Sicherer Schulweg

Text: K. L. (Mutter) / Letzte Aktualisierung: 01.06.2023

Schulanfänger auf dem Schulweg
Den Schulweg sollte man vor der Einschulung üben - Symbolbild: © photophonie - stock.adobe. com

So kommt Ihr Schulanfänger sicher zur Schule

Mit dem Eintritt in die Grundschule geht die Kindergartenzeit zu Ende. Ein neuer Lebensabschnitt beginnt und mit ihm der Ernst des Lebens. Von den kleinen ABC-Schützen wird viel verlangt und besonders die ersten Wochen erleben die meisten Kinder als sehr anstrengend. Doch nicht nur die Veränderung vom Kindergarten- zum Schulkind beschäftigt die Eltern, sondern vor allem auch der Schulweg selbst. Je nachdem, wo sich die Grundschule befindet, müssen die kleinen ABC-Schützen entweder zu Fuß zur Schule gehen oder aber mit dem Schulbus fahren. Einige wenige werden von den Eltern mit dem Auto gebracht, doch besonders dann, wenn beide Elternteile berufstätig sind, ist dies häufig nicht möglich. Das Üben des Schulwegs gehört u.a. zur Schulvorbereitung, die die Eltern mit dem Kindern zu Hause machen können.

Einen sicheren Schulweg wählen

Natürlich wünschen sich alle Eltern, dass ihr Nachwuchs sicher zur Schule und wieder zurück kommt. Doch die Grundlagen dafür müssen trainiert werden. In erster Linie geht es darum, sich für einen sicheren Schulweg zu entscheiden. Dabei ist es unerheblich, ob dieser Weg länger ist und man den Wecker demzufolge am Morgen etwas früher stellen muss. Doch was bedeutet das überhaupt - ein sicherer Schulweg? Nun, der Schulanfänger sollte nach Möglichkeit die Straßen dort überqueren, wo sich eine Fußgängerampel oder ein Zebrastreifen befindet. Besonders breite Straßen mit einem hohen Verkehrsaufkommen könnten sonst zum Problem werden, denn Kinder in diesem Alter können noch nicht immer die Geschwindigkeit der herannahenden Fahrzeuge richtig einschätzen. Die kleinen Grundschüler sollten immer den Fußweg benutzen und nicht am Rand der Straße entlang laufen müssen. Einsame Wege, etwa durch den Wald oder über das Feld, sind nicht zu empfehlen.

Tipp: Manche Schulen halten Schulwegpläne bereit auf denen sichere Wege zur Schule eingezeichnet sind. Daran können Sie sich evtl. orientieren.

Den Weg zur Schule üben

Am besten ist es, wenn die Eltern mit ihrem Kind den Schulweg rechtzeitig - am besten vor Schuleintritt - üben. Zuhause wird überlegt, welche Straßen und Wege benutzt werden und welche Gefahren eventuell lauern. Dann geht es los. Natürlich zuerst einmal mit den Eltern. Dabei sollten diese ihren Nachwuchs auf wichtige Punkte hinweisen. Etwa, dass man nicht durch parkende Autos hindurch über die Straße laufen sollte, weil hierbei die Sicht stark eingeschränkt ist. Oder dass man die Kreuzung nur dann überquert, wenn die Ampel "Grün" zeigt. Übrigens kommt besonders im Straßenverkehr der Vorbildfunktion der Eltern eine große Rolle zu. Wer als Erwachsener selbst bei "Rot" über die Straße geht, der hat es nun schwer, seinen Nachwuchs von einem korrekten Verhalten im Straßenverkehr zu überzeugen. Der Schulanfänger sollte auf dem Schulweg nicht bummeln, aber auch nicht rennen. Wer in Hektik zur Schule geht, übersieht viel eher ein Auto als ein Schüler, welcher ausreichend Zeit für diesen Weg hat.

Fährt der Nachwuchs mit dem Rad zur Schule, so ist es wichtig, wirklich jeden Tag an den Fahrradhelm zu denken. Radfahrer ohne Helm können bei einem Unfall schwere Kopfverletzungen davontragen und der Helm kann in vielen Fällen schlimme Unfallfolgen oder gar den Tod verhindern. Kinder unter 7 Jahren müssen auf dem Gehweg fahren. Ältere Kinder sollten, wenn vorhanden, Radwege benutzen. Wichtig ist auch, dass das Fahrrad verkehrstüchtig ist. Das heißt das Licht sollte funktionieren und die Räder sollten "Katzenaugen" haben, so dass man das Kind in der Dunkelheit gut sieht. Lesen Sie dazu auch: Was beachten beim Kinderfahrrad?

Der Schulweg mit Bus und Bahn

Für den Fall, dass das Kind den Schulweg mit Bus und / oder Bahn bewältigen muss, sollten Sie sich mehr Zeit zum Üben nehmen. Fangen Sie Schritt für Schritt an. Üben Sie den Weg zur Bushaltestelle und erklären Sie Ihrem Kind, dass es ruhig warten muss bis der Bus steht. Fahren mehrere Busse von dieser Haltestelle muss das Kind lernen zu erkennen welches der richtige Bus ist. Das Einsteigen, Fahrkarte zeigen oder kaufen, hinsetzen, Haltesignal rechtzeitig drücken und die Haltestelle erkennen an der das Kind aussteigen muss, sind weitere Schritte. Am besten lernt das Kind all diese Schritte, wenn es schon lange vorher öfter mit den Eltern oder Großeltern mit Bus und Bahn unterwegs und einfach mal für das Drücken des Haltesignals o.ä. verantwortlich ist. Dann fällt es dem Kind auch leichter dies allein zu bewältigen.

Auch daran sollten Sie denken

Doch nicht nur im Straßenverkehr lauern Gefahren. Immer wieder wird in den Medien berichtet, dass Kinder entführt werden. Wir möchten an dieser Stelle keine Angst schüren, aber dennoch darauf hinweisen, wie wichtig es ist, dass Kinder nicht mit fremden Menschen mitgehen oder zu ihnen ins Auto steigen. Zu diesem Thema sind im Fachhandel einige gute Bücher erhältlich, welche diese Problematik kindgerecht aufgreifen.

Um den Schulweg sicher einzuüben ist es ratsam, diesen täglich zu gehen. Spürt man, dass der Nachwuchs diesbezüglich sicher ist, so kann man ihm im Abstand von wenigen Metern folgen und beobachten, wie er sich im Straßenverkehr verhält. Natürlich geschieht dies immer in Absprache mit dem Kind. Und irgendwann ist es dann soweit: der kleine ABC-Schütze wird seinen Schulweg das erste Mal allein gehen! Ein aufregender Tag und so manche Mama wird ihr Kind heimlich von irgendeiner Straßenecke aus beobachten. Wenn in der Nachbarschaft noch weitere Kinder die selbe Schule besuchen wie der Schulanfänger, so kann es ratsam sein, dass die Kinder gemeinsam den Schulweg gehen. Dabei sollte allerdings auch ein Auge auf die anderen Kids geworfen werden, denn wer möchte schon sein Kind mit dem größten Chaoten der Schule auf den Schulweg schicken? Kinder in diesem Alter sind eben noch sehr leicht abzulenken und es nützt niemanden etwas, wenn genau das durch das Verhalten der anderen Schüler gefördert wird. Hat Ihr Kind bereits ein Handy, sollten Sie Ihrem Kind erklären, dass es auf dem Schulweg nicht damit spielen soll. Dadurch ist das Kind nur abgelenkt. Das Handy sollte nur im Notfall benutzt werden.

Um das Kind auf den Schulweg vorzubereiten ist es auch sinnvoll in den Jahren davor wenigstens ab und zu mal ein Stück zu Fuß zu gehen und das Kind immer wieder auf Gefahren hinzuweisen. So bekommt es wie nebenbei ein Gefühl für Straße und Verkehr und kann sich dann in Vorbereitung auf die Schule wirklich auf den Schulweg konzentrieren ohne das "Rundherum" ebenfalls kennenlernen zu müssen. Weitere Tipps zum Thema Verkehrserziehung für Kinder