Campingurlaub mit der Familie

Text: D. J. (Begeisterter Camper) / Letzte Aktualisierung: 01.03.2023

Campingurlaub mit der Familie
Ein Campingurlaub ist ein tolles Erlebnis für die ganze Familie - Foto: © vectorfusionart - stock.adobe. com

Campingurlaub mit der Familie - eine günstige Alternative für den Urlaub 2024?

In unserem Ratgeber erfahren Sie alles Wissenswerte, rund ums Thema Camping. Denn gerade für Anfänger stellen sich viele Fragen, die besser vorher geklärt werden sollten, damit der Urlaub auch Entspannung für alle bietet.

[Wichtig: Alle Preisangaben auf dieser Seite sind grobe Richtwerte, die nur zur ersten Orientierung dienen sollten. Die Preise können auch saisonbedingt schwanken und von Anbieter zu Anbieter variieren! Die Angaben sind ohne Gewähr!]

Die Art der Unterkunft - Zelt oder Camper?

Diese Frage hängt vor allem von den eigenen Ansprüchen an Komfort und Bequemlichkeit ab. In den warmen Sommermonaten kann es aber durchaus seinen Reiz haben, die Nacht unter den Sternen zu verbringen. Wer allerdings lieber auf einer bequemen Matratze die Nacht verbringen möchte und außerdem kalten Nächten nicht viel abgewinnen kann, der wählt besser einen Camper oder ein Wohnmobil. Gerade mit kleinen Kindern ist es einfacher und schont die Nerven, wenn alles seinen Platz hat und man einfach die Tür hinter sich schließen kann.

Preisvergleich zwischen Zelt und Wohnmobil für 14 Tage

Um einmal die Kosten für einen zweiwöchigen Urlaub zu vergleichen, haben wir einige Angebote für herausgesucht:
Zelt für vier Personen

  • Qechua 4-Personen-Zelt - (Fresh & Black) - ca. 200 € - gerade im Sommer sehr zu empfehlen, da das Zelt länger kühl bleibt, auch wenn die Sonne scheint.
  • Quechua 4-Personen-Zelt - ca. 110 €
  • Motea 4-Personen-Wurfzelt - ca. 80 €
  • High-Peak-4-Personen-Tunnelzelt - ca. 220 €
Wie man sieht, gibt es preiswerte Zelte für vier Personen. Doch gerade als Anfänger ist das noch lange nicht alles, was man benötigt.
Um bequem im Urlaub zu frühstücken, braucht es mindestens noch einen Tisch und Stühle, auch ein Gaskocher, eine Kühlkiste und andere wichtige Dinge müssen vor dem ersten Campingurlaub noch angeschafft werden. Nur mit dem Zelt allein ist es nicht getan!

Einen Camper/Wohnmobil für zwei Wochen mieten
Natürlich hängt der Preis hier auch besonders von den Ansprüchen an die Ausstattung ab, aber auch die Entfernung, die im Urlaub zurückgelegt werden soll, spielt eine Rolle. Bei den Angeboten ist angegeben, wie viele Personen mitfahren und im Camper übernachten können.

Beispiel:

  • Camper für 4 Personen - 100 € pro Nacht / 300 km pro Nacht inkl. / Haftpflicht & Vollkasko / 145 € Servicepauschale

Grundsätzlich kann man sagen, dass die Preise für ein Wohnmobil oder einen Camper für vier Personen bei ca. 100 € pro Nacht beginnen. Bei den meisten Vermietungen sind die Preise im Sommer noch höher und können 150 - 200 € pro Nacht erreichen. Auch noch höhere Preise sind möglich.

Eine Alternative können Vermietungsplattformen bieten, die Privatfahrzeuge zur Miete anbieten. Hier sind die Preise oft noch etwas günstiger. Hier beginnt die Nacht ab ca. 50 €

Plattformen (Beispiele):
  • Paul Camper
  • Yescapa
  • Campanda
Camper für die ganze Familie
Ein Camper bietet Platz für eine ganze Familie - Foto: © Nomad_Soul - stock.adobe. com

Wer darf ein solch großes Fahrzeug überhaupt fahren?

Allgemein darf man, mit einem normalen Führerschein der Klasse B, alle Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen und maximal neun Sitzplätzen ohne Probleme fahren. Für alle größeren Fahrzeuge bis 7,5 Tonnen benötigt man einen Führerschein der Klasse C1.

