Ein passendes Grundstück finden
Text: K. L. (ehem. Bauherrin) + K. F. / Letzte Aktualisierung: 29.12.2022
Wie findet man das passende Baugrundstück?
Nicht mehr länger Miete zahlen, die Kinder im eigenen Garten toben lassen und so manche Ideen hinsichtlich der Wohnsituation in die Tat umsetzen - mit einem eigenen Haus können Sie diese Träume erfüllen.
Doch bevor es soweit ist, muss natürlich ein passendes Grundstück gefunden werden. Angebote dazu gibt es viele, doch die eigenen Vorstellungen decken sich leider nur selten mit dem, was der Markt gerade zu bieten hat. Die Grundstückssuche ist daher für die meisten zukünftigen Bauherren ein langer Akt der Geduld. Immer wieder werden Tageszeitungen und Immobilienportale durchsucht, Besichtigungstermine vereinbart und mit potentiellen Verkäufern verhandeln. Solange, bis man endlich das passende Stück Land gefunden hat. Vielleicht helfen Ihnen auch unsere Tipps für die Wohnungssuche.
Lage und Preis müssen stimmen
Grundstücke in der Stadt sind meist rar und dementsprechend teuer. Immer seltener werden neue Baugebiete erschlossen und die noch vorhandenen Baulücken sind heiß begehrt. Wohnen in der City - das heißt, von einer sehr guten Infrastruktur zu profitieren und am Puls der Zeit zu leben. Kindergärten, Schulen, Supermärkte - alles ist in unmittelbarer Nähe. Manche Menschen mögen das Leben in der Stadt, andere dagegen zieht es mehr ins Grüne. Ländliche Grundstücke sind meist deutlich größer als die städtischen und bieten besonders Familien mit Kindern mehr Raum zur Entfaltung. Pro Quadratmeter sind sie häufig viel günstiger als die innerstädtischen Bauplätze. Doch ohne Auto lebt es sich auf dem Land schlecht und nicht jeder schätzt die Ruhe und Beschaulichkeit einer dörflichen Gegend.
Voll oder Teilerschlossen? Wie hoch ist die Provision?
Ein hoher Grundstückspreis schreckt nicht selten erst einmal ab. Doch hier lohnt es sich genau hinzuschauen. Ist das Grundstück voll erschlossen - das heißt, alle Medien liegen unmittelbar am oder sogar im Grundstück - so kommen nach dem Kauf deutlich weniger Kosten auf den Bauherren zu als bei einem nicht oder nur zum Teil erschlossenen Bauland. Die Erschließungskosten sind nicht zu unterschätzen und so mancher Bauwillige hat sich hier schon herb verkalkuliert. Erfragen Sie daher unbedingt beim Anbieter des Grundstückes den Stand der Erschließung und machen Sie sich bei den örtlichen Versorgungsunternehmen kundig, welche Kosten im weiteren Verlauf auf Sie zukommen. Vielfach verlangen Energie-, Wasser-, und Telekommunikationsanbieter für ihre Anschlüsse deutlich mehr, wenn sie bei ihren Arbeiten durch öffentliches Gebiet müssen. Liegen jedoch alle Anschlüsse bereits vorbereitet im Grundstück, so fallen diese Rechnungen wesentlich niedriger aus. Ein weiterer Punkt ist die Provision. Manche Grundstücke werden provisionsfrei verkauft, bei anderen dagegen schwankt diese zwischen 3 und 6 Prozent. Tipp: oftmals ist ein und dasselbe Grundstück bei mehreren Maklern im Angebot. Ein Preisvergleich, auch in Hinblick auf die zu zahlende Provision, ist sehr empfehlenswert.
Altlasten, Baugrundbeschaffenheit und örtliche Begebenheiten
Manche Grundstücke sind auffallend preiswert. Augen auf! Ein extrem niedriger Preis hat immer seine Gründe. Verläuft eine Hochspannungsleitung über oder direkt neben dem Grundstück? Rattert eventuell aller 10 Minuten der Regionalexpress hinter dem Garten über die Gleise? Wollen Sie wirklich neben einer viel befahrenen Kreuzung wohnen? (Beim Termin mit dem Makler am Sonntagmorgen bekommen Sie die wahre Geräuschkulisse mit Sicherheit nicht mit!) Ein verlockender Kaufpreis birgt nicht selten unangenehme Überraschungen in sich! Informieren Sie sich unbedingt auch über die Baugrundbeschaffenheit, bevor Sie einen Kaufvertrag unterzeichnen. Ein Bodengrundgutachter prüft an mehren Stellen des Grundstückes die Tragfähigkeit und die Beschaffenheit des Baulandes. Diese Kosten sollten Sie nicht scheuen, denn der Baugrund ist die Basis für Ihr zukünftiges Eigenheim. Auch das Thema Altlasten darf nicht vernachlässigt werden. Befinden sich auf dem Grundstück noch alte Fundamente, zugeschüttete Keller oder sonstiger Bauschutt? War früher einmal eine Tankstelle oder ein Chemiebetrieb an dieser Stelle, so dass mit Verunreinigungen des Bodens zu rechnen ist? Lieber einmal zu viel nachfragen und recherchieren, als dass Sie am Ende wichtige Details übersehen haben.
Weitere Tipps zum Grundstück finden
Baurecht - Fragen Sie bei der Stadt oder Gemeinde nach welche Dachformen erlaubt sind und wieviele Stockwerke das Haus haben darf. Nicht selten gibt es nach dem Grundstückskauf genau bei diesen Punkten Probleme.
Grundbuch - Schauen Sie vor dem Kauf ruhig mal ins Grundbuch. Darin können Sie sehen, ob Dritte Rechte an diesem Grundstück haben. Z.B. Wegerecht der Nachbarn.
Nebenkosten - Bei so einem Grundstückskauf muss man nicht nur an die Nebenkosten für den Makler und evtl. Erschließungskosten denken, sondern auch an die Notar- und Gerichtsgebühren (ca. 1,5 bis 2 % des Kaufpreises), Grunderwerbssteuer (ca. 3,5 %), Vermessungskosten und Kanalanschlussbeiträge.
"Was lange währt, wird gut" - so heißt es in einem bekannten Sprichwort. Überstützen Sie daher die Suche nach dem passenden Grundstück nicht. Sie ist ein ganz wichtiger Punkt bei der Realisierung des eigenen Hauses. Schließlich möchten Sie an diesem neuen Ort Ihre Zukunft bauen.
Auch ist es wichtig zu wissen was man tun kann, wenn sich die Nachbarn über Baulärm beschweren.