Verdauungsprobleme bei Babys

Text: C. D. (Mutter) / Letzte Aktualisierung: 07.12.2022

Mama hält Babys Kopf fest
Was tun, wenn Baby Probleme bei der Verdauung hat? - Foto: © petunyia

Was tun, wenn Baby Verdauungsprobleme hat?

Ganz besonders die ersten Monaten setzen Babys Verdauungssystem zu. Erst langsam gewöhnen sich der Magen und der Darm an die Still- bzw. spätere Beikost. Eltern kennen dies: stundenlanges auf und ab laufen, weil Babys Bäuchlein drückt und schmerzt, Windeln die Überlaufen oder die Sorge, warum das Kind seit Tagen keinen Stuhlgang hatte. Meist stehen hinter Symptomen wie Blähungen, Durchfall oder Verstopfung keine ernsthaften Erkrankungen, bei Zweifeln ist es jedoch sicherer, einen Arzt aufzusuchen.

Verdauungsprobleme nach der Geburt und beim Stillen

Baby schreit und hat keinen Appetit
Appetitverlust und häufiges Weinen kann auf
Verdauungsprobleme hindeuten - Foto: © lumyy010

Kurz nach der Geburt füllen Neugeborene ihre Windeln mit dem sogenannten Kindspech, dem Mekonium. Der Stuhl ist grünlich bis schwarz und stammt noch aus der Zeit im Mutterleib, als das Baby zum Beispiel Fruchtwasser geschluckt hat, also kein Grund zur Sorge. Danach scheidet das Baby bis zur sechsten Woche rund drei bis vier Mal täglich Stuhl aus, und produziert sehr zum Leidwesen seiner Eltern locker sechs bis sieben nasse Windeln. Dies liegt alles im normalen Rahmen. Gestillte Babys haben es mit der Verdauung deutlich leichter, als Kinder, die eine Ersatznahrung gefüttert bekommen. Sie ziehen an der Brust weniger Luft mit ein, und haben daher weniger Koliken. Zudem leiden sie seltener an Durchfallerkrankungen. Babys, die mit der Flasche ernährt werden, haben oft festeren und mehr Stuhlgang.

Verdauungsprobleme bis zum sechsten Monat

Ungefähr ab der siebten Lebenswoche geraten viele Eltern in Panik, weil sie meinen, dass ihr Kind eine Verstopfung habe. Tatsächlich aber ändert sich das Ausscheidungsverhalten des Babys, denn der Verdauungstrakt entwickelt sich weiter. Ihr Kind kann von nun an nur noch einmal pro Woche Stuhlgang haben, oder aber weiterhin mehrmals pro Tag. Dies liegt alles im gesunden Rahmen.

Verdauungsprobleme durch Beikost

Spätestens wenn das Kind den ersten Brei zugefüttert bekommt, muss Babys Verdauung neue Höchstleistung erbringen. Die Eltern merken dies an dem festen Stuhlgang, der von nun an mehr als intensiv riechen wird. Von nun an hat das Kind seltener Stuhlgang. Aufgrund der veränderten Kost steigt jedoch auch die Gefahr einer Verstopfung. Achten Sie auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, auch wenn viele Säuglinge ab der Breinahrung nicht mehr sehr viel trinken möchten.
So können Sie die Beikost einführen

Welche Probleme mit der Verdauung können beim Baby auftreten?

Wie oben schon erwähnt können Babys unter Blähungen (den sogenannten Dreimonatskoliken), Verstopfung, Erbrechen oder Durchfall leiden. Doch was können Eltern dagegen tun?