Hinweis: Bei der Miete eines Wohnmobils ist unbedingt das Leergewicht zu beachten. Denn zum Leergewicht kommt ja noch einiges dazu. Bei vier Personen sind das gerne mal 300 kg. Plus Gepäck und Wasservorräte kommt man da schnell über 500 kg. Wenn das Gewicht voll beladen 3,5 Tonnen übersteigt, kann das teuer werden und die Weiterfahrt gefährden.

Was kosten Zeltplätze? - Vergleich zwischen Zelt und Camper

Auch hier ist die Preisfrage sehr von der Ausstattung des Campingplatzes und dem gewünschten Zeitraum abhängig. Um sich einen besseren Überblick zu verschaffen, haben wir verschiedene Campingplätze in Deutschland, Österreich und Italien verglichen.

Einige Beispielpreise für Campingplätze in Deutschland, Österreich und Italien

  • Campingplatz Grafenlehen /Königssee (Deutschland)
    Zelt & PKW: 13 € pro Nacht
    Camper/Wohnmobil: 19 € pro Nacht
    Strom: pro kWh 1,50 €
  • Campingplatz Neuharlinger Siel (Deutschland)
    Wohnmobil-Stellplatz: 25 € pro Nacht
    Zeltplatz: ab 7,90 € pro Nacht
    Stellplatz: ab 15,00 € pro Nacht

BVCD / DTV Sterne-Bewertungen
In Deutschland gibt es auch eine Klassifizierung nach Qualitätsstufen. Dabei wurden die Campingplätze vom deutschen Tourismusverband überprüft und bewertet. Es gibt fünf Kategorien. Die Bewertung ist allerdings freiwillig, sodass nicht alle Campingplätze aufgeführt sind.

  • Luxus-Camping in Österreich - mit SPA-Bereich - Eurocamp Wilder Kaiser
    Stellplatz für zwei Personen - 51 € pro Nacht
    Kinder ab 14 Jahren - 10 €
    Kinder unter 13 Jahren - 7,60 €
  • Camping in Österreich - Natterer See
    Stellplatz Standard für bis zu 6 Personen - ab 34,90 € pro Nacht Zelt oder Camper
  • Camping in Italien - Garda See - San Felice
    Stellplatz: ab 10 € pro Person - pro Kind 5 €
  • Camping in Italien - Südtirol - Camping Wildberg
    Stellplatz für zwei Personen: ab 28 - 48 €
    pro Kind ab 12 Jahren: ab 9 - 16,50 €
    pro Kind zwischen 2 - 11 Jahre: ab 5 - 9 €

Bei der Auswahl des Campingplatzes sollte man auf die angegebene Ausstattung achten. Bei vielen Campingplätzen gibt es Swimmingpools, Spielplätze und andere Freizeitangebote für Erwachsene und Kinder. Bei gehobeneren Campingplätzen findet man auch Wellness-Angebote und Saunen. Das schlägt sich natürlich auf den Preis nieder.

Die Preise sind oft schlecht vergleichbar, da unterschiedlich abgerechnet wird. Hier lohnt sich oft ein genauer Preisvergleich, um das beste Angebot zu finden.

Mit welchen Kosten muss eine vierköpfige Familie rechnen?

Da die genauen Kosten für einen Campingurlaub von sehr vielen Faktoren abhängen, die man individuell entscheiden muss, können wir hier nur ungefähre Angaben machen.

Urlaub mit dem Camper:
- Miete - Camper: 14 x 100 €
- Campingplatz: 14 x 40 €
- Sprit: ca. 200 €
- Verpflegung: ca. 500 €
- Sonstiges: ca. 200 €
-----------------------
= ca. 3000 € sollte man schon einplanen, wenn man keinen eigenen Camper besitzt

Urlaub mit Pkw & Zelt
Zelt: 100 - 200 €
Campingausstattung: ca. 300 €
Campingplatz: 30 € x 14
Verpflegung: ca. 500 €
Sonstiges: ca. 200 €
Sprit: 200 €
----------------------------
= ca. 1600 - 2000 € sollte man einplanen, wenn man Campingurlaub mit Zelt machen möchte und noch keine Ausstattung vorhanden ist

Vor- und Nachteile beim Urlaub mit dem Camper/Wohnmobil

Der Camper oder ein Wohnmobil sind beliebte Alternativen gegenüber dem klassischen Camping mit Zelt. Ein kurzer Vergleich der Vor- und Nachteile:

Vorteile:

  • Mehr Komfort gerade für ältere oder körperlich eingeschränkte Personen
  • Alles hat seinen Platz
  • Weniger anfällig gegen schlechtes Wetter
    Lesen Sie unsere Tipps zum Zelten bei schlechtem Wetter!
  • Mehr Flexibilität

