Haftpflichtversicherung

Text: K. L. (Hausfrau / Mutter) / Letzte Aktualisierung: 28.08.2023

Kinder beim Ballspielen
Kinder und Bälle - Das ist schon so manche Fensterscheibe in die Brüche gegangen - Foto: © Andrey Kiselev - stock.adobe. com

Privathaftpflichtversicherung für Familien

Viele von uns assoziieren den Begriff Versicherung mit lästigen Vertretern, welche uns mit ihren ständigen Telefonanrufen den letzten Nerv rauben. Angeblich wollen alle nur das eine: nämlich möglichst schnell Versicherungen abschließen und so neue Kunden gewinnen. Doch halt! Auch wenn sich gerade in dieser Branche viele schwarze Schafe tummeln, so sind Versicherungen per se nicht unnütz und können uns im Schadensfall vor dem finanziellen Ruin retten. Dabei ist die Privathaftpflichtversicherung eine der wichtigsten Versicherungen überhaupt, welche jede Person abschließen sollte.

Was ist eine Privathaftpflichtversicherung?

Die Privathaftpflichtversicherung ist eine freiwillige Versicherung, welche den Versicherungsnehmer und seine Familie vor Forderungen Dritter absichert. Wie hoch diese Absicherung ist, das hängt von der im Vertrag vereinbarten Deckungssumme ab. Niemand ist vor einem Missgeschick gefeit und schnell kann es passieren, dass ein Schaden eintritt. Vielleicht geht es um das Glas Rotwein, welches bei der Tischnachbarin auf der Bluse landet und hässliche Flecke hinterlässt oder um die Brille, welche zu Bruch ging, als der Nachbarsjunge zum Fußballspielen vorbeikam. Gerade dann, wenn Kinder in der Familie leben, ist die Gefahr eines Schadens hoch. Eine zersprungene Fensterscheibe durch einen Ball oder ein zerkratztes Autos, wenn die Kleine mit dem Roller die Kurve nicht bekommen hat, sind ebenso typische Fälle für eine Haftpflichtversicherung. Doch manchmal geht der Schaden auch in die Millionenhöhe und ohne entsprechende Versicherung würde das den finanziellen Ruin bedeuten. Eine Privathaftpflichtversicherung springt immer dann ein, wenn der Schaden im privaten Bereich entstanden ist. Sie prüft, ob die Forderungen Dritter gerechtfertigt sind und wehrt auch Ansprüche ab, wenn dieser Punkt nicht gegeben ist (passiver Rechtsschutz).

Für wen ist die Privathaftpflichtversicherung geeignet?

Grundsätzlich ist jedem eine Privathaftpflichtversicherung zu empfehlen. Egal ob man alleine lebt, mit dem Partner eine Lebensgemeinschaft unterhält oder als Familie mit 4 Kindern zusammen wohnt - niemand ist vor einem Schaden und den daraus folgenden Forderungen Dritter gefeit. Ihr Versicherungsvertreter wird Sie genau über die verschiedenen Tarife und über eventuelle Ergänzungen hinsichtlich eines Zusatzschutzes beraten. Die Deckungssumme spielt bei der Privathaftpflicht eine große Rolle, da die Haftung von Privatpersonen laut unserem deutschen Recht nicht begrenzt ist. Personen- und Sachschäden können mit unterschiedlichen Deckungssummen abgesichert werden. Je nach dem, wie man sich selbst entwickelt und wie die Familie wächst, kann von Zeit zu Zeit eine Anpassung der Police angebracht sein.

Welche Voraussetzungen müssen gegeben sein, um diese Versicherung in Anspruch zu nehmen?

Die Privathaftpflichtversicherung springt nur dann ein, wenn der Schaden im privaten Bereich entstanden ist. Kommt es dagegen auf der Arbeit oder im Sportverein zu einem Missgeschick, so kann nicht auf die private Haftpflichtversicherung zurückgegriffen werden. In diesen Fällen treten andere Versicherungen ein. Ferner muss der Schaden durch Fahrlässigkeit entstanden sein. Kinder bis zum 7. Lebensjahr können nicht selbst haftbar gemacht werden. Tritt durch ihr Handeln ein Schaden ein und haben die Eltern ihre Aufsichtspflicht nicht verletzt, so hat der Geschädigte in der Regel keinen Anspruch auf eine Entschädigung. Ärgerlich - und irgendwie hat man dann immer ein ungutes Gefühl im Bauch. Mit einer Zusatzversicherung, welche diese Risiken abdeckt, kann man im Schadensfall wieder beruhigter schlafen und fühlt sich nicht ständig dem Geschädigten moralisch verpflichtet. Lebt ein Hund in der Familie und kommt durch ihn jemand zu Schaden, so tritt die Privathaftpflicht nicht ein. Um dieses Risiko abzudecken, benötigt man eine Tierhalterhaftpflichtversicherung. Im begrenzten Umfang ist auch die Haftung aus dem Wohnungs- oder Hausbesitz in der privaten Haftpflichtversicherung mit abgedeckt. Genaueres hierzu erfahren Sie über Ihren Versicherungsvertreter. Bedenken Sie auch die Versicherungslaufzeiten!

Denken Sie nach dem Umzug daran Ihrer Versicherung die neue Adresse mitzuteilen! Informieren Sie die Versicherungsgesellschaft auch nach einem Todesfall

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