Dreimonatskoliken - Blähungen

Sie sind das Schreckgespenst vieler Eltern. Das Kind schreit unaufhörlich und krümmt sich, es findet nicht in den Schlaf. Ursachen sind Blähungen und Verdauungsprobleme im noch unreifen Darm des Babys. Meist haben Säuglinge in den ersten drei bis vier Lebensmonaten damit zu kämpfen. Die erste Maßnahme der Eltern ist hierbei, dem Kind und dem Darm Bewegung zu verschaffen. Gefühlte Kilometer wandern Eltern mit dem Baby im sogenannten Fliegergriff umher. Dabei liegt das Kind bäuchlings auf dem Unterarm des Vaters oder der Mutter, der Kopf des Babys zeigt zur Ellenbeuge des Erwachsenen. Dessen Hand hält das Kind fest im Schritt. Beim Gehen wird der Bauch des Kindes durch die Bewegung unmittelbar massiert. Eine Wohltat für die Kleinen. Auch mit Kümmelöl den Bauch massieren oder die Blähungen durch die Gabe von Fenchel- und Kümmeltee zu lindern, führt zum Erfolg. Ein warmes Kirschkernkissen auf dem Bauch, vermindert ebenfalls die Verkrampfungen im Darm. Das schmerzhafte Zwicken und Kneifen im Bauch des Babys wird besser. Um die Ursachen für die Koliken zu minimieren, sollte das Baby nach jeder Trinkmahlzeit ein Bäuerchen machen. Flaschen brauchen spezielle Anti-Koliksauger, die das zusätzliche Schlucken von Luft verhindern.
Was hilft gegen Dreimonatskoliken?

Verstopfung

Gerät die Verdauung aus dem Gleichgewicht und nimmt das Baby die falsche Kost bzw. zu wenig Flüssigkeit zu sich, kann eine Verstopfung die Folge sein. Eltern merken dies, wenn ihr Kind mit hochrotem Kopf presst und nur selten wenig oder sehr harter Stuhl in der Windel ist. Eventuell zeigt das Baby Appetitverlust. Oft hilft dann bereits, in der Ernährung eher abführende und ballaststoffreiche Obst- und Gemüsesorten zu füttern, wie etwa Birnensaft. Sie wirken stuhlregulierend. Die Kleinen brauchen außerdem ausreichend Flüssigkeit. Je nach Alter des Kindes kann der Arzt auch Glycerinzäpfchen empfehlen. Bei langfristigen Beschwerden des Kindes muss der Ursache auf den Grund gegangen werden.
Ursachen von Verstopfung bei Babys

Erbrechen

Besonders Eltern von Erstgeborenen sind unsicher, ob ihr Kind erbrochen hat. Denn in der Regel spucken viele Säuglinge ganz selbstverständlich zu viel aufgenommene Muttermilch oder Ersatznahrung wieder aus. Die Unterscheidung zwischen Erbrechen und dem ganz normalen Spucken nach der Mahlzeit liegt darin, dass das Erbrechen schwallartig und mitunter mehrmals hintereinander erfolgt. Suchen Sie immer einen Arzt auf, wenn ihr Baby mehrfach erbrochen hat. Die ausreichende Gabe von Flüssigkeit ist das A und O. Stillbabys dürfen immer an die Brust, Flaschenkinder können mit Tee oder Wasser auch löffelweise gefüttert werden.
Ursachen von Erbrechen bei Babys

Durchfall

Scheidet ein Säugling sehr große Mengen dünnflüssigen und wässrigen Stuhlgang aus, leidet es an Durchfall. Bauchschmerzen, Koliken, Appetitlosigkeit sind meist Begleiterscheinungen des Durchfalls. Je jünger das Baby ist, desto größer ist die Gefahr einer Austrocknung, insbesondere wenn Fieber und Erbrechen hinzukommen. Dauert dieser Zustand bei Babys länger als sechs Stunden an, müssen Sie mit dem Kind zum Arzt. Bei Kindergartenkindern können Sie bis zu zwölf Stunden warten, bevor Sie einen Mediziner aufsuchen. Das Baby braucht in dieser Zeit so viel Flüssigkeit wie möglich. Ein Elektrolyttee, Kamillentee oder einfach nur Wasser sind die Mittel der Wahl. Stillbabys dürfen so viel Muttermilch trinken, wie sie können. Bei älteren Säuglingen kann mit der Gabe von etwas Banane dem Durchfall entgegengewirkt werden.
Ursachen von Durchfall bei Babys

[Bitte beachten Sie: Unsere Artikel können nicht den Rat eines Arztes ersetzen. Bei gesundheitlichen Problemen wenden Sie sich bitte immer an einen Arzt Ihres Vertrauens!]

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