Fenster putzen ohne Streifen

Text: K. K. / Letzte Aktualisierung: 05.08.2025

Frau beim Fenster putzen ohne Streifen
Ohne Streifen Fenster putzen ist gar nicht so schwer! - Symbolbild: © karepa - stock.adobe. com

Saubere Fenster lassen nicht nur mehr Licht in die Wohnung, sondern sorgen auch für einen gepflegten Gesamteindruck der Wohnung. Doch viele Haushalte kämpfen mit Schlieren, Streifen und Flecken auf den Scheiben. Mit der richtigen Technik und den passenden Hilfsmitteln lassen sich Fenster jedoch mühelos streifenfrei reinigen. Erfahren Sie, wie Sie dabei vorgehen und worauf Sie achten sollten.

Die richtige Ausrüstung für das Fenster putzen

Bevor Sie mit der Fensterreinigung beginnen, sollten Sie die passenden Utensilien bereitlegen. Mit dem richtigen Werkzeug wird das Fenster putzen nicht nur einfacher, sondern auch das Ergebnis deutlich besser.

Grundausstattung für das Fensterputzen:

  • Eimer mit warmem Wasser (etwa 5-8 Liter)
  • Fensterreiniger oder Spülmittel
  • Mikrofasertuch oder Schwamm
  • Gummiabzieher
  • Fusselfreies Tuch zum Nachtrocknen
  • Zeitungspapier (optional)
  • Leiter oder Tritthocker für hohe Fenster
  • Handschuhe zum Schutz der Hände
Statt chemischer Fensterreiniger können Sie auf umweltfreundliche Hausmittel zurückgreifen. Eine Mischung aus warmem Wasser und einem Schuss Essig oder Spiritus reinigt genauso effektiv und belastet weder die Umwelt noch die Gesundheit Ihrer Familie.
Verwenden Sie Mikrofasertücher, die ohne Reinigungsmittel auskommen und trotzdem gute Ergebnisse erzielen. Diese lassen sich in der Waschmaschine reinigen und sind damit nachhaltig und kostensparend.
Investieren Sie in einen hochwertigen Gummiabzieher mit einer scharfen, flexiblen Gummilippe. Dies ist das wichtigste Werkzeug für streifenfreie Fenster.

Die optimalen Bedingungen zum Fenster putzen

Der richtige Zeitpunkt spielt beim Fenster putzen eine entscheidende Rolle. Wählen Sie einen bewölkten Tag oder putzen Sie die Fenster am frühen Morgen oder späten Nachmittag. Bei direkter Sonneneinstrahlung trocknet das Putzwasser zu schnell und hinterlässt unschöne Streifen auf der Scheibe.
Auch bei starkem Wind sollten Sie auf das Fensterputzen verzichten, da Staub und Schmutz sofort wieder an die feuchten Scheiben gelangen können. Die ideale Außentemperatur liegt zwischen 10 und 20 Grad Celsius.

Schritt-für-Schritt-Anleitung für saubere Fenster

Vorbereitung
Sorgen Sie zunächst für eine freie Arbeitsfläche. Das heißt schieben Sie Gardinen komplett zur Seite oder binden Sie seitlich fest, damit sie beim putzen nicht stören. Jalousien oder Rollos sollten hochgezogen werden, evtl. aus der Halterung nehmen, wenn diese sehr tief angebracht ist.

Saubere Scheiben wirken nur dann richtig gepflegt, wenn auch die Rahmen und Fensterbänke sauber sind. Diese sollten Sie zuerst reinigen. Verwenden Sie für Kunststoffrahmen einen milden Allzweckreiniger und ein weiches Tuch. Holzrahmen sollten Sie nur feucht abwischen und anschließend gut trocknen. Fensterbänke sammeln oft Staub und Schmutz. Räumen Sie zunächst alle Gegenstände ab und wischen Sie die Fläche mit einem feuchten Tuch ab. Bei Naturstein oder Marmor verwenden Sie nur pH-neutrale Reiniger. Nach dem Reiniger der Fensterrahmen und Fensterbänke sollten Sie frisches Wasser für die Scheiben holen.

Reinigungslösung vorbereiten
Füllen Sie warmes Wasser in den Eimer und geben Sie einen Spritzer Spülmittel oder speziellen Fensterreiniger hinzu. Die Lösung sollte leicht schäumen, aber nicht zu stark dosiert sein. Als Faustregel gilt: Ein Tropfen Spülmittel pro Liter Wasser.

