsame Pflege der Kaiserschnittnarbe mit weicher Bürste und sanften Massagen macht das Gewebe weicher und unterstützt so die Ausbildung einer feinen und schmalen Narbe. Bis diese Narbe jedoch vollkommen abgeheilt ist, kann es bis zu einem Jahr dauern. Bei der Kaiserschnittnarben-Pflege kommt es also auch auf viel Geduld an.
Zusätzliche Nebenerscheinungen wie Taubheit rund um die Narbe sind ebenfalls normal und verringern sich erst im Laufe der kommenden Monate. Da Nerven während der Operation durchtrennt wurden, müssen sie zunächst wieder zusammenwachsen. Bei vielen Frauen dauert das weitaus länger als sechs Monate.
Und juckt die eigene Kaiserschnittnarbe, ist das ein Zeichen für den laufenden Heilungsprozess. Betroffene Frauen sollten hier nicht stark kratzen, sondern die Stelle lieber mit einem Gelkissen kühlen oder erneut zur weichen Baby-Haarbürste greifen. Lesen Sie auch: Was ist nach der Geburt zu erledigen?

Text: A. W. / Stand: 25.03.2023

[Bitte beachten Sie: Unsere Artikel können nicht den Rat eines Arztes ersetzen. Bei gesundheitlichen Problemen wenden Sie sich bitte immer an einen Arzt Ihres Vertrauens!]

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