Nachteile:

  • Oft teure Mieten, wenn kein eigenes Wohnmobil vorhanden ist
  • Zusatzkosten auf Campingplätzen, aber meist überschaubar
Preiswerter Campingurlaub mit der Familie
Ein Campingurlaub mit der Familie ist besonders für Kinder ein großes Abenteuer - Foto: © Monkey Business - stock.adobe. com

Die wichtigsten Campingplatz-Regeln auf einen Blick

Um ein angenehmes Zusammenleben für alle möglich zu machen, gibt es natürlich auch auf dem Campingplatz einige Regeln, an die man sich halten sollte. Die meisten erklären sich aber im Rahmen des Anstandes von selbst.

  • Laute Musik und Lärm sollte möglichst vermieden werden, Nachtruhe auf den meisten Campingplätzen ab 22 oder 23 Uhr, oft auch Mittagsruhe zwischen 12 - 15 Uhr
  • Grillen - Ob das in der eigenen Parzelle erlaubt ist oder nur an ausgewiesenen Grillplätzen sollte man vorher mit der Verwaltung abklären
  • Hunde - Auf den meisten Campingplätzen darf man seinen Hund mitnehmen, allerdings fallen oft Zusatzkosten an
  • Schließzeiten - Meist gibt es feste Zeiten, wie lange man einchecken kann, und wann man den Platz geräumt haben muss. Am besten gleich zu Anfang abklären.
  • Grauwasser - So wird Abwasser genannt, das entweder durchs Spülen oder die Toilette anfällt. Das darf man nicht einfach in die nächste Wiese kippen, dafür gibt es spezielle Sammelbehälter.
  • Alle Einrichtungen wie Duschen, Waschräume und Toiletten sollten so verlassen werden wie man sie auch vorfinden möchte

Tipps für Familien mit Kindern - Beschäftigung und Spiele

Natürlich wollen die Kleinen auch im Urlaub beschäftigt sein, damit keine Langeweile aufkommt. Denn gerade, wenn das Wetter mal nicht so gut ist, kann das begrenzte Wohnmobil schnell zur Einöde werden.

Am besten direkt bei der Auswahl eines Campingplatzes darauf achten, dass es auch Angebote für Kinder gibt. In vielen Camps gibt es Spielplätze, Schwimmbäder, Tischtennis, Betreuungsangebote oder geführte Kurse.

Ansonsten hier ein paar einfache Tipps zur Kinderunterhaltung:

Kulinarische Tipps

Hier kommt es darauf an, ob man selbst Hand anlegen möchte, oder ob man sich im Urlaub lieber kulinarisch verwöhnen lässt. Bei vielen Campingplätzen gibt es auch gastronomische Angebote oder Restaurants in der Nähe.
Wer lieber selbst etwas kochen möchte, dem empfehlen wir einfache und schnelle Gerichte wie Eintöpfe oder Pasta mit Soße. Denn die meist enge Küche in einem Camper oder Wohnmobil eignet sich nicht besonders für aufwendige Kocharbeiten, die mehrere Feuerstellen und Arbeitsplatz zum Schnippeln benötigen.
Aber auch wer grillen möchte, ist bei den allermeisten Campingplätzen herzlich willkommen, und irgendwie gehört das ja zum Camping dazu.
Alternativ kann man vor dem Urlaub verschiedene Gerichte einkochen und hat so etwas Selbstgekochtes dabei, was nur noch warm gemacht werden muss.

Weiterführende Informationen und Quellen:

  • Was braucht man zum Camping? Eine recht umfangreiche Campingcheckliste finden Sie auf der Webseite vom Bundesverband der Campingwirtschaft in Deutschland Land Brandenburg e.V.
    https://campingland-brandenburg.de/de/service/campingcheckliste
  • Viele Infos zum Thema Camping in Deutschland und eine Vorstellung von verschiendenen Campingplätzen finden Sie auch auf: https://www.pincamp.de/deutschland
  • Natürlich sollten Sie sich und Ihre Kinder im Campingurlaub gut vor Insekten schützen. Besonders Mücken können abends am Lagerfeuer zu einer echten Plage werden! Denken Sie an einen entsprechenden Mückenschutz! Noch wichtiger ist beim Camping aber der Schutz vor Zecken, die gefährliche Krankheiten wie Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen können.
    Umfangreiche Informationen zum Zeckenschutz finden Sie auf der Webseite vom Robert Koch Institut! (RKI)
    https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/FSME/Zecken/Zecken.html

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