Der Geburtsplan

Geburtsplan für werdende Eltern
Ein Geburtsplan ist oft sehr hilfreich - Foto: © Karen Roach


Inhaltsverzeichnis für diesen Artikel:

Was ist ein Geburtsplan?

Die Geburt eines Kindes ist für eine Frau ein einschneidendes Erlebnis in ihrem Leben und eine Erfahrung, die sie in eine absolute Ausnahmesituation und an die Grenzen ihrer selbst bringt. Dessen vollkommen bewusst möchten werdende Mütter sich bestmöglich auf die Geburt vorbereiten.

Ein Geburtsplan ist eine Möglichkeit, die Wünsche und Vorstellungen die bevorstehende Geburt betreffend, schriftlich festzuhalten. Dieser "Wunschzettel" gibt Schwangeren die Gewissheit, dass ihre Wünsche vor - während und nach der Entbindung ihres Babys berücksichtigt werden, auch wenn sie sie eventuell unter der Geburt oder im Wochenbett nicht durchsetzen können sollten. Dabei bleibt natürlich immer die Tatsache im Raum stehen, dass ein guter Plan hilfreich sein kann, aber je nach Situation nicht immer einhaltbar ist.

Geburtspläne werden in den meisten Krankenhäusern und allen Geburtshäusern anerkannt. Sie sind nicht nur für die werdende Mutter, sondern auch für das Krankenhauspersonal und die Hebammen von Vorteil. Bei einem Geburtsplan handelt es sich schlicht um eine Liste, die als eine Art Wegweiser funktioniert. Offene Fragen können in einer Besichtigung und einem Gespräch zum Geburtsplan im Vorfeld der Geburt mit dem Personal der Kreißsäle oder der Hebamme im Geburtshaus besprochen werden. Der Geburtsplan ist jedoch nur eine Orientierung und kann jederzeit, auch während der Entbindung, geändert werden. Hatten Sie vor in der Geburtswanne ihr Kind zur Welt zu bringen, und empfinden dies letztendlich aber als unangenehm, so können Sie jederzeit auf den Gebärhocker o.ä. umsteigen. Auch bestimmte Notsituationen können ein Abweichen vom Plan notwendig werden lassen.

Die Geburtsplanung - Welche Themen könnten Inhalt sein?

Vor der Geburt:

  • Wer soll während der Geburt der Begleiter sein? Dies können der Partner, eine Hebamme, eine Doula oder Freunde sein. Soll diese Person(en) während der ganzen Geburt anwesend sein, oder in bestimmten Situationen den Raum verlassen: zum Beispiel, wenn ein Dammschnitt genäht werden muss usw.?
  • Welche Atmosphäre wünschen Sie sich? Möchten Sie eigene Musik mitbringen, eine Duftlampe oder Ihr Lieblings-Freizeitshirt während der Entbindung tragen?
  • Bis zu welchem Zeitpunkt dürfen Sie wieder nach Hause gehen, wenn die Geburtswehen noch nicht stark genug sind?

Während der Geburt:

  • Wo und wie möchte ich gern entbinden? Sie haben die Wahl. Soll es das Geburtsbecken werden, der Gebärhocker, im Knien oder Liegen. Wünschen Sie einen Pezziball während der Wehen? Steht Ihnen die Möglichkeit je nach Gefühl eine andere Position auszuwählen zur Verfügung?
  • Welche Position nehme ich gegenüber Medikamenten ein? Denken Sie über Wehenbeschleuniger oder Wehenhemmer, Schmerzmittel und eine PDA nach. Möchten Sie Homöopathie während der Geburt oder auch Akupunktur, eine Massage oder Anleitung bei der Veratmung der Wehen?
  • Möchten Sie die ganze Zeit durch ein CTG überwacht werden, oder nur zeitweise?
  • Wie stehe ich zu einem Dammschnitt?
  • Bestehen Sie darauf, Ihr Kind sofort nach der Entbindung auf die Brust gelegt zu bekommen? Soll der Partner das Kind in den Arm bekommen?
  • Wünschen Sie eine natürliche Geburt der Plazenta oder eine durch Medikamente beschleunigte Nachgeburt?
  • Wer soll die Nabelschnur durchtrennen?

Nach der Geburt:

  • Wünschen Sie eine Vitamin-K-Prophylaxe für Ihr Baby?
  • Verweigern Sie die Gabe von Silbernitrat-Tropfen nach der Entbindung für Ihr Baby?
  • Möchten Sie das Kind sofort an die Brust legen, sobald es entbunden wurde?
  • Wünschen Sie eine ambulante Geburt und verlassen das Krankenhaus noch am Tag der Entbindung?
  • Haben Sie vor das Kind nach Bedarf zu stillen oder nach Plan? Wünschen Sie, dass auf Säuglingsnahrung, Zuckerwasser und Tee für Ihr Baby verzichtet wird?
  • Darf Ihr Kind einen Schnuller bekommen?

All diese Wünsche und noch viele individuelle mehr könnten bei einer komplikationsfreien Geburt berücksichtigt werden. Sofern Sie eine Begleitung zur Geburt mitnehmen, können Sie im Vorfeld mit ihr besprechen, dass sie die Einhaltung Ihrer Wünsche im Auge behalten soll. Nicht immer ist in Kliniken durch wechselndes Personal eine durchgängige Betreuung durch eine Person möglich. Einfacher wird es in Geburtshäusern oder mit der Hebamme Ihres Vertrauens bei einer Hausgeburt.
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Text: C. D. / Stand: 25.03.2023

[Bitte beachten Sie: Unsere Artikel können nicht den Rat eines Arztes ersetzen. Bei gesundheitlichen Problemen wenden Sie sich bitte immer an einen Arzt Ihres Vertrauens!]

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