Alternative Hausmittel:

  • 2 Esslöffel Essig auf 1 Liter warmes Wasser
  • 1 Esslöffel Spiritus auf 1 Liter warmes Wasser

Das eigentliche Fenster putzen
  • Einweichen: Tauchen Sie das Mikrofasertuch oder den Schwamm in die Reinigungslösung und wringen Sie es leicht aus. Reiben Sie die gesamte Fensterfläche gleichmäßig ein und lösen Sie dabei hartnäckige Verschmutzungen.
  • Abziehen: Setzen Sie den Gummiabzieher oben am Fenster an und ziehen Sie ihn in einer gleichmäßigen Bewegung nach unten. Wichtig ist, dass Sie dabei konstanten Druck ausüben und die Gummilippe immer im selben Winkel halten.
  • Überlappung vermeiden: Beginnen Sie jeden neuen Zug direkt neben dem vorherigen, ohne zu überlappen. Wischen Sie die Gummilippe zwischen den Zügen mit einem sauberen Tuch ab.
  • Nachtrocknen: Trocknen Sie die Fensterrahmen und eventuelle Wassertropfen mit einem fusselfreien Tuch nach.
Alternative Vorgehensweise:
Ich gebe etwas Allzweckreiniger in einen Eimer mit warmem Wasser und reinige damit das Fenster zunächst von innen. Dann reibe ich mit etwas Küchenpapier die Scheibe trocken, sprühe Glasreiniger darauf, verreibe diesen gründlich und reibe nochmals mit Küchenpapier darüber. So bleiben die Scheiben meist recht lange sauber.

Fensterrahmen beim Fenster putzen nicht vergessen!
Beim Fenster putzen auch die Fensterrahmen und Fensterbänke reinigen! - Symbolbild: © yossarian6 - stock.adobe. com

Fenster putzen mit dem Dampfreiniger

Dampfreiniger bieten eine chemiefreie Alternative zur herkömmlichen Fensterreinigung. Der heiße Wasserdampf löst Schmutz und Fett besonders gründlich und eignet sich daher gut für stark verschmutzte Fenster, beispielsweise in der Küche.

Anwendung des Dampfreinigers:
Befüllen Sie das Gerät mit destilliertem Wasser und lassen Sie es aufheizen. Führen Sie die Dampfdüse gleichmäßig über die Fensterfläche und arbeiten Sie von oben nach unten. Wichtig ist, dass Sie den Dampf nicht zu lange an einer Stelle verweilen lassen, da dies bei älteren Fenstern zu Spannungen im Glas führen kann.
Nach der Dampfbehandlung ziehen Sie das gelöste Schmutzwasser mit dem Gummiabzieher ab. Da der Dampf sehr heiß ist, sollten Sie beim Abziehen zügig arbeiten, bevor das Wasser wieder verdunstet.
Vorteile: Keine Chemikalien nötig, sehr gründliche Reinigung, besonders effektiv bei fettigem Schmutz
Nachteile: Höhere Anschaffungskosten, längere Vorbereitungszeit, nicht für alle Fenstertypen geeignet

Fensterputzroboter - Die automatische Lösung

Fensterputzroboter haben sich in den letzten Jahren zu einer praktischen Alternative für die Fensterreinigung entwickelt. Diese Geräte fahren selbstständig über die Fensterfläche und reinigen dabei die Scheibe.

Funktionsweise: Der Roboter haftet mittels Unterdruck oder Magneten an der Scheibe und bewegt sich in vorprogrammierten Mustern über das Fenster. Dabei sprüht er Reinigungsflüssigkeit auf und wischt sie mit rotierenden Pads oder Tüchern weg.
Einsatzgebiete: Fensterputzroboter eignen sich besonders für große, ebene Fensterflächen und schwer erreichbare Fenster. Bei kleinen Fenstern mit vielen Sprossen ist der Einsatz weniger sinnvoll.

Wichtige Punkte bei der Nutzung:

  • Sicherheitsleine verwenden (besonders bei Außenfenstern)
  • Fensterrahmen vorab reinigen
  • Reinigungspads regelmäßig wechseln
  • Nicht bei starkem Wind verwenden
Grenzen der Technologie: Fensterputzroboter erreichen oft nicht die Ecken und Ränder vollständig und benötigen daher eine Nachbearbeitung per Hand. Zudem sind die Geräte in der Anschaffung deutlich teurer als herkömmliche Putzutensilien.

