Durchfall bei Babys

Text: C. D. (Mutter) / Letzte Aktualisierung: 26.10.2023

Durchfall bei Babys - Viel trinken hilft
Durchfall bei Babys - Viel trinken hilft - Foto: © Oksana Kuzmina - stock.adobe. com

Darminfekte haben bei Babys keinen Seltenheitswert, schließlich muss sich das Immunsystem der Kleinen mit vielen neuen Erregern auseinandersetzen. Der Nestschutz, also die Antikörper, die das Kind durch die Muttermilch erhält, wirken nicht sehr lang. In den meisten Fällen wird Durchfall durch Viren oder Bakterien verursacht, die speziell bei kleinen Säuglingen zu ernsthaften Problemen führen können. Oft gehören Erbrechen oder Fieber zu den Begleitsymptomen.

Ab wann spricht man von Durchfall?

Eltern weniger Wochen oder Monate alter Babys kennen das Problem, dass auch ohne Durchfall die Windel der Kleinen weit über den Rand gefüllt sein kann. Normalerweise haben Stillkinder mehrmals täglich sehr weichen Stuhlgang, der leicht gelblich gefärbt und mit hellen Flocken versehen ist. Flaschenkinder hingegen haben nur ungefähr zweimal pro Tag Stuhlgang. Er ist von vornherein wesentlich fester. Scheidet das Kind jedoch mehr als drei Mal täglich schleimigen und stark wässrigen Stuhl aus, dessen Geruch sehr intensiv ist, spricht man von einer Diarrhoe - einem Durchfall.

Welche Ursachen kann Durchfall bei Babys haben?

Oft sind Magen- und Darminfekte der Grund für einen Durchfall. Jedoch gibt es weitere Auslöser für Durchfall, wie etwa Nebenwirkungen von Medikamenten wie Antibiotika. Lebensmittelvergiftungen oder Unverträglichkeiten spezieller Nahrungsmittel und Allergien wären gleichfalls mögliche Verursacher von Durchfall. Zum Schluss hat das Kind unter Umständen einfach zu viel Obst oder Gemüse mit durchschlagender Wirkung zu sich genommen. Bei Babys ab 6 Monaten können auch Rotaviren die Auslöser sein.

Was hilft gegen Durchfall bei Babys?

Ist die Windel sprichwörtlich bis zum Hals gefüllt, sollte sie immer sofort gewechselt werden, denn der Stuhl reizt die Haut stark. Säubern Sie Ihr Baby sorgfältig und trocknen Sie den Windelbereich gut ab. Zinkhaltige Cremes können ein Wundwerden durch häufigen Stuhlgang verhindern und dem Baby zusätzliche Beschwerden ersparen.

Ihr Hauptaugenmerk sollten Sie bei Durchfall dem Flüssigkeitshaushalt Ihres Kindes widmen. Besonders Säuglinge trocknen schneller aus, als ihre Eltern es vermuten könnten. Stillbabys bekommen in der Regel uneingeschränkten Zugang zur Brust, um ein Dehydrieren zu verhindern. Babys, die normalerweise Milchersatznahrung trinken, können vorerst mit Wasser oder mit Tee, der mit etwas Traubenzucker verrührt wurde, gefüttert werden, sollten sie die Milchnahrung gar nicht vertragen oder gleichzeig an Erbrechen leiden.

Auch Spezialnahrung aus der Apotheke oder der Drogerie für Magen- und Darminfekte ist eine Alternative. Babys die feste Nahrung erhalten, können mit stuhlfestigenden Lebensmitteln je nach Alter gefüttert werden. Dazu zählen Banane, geriebener braun gewordener Apfel, Reis, Kartoffeln und Zwieback oder geröstetes Weißbrot. Das Hauptaugenmerk liegt jedoch nicht auf dem Essen, sondern auf den Getränken. Appetitlosigkeit ist oft normal bei Durchfall oder auch Erbrechen.

Zur Unterstützung wird Kindern mit Durchfall, die wenig trinken, eine Elektrolytlösung verabreicht. Sie können diese in der Apotheke kaufen. Die Gabe von Medikamenten gegen Durchfall sollten Sie vorher immer mit dem Kinderarzt absprechen. Absolute Hygiene ist eine vorbeugende Maßnahme, damit nicht weitere Familienmitglieder an Durchfall erkranken. In diesen Fällen hat durchaus auch ein desinfizierendes Hygienespray oder eine entsprechende Handseife ihre Berechtigung im Haushalt. Ausgiebiges Händewaschen ist nach dem Windeln ein Muss.

Ihr Baby muss unbedingt zum Arzt, wenn:

  • Erbrechen und Durchfall gleichzeitig auftreten
  • Blut im Stuhl ist
  • Der Durchfall länger als einen Tag anhält
  • Fieber länger als 24 Stunden andauert
  • Das Baby jedwede Flüssigkeit verweigert
  • Ihr Baby Anzeichen von Dehydrierung aufweist (eingefallene Fontanelle, Weinen ohne Tränen, starke Abgeschlagenheit, kein oder wenig Urin in den Windeln)

Plagen Sie Zweifel oder Unsicherheiten, so suchen Sie unbedingt mit Ihrem Baby einen Kinderarzt auf. Meist jedoch dauert der Durchfall nicht lang an, das Kind erholt sich schnell.
Sollte das Baby am Wochenende oder an einem Feiertag unter Durchfall leiden suchen Sie die nächste Notaufnahme auf. Im Idealfall gibt es dort eine Kinder-Notaufnahme, in der sich Kinderärzte um die kleinen Patienten kümmern.

[Bitte beachten Sie: Unsere Artikel können nicht den Rat eines Arztes ersetzen. Bei gesundheitlichen Problemen wenden Sie sich bitte immer an einen Arzt Ihres Vertrauens!]

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