Betreuung in Kinderkrippen

Text: K.L., Mutter / Letzte Aktualisierung: 14.05.2022

babys in einer Kinderkrippe
Ab wann dürfen Kinder in die Kinderkrippe? Foto: © Shestakoff - stock.adobe. com

Was sind Kinderkrippen?

Die Akzeptanz von Kindergärten ist groß. Sie gehören zu den üblichen Betreuungsinstanzen und werden von Eltern gern genutzt. Kinderkrippen hingegen erfahren in unserer Gesellschaft relativ wenig Toleranz, und dies obwohl der Bedarf und die Notwendigkeit vorhanden sind. Dies liegt wohl daran, dass viele Menschen der Meinung sind, Kinder unter drei Jahren gehören in die Obhut der Mutter und nicht die Fremder.

Immer wieder taucht das Vorurteil auf, eine Kinderkrippe schade auf jeden Fall dem Kind. Dabei werden die Erzieher in der Krippe zu wichtigen Bezugspersonen der Kleinen und gehören zu ihrem festen und geregelten Alltag. Eine Kinderkrippe ist eine Bereicherung für das Kind, vorausgesetzt es handelt sich um eine qualitativ hochwertige Kinderkrippe. Lesen Sie auch: Frauen zwischen Familie und Beruf

Ab welchem Alter dürfen Kinder in die Kinderkrippe?

Viele Kinderkrippen nehmen Kinder bereits ab drei Monaten in ihre Obhut. Lieber haben es die Erzieher jedoch, wenn die Kinder im Alter von 6 Monaten in die Krippe kommen. Die meisten Eltern geben ihre Kinder nach dem ersten Geburtstag in die Krippe. Dann endet das regulär bezahlte Elternjahr und vor allem die Mütter der Kleinen suchen neben dem finanziellen Aspekt der Erwerbstätigkeit wieder Anschluss im Berufsleben. Für viele Arbeitnehmer hieße eine dreijährige Pause einen Karriereknick oder nach der Rückkehr ins Arbeitsleben gleich den Erhalt der fristgemäßen Kündigung. Unter diesem Blickwinkel streben viele Eltern wieder das Berufsleben an. Möglich ist dies oft nur durch einen Krippenplatz für das Jüngste.

Leider ist die Anzahl der Plätze in der Kleinkindbetreuung, die staatlich subventioniert werden, immer noch viel zu gering. Das bedeutet für die Eltern oft Wartezeiten und Anmeldungen für Wartelisten in den Kinderkrippen bereits während der Schwangerschaft. Dabei ist die Versorgung in den neuen Bundesländern sogar noch entspannter als in den alten. Denn zu DDR Zeiten war die Kinderkrippe ein fester Bestandteil in der Kinderbetreuung und durch ein dichtes Netz an Kinderkrippen und Kindergärten gewährleistet. Nahezu jede Mutter war berufstätig. Sogar Krippen, die auch nachts während des Schichtdienstes der Eltern die Kinder betreuten, gab es. Diese Form ist heute in Deutschland kaum noch anzutreffen. Oftmals sind Kinderkrippen nicht einmal eine Einrichtung, in der ausschließlich Kleinkinder zwischen drei Monaten und drei Jahren aufgenommen werden. Häufig sind sie Kindertagesstätten angeschlossen, die sowohl Krippe als auch Kindergartenbetreuung anbieten.

Als modern gelten altersgemischte Gruppen. Gerade in den letzten Jahren hat sich daher diese Form der Kinderbetreuung in vielen Kindertagesstätten durchgesetzt. Das bedeutet, dass Kinder zwischen drei Monaten und sieben Jahren, wenn ein Hort angeschlossen ist sogar bis 11 Jahre, in einer Gruppe betreut werden. Eltern reagieren zunächst skeptisch, wenn sie von dieser Betreuungsform hören. Doch der Alltag in den Gruppen überzeugt die Eltern sehr oft. Die Kleinsten lernen viel schneller sprechen, ahmen die großen Kinder nach und werden auch oft schneller sauber.

Worauf sollte man bei der Wahl der Kinderkrippe achten?

Auch in altersgemischten Gruppen wird ein Personalschlüssel vorgegeben. Auf eine bestimmte Anzahl Kinder einer Altersgruppe, muss auch eine angemessene Zahl an gut ausgebildeten Erzieherinnen kommen. Je kleiner die Kinder sind, desto höher ist dieser Betreuungsschlüssel. Für Kinder unter einem Jahr sehen die meisten Bundesländer für drei Kinder eine Erzieherin vor. Von einem bis drei Jahren brauchen fünf bis sechs Kinder einen Betreuer. Dies ist ganz einfach der Tatsache geschuldet, dass natürlich die kleinsten Kinder mehr Zuwendung brauchen, als die größeren. Schließlich soll jedes Kind altersgerecht betreut werden. Das gilt in einer Krippe nicht nur für die Sauberkeitserziehung, für die Schlafenszeiten der Babys und Kleinkinder sowie der altersgerechten Ernährung für Kleinkinder, zum Beispiel auch durch abgepumpte Muttermilch oder Ersatznahrung. Sondern auch die pädagogische Förderung der Kleinsten darf nicht zu kurz kommen. Soziales Lernen und die emotionale Entwicklung des Kindes gehören genauso dazu, wie das Erwerben motorischer Fähigkeiten und vielem mehr.

Entscheiden sich die Eltern für die Betreuung ihres Kindes in einer Kinderkrippe, sollten sie diese vorher genau anschauen. Vielleicht darf man ja auch ein paar Stunden hospitieren und den Tagesablauf verfolgen. Geht man mit einem guten Gefühl daran, sollten sich alle Eltern und Erzieher ausreichend Zeit für die Eingewöhnung in der Gruppe nehmen. Das Kind wird an seine Erzieher herangeführt und baut langsam Vertrauen auf. Nach und nach können sich die Eltern immer mehr zurückziehen. Dass dies sanft verläuft und nicht radikal, ist entscheidend für das spätere Krippenleben des Kindes. Vorher sollte immer geklärt werden, in wie fern die Eltern durch Elterngespräche und Elternbriefe über die Entwicklung ihres Kindes informiert werden bzw. mit eingebunden werden. Die Krippe ist keine reine Aufbewahrungsstätte. Das Kind soll natürlich auch davon profitieren, nicht nur die Eltern. Wenn es die Umstände erlauben, genießt das Kind die Vorteile beider Seiten - der Elternbetreuung und der Kinderkrippe - wenn es nur für zwanzig oder eventuell dreißig Stunden die Krippe besucht. So hat es die Nähe der Eltern als relevante Bezugspersonen, und trotzdem die so wichtigen sozialen Kontakte zu vielen anderen Kindern, die besonders im Krippenalter so wichtig sind und die oftmals bei der Betreuung zu Hause oder bei einer Tagesmutter zu kurz kommen.
Text: C. D. / Stand: 14.05.2022

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