Häufige Fehler beim Fensterputzen vermeiden

  • Zu viel Reinigungsmittel: Eine zu stark dosierte Reinigungslösung hinterlässt Schlieren auf der Scheibe. Verwenden Sie nur wenig Spülmittel oder Fensterreiniger.
  • Schmutziges Putzwasser: Wechseln Sie das Putzwasser, sobald es stark verschmutzt ist. Schmutziges Wasser verteilt den Dreck nur auf der Scheibe.
  • Stumpfe Gummilippe: Eine beschädigte oder stumpfe Gummilippe am Abzieher hinterlässt Streifen. Tauschen Sie die Gummilippe regelmäßig aus oder drehen Sie sie um.
  • Falscher Winkel: Halten Sie den Abzieher in einem 45-Grad-Winkel zur Scheibe. Ein zu steiler oder zu flacher Winkel führt zu Streifen.

Tipps für besonders hartnäckige Verschmutzungen

  • Kalkflecken: Mischen Sie warmes Wasser mit Essig im Verhältnis 1:1 und lassen Sie die Lösung einige Minuten einwirken, bevor Sie sie abziehen.
  • Vogelkot: Weichen Sie die Verschmutzung mit einem feuchten Tuch ein und entfernen Sie sie vorsichtig mit einem Schaber aus Kunststoff.
  • Farbreste: Verwenden Sie einen speziellen Glasschaber oder eine Rasierklinge, um vorsichtig Farbreste oder Klebstoffrückstände zu entfernen. Tipp: Verwenden Sie beim Malern am besten wasserlösliche Farben. Diese bekommen Sie direkt nach dem Malern mit etwas Wasser weg.
  • Insektenreste: Ein Tropfen Weichspüler im Putzwasser hilft dabei, eingetrocknete Insektenreste zu lösen.

Sicherheit beim Fensterputzen

Besonders beim Putzen von Fenstern in höheren Stockwerken ist Vorsichtigkeit geboten. Verwenden Sie eine stabile Leiter oder einen Tritthocker und lassen Sie sich im Idealfall von einer zweiten Person unterstützen. Lehnen Sie sich niemals zu weit aus dem Fenster und putzen Sie Außenseiten von Fenstern ab dem ersten Stock nur vom Raum aus, soweit es möglich ist. Bei Fenstern, die sich nicht nach innen öffnen lassen, sollten Sie einen professionellen Fensterreiniger beauftragen oder spezielle Teleskop-Reinigungsgeräte verwenden.

Was kostet eine professionelle Fensterreinigung?
Das ist ganz unterschiedlich. Meist wird eine Anfahrtspauschale berechnet plus ein Festpreis pro Fenster oder Wohnungsfläche. Lassen Sie sich am besten Angebote von mehreren Anbietern machen. Hier sollten Sie eher auf Unternehmen aus der näheren Umgebung setzen. Manchmal entfällt dann die Anfahrtspauschale. Damit Sie eine Vorstellung bekommen: Hier in Berlin haben wir für eine 4 Zimmer Wohnung mit 13 Fenstern ca. 100 Euro bezahlt (ohne Anfahrt). Je nach Anbieter und Wohnort kann eine professionelle Fensterreinigung aber auch einige Hundert Euro kosten. Hier beliebt zu überlegen, ob es einem das Geld wert ist.

Wie oft sollten Fenster geputzt werden?

Die Häufigkeit der Fensterreinigung hängt von verschiedenen Faktoren ab. In städtischen Gebieten mit höher Luftverschmutzung müssen Fenster öfter geputzt werden als in ländlichen Gegenden. In der Regel reicht es die Fenster 2-3 mal im Jahr zu reinigen. Wohnen Sie an einer vielbefahrenen Straße sollten Sie diese Arbeit evtl. alle 2 Monate erledigen. In Haushalten mit kleinen Kindern können Innenseiten häufiger verschmutzen und benötigen entsprechend öfter eine Reinigung.

Tipp:
Wer viele Fenster hat, sollte nicht alle an einem Tag reinigen. Schon nach wenigen Fenstern merkt man wie anstrengend das ist. Nehmen Sie sich jeden Tag ein oder zwei Zimmer bzw. Fenster vor oder lassen Sie sich von den anderen Familienmitgliedern helfen.

Mit der richtigen Technik und den passenden Hilfsmitteln ist das Fensterputzen keine komplizierte Angelegenheit. Der wichtigste Grundsatz lautet: gleichmäßig arbeiten und die richtigen Bedingungen abwarten. Vermeiden Sie direktes Sonnenlicht und verwenden Sie nicht zu viel Reinigungsmittel. Ein hochwertiger Gummiabzieher ist die wichtigste Investition für streifenfreie Fenster. Mit etwas Übung werden Sie schnell merken, dass saubere Fenster durchaus in kurzer Zeit zu erreichen sind und den Wohnkomfort deutlich steigern.

Haushaltsratgeber: