Folgemilch für Babys

Text: K. L. (Stillberaterin und Mutter) / Letzte Aktualisierung: 30.01.2024

Fröhliches Baby trinkt Folgemilch
Was Eltern über Folgemilch wissen sollten: - Foto: © dinaphoto - stock.adobe. com

Ab wann und bis zu welchem Alter sollte man seinem Baby Folgemilch geben? Diese und weitere Fragen beantwortet hier eine erfahrene Stillberaterin.

Inhaltsverzeichnis dieses Artikels:

Erfahren Sie hier ab wann Folgemilch sinnvoll ist und wie lange das Baby sie bekommen sollte:

Stillen ist die natürlichste Ernährung für ein Baby. Experten empfehlen, das Kleine bis zu einem halben Jahr voll zu stillen und danach unter geeigneter Beikost die Brusternährung fortzuführen, solange Mutter und Kind dies möchten. Doch nicht jede Mutter kann oder will (solange) ihr Baby stillen. Ab einem Alter von ca. 6 Monaten ist es möglich, dem Baby in solchen Fällen eine Folgemilch zu geben.

Wird ein Baby nicht gestillt, so kann es von Geburt an bis etwa zum 6. Lebensmonat eine Milchanfangsnahrung, welche auch als Pre-Nahrung bezeichnet wird, trinken. Sie enthält wenig Protein und ist optimal auf den noch unreifen Magen-Darm-Trakt des Kindes ausgerichtet. Frühestens ab dem 4. Lebensmonat kann eine 1-er Nahrung gegeben werden. Auch diese gilt noch als Anfangsnahrung, enthält jedoch nicht nur Milchzucker, sondern auch weitere Kohlenhydrate, welche für eine längere Sättigung sorgen sollen Bei uns finden Sie übrigens auch einige Breirezepte für Ihr Baby.

Ist Folgemilch sinnvoll?

Dem Wachstum des Kindes und dementsprechend auch seinem Bewegungsdrang zu Folge benötigt der Nachwuchs mit 6 Monaten einfach mehr Nahrung. Gleichzeitig wächst in vielen Eltern der Wunsch, ihrem Baby statt der Anfangsmilch eine Folgemilch zu geben. Sie wollen so erreichen, dass das Baby längere Zeit satt ist und in der Nacht besser schläft. Folgemilch sättigt besser, denn sie enthält Stärke. Nicht selten sind jedoch auch Saccharose und/oder Maltrodetrin zugesetzt - sprich: Zucker. Daneben ist der Gehalt an Eiweiß und Mineralstoffen höher als bei einer Anfangsmilchnahrung. Stillt eine Mutter, so regelt ihre Brust die gesteigerte Nachfrage nach einer energie- und mineralstoffreicheren Milch von ganz allein. Das Stillen nach Bedarf ermöglicht es dem Kind, genau die benötigte Menge Muttermilch zu sich zu nehmen, welche es für eine gesunde Entwicklung braucht. Bei "Flaschenkindern" ist es die Aufgabe der Eltern, diesen Bedarf mittels einer geeigneten Milchersatznahrung zu decken. Sie haben die Wahl, ob sie neben der Beikost nun weiterhin die Anfangsnahrung nach Bedarf füttern möchten oder aber lieber auf eine besser sättigende Folgemilch umsteigen.

Möglich: Anfangsmilch bis zum Wechsel auf Kuhmilch

Rein theoretisch ist ein Wechsel von Anfangsmilch auf die 2-er oder 3-er Milch nicht notwendig. Voraussetzung ist jedoch, dass das Baby diese Pre-Nahrung wirklich nach Bedarf bekommt, ganz so, wie eine stillende Mutter ihrem Baby die Brust zum Trinken anbietet. Manchen Eltern ist dies jedoch zu umständlich und /oder ihr Nachwuchs gibt sich einfach nicht mehr mit der Anfangsnahrung zufrieden. Dann kann die Gabe von 2-er Milch angezeigt sein. Auch wenn in den Regalen von Apotheken, Drogerien und Supermärkten auch eine 3-er Milch angeboten wird, so ist diese nicht zu empfehlen. Sie enthält viel mehr Stärke und Zucker als andere Milchnahrungen und gleichzeitig besitzt sie weniger Calcium.

Durchschlafen liegt nicht nur an der Milchnahrung

Auch wenn es gern einmal in Mütterkreisen behauptet wird: ob ein Baby früher oder später dazu in der Lage ist, in der Nacht durchzuschlafen, das hängt nicht unbedingt mit der Milchnahrung zusammen. Zwar enthält Folgemilch mehr Stärke und wirkt daher sättigender, doch mit dieser Milch ernährte Babys können genauso Schlafprobleme wie andere kleine Erdenbürger haben. Diese hängen nämlich von vielen Faktoren ab, unter anderem davon, was das Kleine am Tag erlebt hat, welche Reize auf es einströmten oder wie ruhig/unruhig die Eltern selbst sind. Keinesfalls darf der Wunsch nach ungestörten Nächten die Eltern dazu verleiten, viel zu früh mit einer Folgemilch zu beginnen. Vor dem 4. Lebensmonat sind Babys noch gar nicht dazu in der Lage, die erhöhte Menge an Eiweiß und Mineralstoffen zu verarbeiten, die eine solche Milchnahrung enthält. Eine Belastung der Nieren könnte die fatale Folge sein und gesundheitliche Probleme beim Baby nach sich ziehen.
Weitere Tipps zur Ernährung ab 7. Monat.

Ab wann Folgemilch? Und bis zu welchem Alter?

Folgemilch kann einem Baby ab etwa einem halben Jahr gegeben werden, muss es aber nicht. Genauso gut ist die Gabe von Anfangsmilch bei geeigneter Beikost bis zum Ende des 1. Lebensjahres möglich. Danach kann auf herkömmliche Kuhmilch umgestiegen werden.
Wichtig bei der Zubereitung der Folgemilch ist die Gebrauchsanweisung zu beachten. Dort ist angegeben wieviel Pulver mit welcher Menge Wasser vermischt werden sollte. Bereiten Sie die Folgemilch immer frisch zu und gießen Sie nicht getrunkene Milch weg. Reinigen Sie dann die Babyflaschen gründlich!
Fragen Sie auch Ihren Kinderarzt und / oder Ihre Stillberaterin ab wann und bis zu welchem Alter Sie Folgemilch geben sollten!

Wo kann man Folgemilch kaufen?

  • Rossmann
  • dm
  • Müller
  • Apotheken
  • Supermärkte

Hersteller von Folgemilch

  • Milupa
  • Milasan
  • Beba
  • Humana
  • Hipp

Was kostet Folgemilch?
Das kann man so pauschal nicht beantworten. Es kommt darauf an wie alt Ihr Kind ist und von welchem Hersteller Sie die Folgemilch kaufen. Und natürlich auch auf die packungsgröße und wo Sie diese kaufen. Um Ihnen einen Anhaltspunkt zu geben: Der Kilopreis liegt meist zwischen ca. 10,00 Euro und 28,00 Euro. Es mach Sinn hier auf Sonderangebote zu achten! Achten Sie auch auf die Packungsgröße. Einige Anbieter haben 500g Packungen, andere wieder 600g oder 800g Packungen. Vergleichen Sie den Kilopreis.(Preise: Stand Januar 2024)

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