Zelten bei schlechtem Wetter

Zelten bei Regen
Mit der richtigen Ausrüstung macht das Zelten auch bei
schlechtem Wetter Spaß - Foto: © vermacht

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So bereiten Sie sich auf das Zelten bei schlechtem Wetter vor

Der Urlaub ist lange geplant und die ganze Familie freut sich auf ein paar unbeschwerte Tage. Dieses Jahr sind Ferien auf dem Campingplatz geplant. Besonders die Kids können es kaum erwarten wieder einmal im Zelt zu schlafen, am Lagerfeuer Stockbrot zu backen und im nahe gelegenen See schwimmen zu gehen. Doch leider verheißt der Wetterbericht nichts Gutes. Ein Tiefdruckgebiet hat sich angekündigt und die vorhergesagten Temperaturen veranlassen auch nicht gerade zu Luftsprüngen. Doch echte Camper lassen sich auch von widrigen Umständen nicht von ihrem Vorhaben abbringen. Zugegeben, das Zelten bei Regen und kühlen Temperaturen ist nicht jedermanns Sache, doch wer gut vorbereitet in den Camping-Urlaub startet, der kann trotzdem seine Ferien genießen. Weitere Tipps für den Zelturlaub mit Kindern

Mit guter Ausrüstung für jedes Wetter gewappnet

Was braucht man zum Zelten? Ganz klar: zuerst einmal ein ausreichend großes Zelt. Eine 4-köpfige Familie sollte mindestens ein 5-Personen-Zelt besitzen, da neben den Eltern und den Kindern ja auch noch das Gepäck untergebracht werden muss. Der Platz außerhalb der Schlafkabine ist im Idealfall so groß, dass hier auch bequem die Mahlzeiten eingenommen werden können. Bei Regen zeigt sich, wie dicht ein Zelt wirklich ist. Die Nähte sind dabei häufig die Schwachstelle der Urlaubsbehausung - hier tropft es gern einmal rein. Eine Tube Nahtdicht-Paste sollte daher für alle Fälle mit in der Ausrüstung sein.

Auch wenn das Wetter schlecht ist: wer möchte schon die ganze Zeit nur im Zelt hocken? Mit einem großen Tarp kann man den Platz vor dem Eingang ideal nutzen. Ein Tarp ist eine Art Sonnensegel, welches allerdings genauso gut vor Regen und Wind schützt. Es lässt sich mit den dazu passenden Teleskop-Stangen ganz variabel aufstellen und alternativ auch an Bäumen befestigen. Um einen optimalen Schutz zu bieten, sollte die Größe des Tarps mindestens 4 x 4 Meter betragen. Achtung: die Preise sind sehr unterschiedlich. Von Billig-Tarps ist abzuraten, da diese auffrischendem Wind nicht standhalten und sich häufig nur sehr schlecht abspannen lassen. Bei Regen können sich dadurch so genannte Wassersäcke bilden, welche das Tarp unter Umständen zum einstürzen bringen.

Schlafsack und Isomatte - unverzichtbar für die Nacht

Ist es draußen kühl, so kommt den Schlafsäcken eine besondere Bedeutung zu. Schon beim Kauf heißt es Augen auf, denn nicht jeder Schlafsack ist gleich warm. Personen, welche das ganze Jahr über zelten, besitzen fast immer einen Winter- und einen Sommerschlafsack. Reine Sommercamper kommen dagegen ganz gut mit einem Schlafsack aus, welcher eine Wohlfühltemperatur um die 5 Grad Celsius garantiert. So sind auch kühle Nächte abgedeckt und niemand muss frieren. Kinderschlafsäcke werden gern etwas größer gekauft, damit sie länger benutzt werden können. Sind die Außentemperaturen jedoch recht niedrig, so empfiehlt es sich, den Schlafsack im unteren Bereich abzubinden, damit dort kein unnötiger Hohlraum entsteht, welcher durch die Körperwärme mit aufgewärmt werden muss. Viel hilft viel - so denken einige unerfahrene Camper und ziehen sich mehrere Schichten Kleidung an, bevor sie sich zur Nachtruhe begeben. Doch das Zwiebel-Prinzip funktioniert im Schlafsack nicht, denn durch zuviel Kleidung kann die Körperwärme vom Schlafsack nicht ausreichend reflektiert werden. Besser: eine Mütze aufsetzen, denn über den Kopf geht die meiste Wärme verloren. Sind wirklich kalte Temperaturen vorausgesagt, so kann man vorsichtshalber eine Wärmflasche mit einpacken, welche über viele Stunden behagliche Wärme abgibt. Eine gute Isomatte unter dem Schlafsack lässt die Kälte vom Boden nicht durchdringen. Reicht diese nicht aus, so kann man improvisieren und eine Picknickdecke zusätzlich unterlegen. Ferner isolieren auch mehrere große Pappen recht gut und können zur Not die Isomatten ergänzen.

Kleine Tipps für All-Wetter-Camper

Wärme - das ist es, wonach sich durchgefrorene Naturliebhaber sehnen. Ausreichend Teebeutel, eine große Thermosflasche und Kartuschen für den Kocher sollten zur Grundausstattung eines jeden Zeltwütigen gehören. Auch ein paar Beutel heiße Suppen für eine schnelle Mahlzeit sind nicht zu verachten. Doch damit es gar nicht erst zum frösteln kommt, ist es wichtig, die passende Bekleidung dabei zu haben. Mindestens ein Paar Schuhe zum wechseln (am besten mit Gore-Tex-Beschichtung) und für die Kids ein Paar Gummistiefel sollten mit auf die Reise gehen. Warme Socken und eine lange Unterhose sorgen dafür, dass es bei Bedarf schön warm bleibt. Am Tag kommt dann auch das Zwiebelprinzip zum Einsatz. Mehrere dünne Schichten Kleidung wärmen optimal und sind schnell an- oder ausgezogen. Nicht zu vergessen: für jeden sollte eine Regenhose und eine Regenjacke mit im Gepäck sein. Regenbekleidung nimmt nicht viel Platz weg und jeder ist froh, wenn er beim Gang auf die Toilette oder zum Spülen des Geschirrs nicht völlig durchnässt wird.

Wahre Camper zelten nicht nur im Hochsommer, sondern auch in der Vor- und Nachsaison. Oster- oder Pfingstausflüge werden meist spontan realisiert und man kann zumindest abschätzen, wie das Wetter werden wird. Sind Regen oder kühle Temperaturen vorausgesagt, so empfiehlt es sich, einen Campingplatz mit einem Aufenthaltsraum zu wählen. Bei Bedarf kann man dort auch die Mahlzeiten einnehmen oder nasse Wäsche trocknen. Besonders Familien mit kleineren Kindern schätzen diesen Hauch von Luxus. Zumindest jedoch sollte der gewählte Platz die Möglichkeit eines Lagerfeuers bieten. Gemütlich am Feuer zu sitzen wärmt nicht nur, sondern verbreitet auch echte Zeltromantik. Tipp: keine neuen oder empfindlichen Bekleidungsstücke am Feuer tragen, da der Funkenflug diese beschädigen kann.

Zelten macht Spaß und ist für die ganze Familie ein unvergessliches Erlebnis. Und nicht vergessen: es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur eine schlechte Ausrüstung!
Text: K. L. / Stand: 14.05.2022

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