Haushaltsbuch führen und Geld sparen

Text: K. L. (Hausfrau) / Letzte Aktualisierung: 28.08.2023

Frau freut sich über eingespartes Geld
Wer ein Haushaltsbuch führt, kann Geld sparen - Symbolbild: © Racle Fotodesign - stock.adobe. com

Unsere Autorin, die Hausfrau und Mutter ist, erklärt in diesem Artikel wie man ein Haushaltsbuch führen und dadurch Geld sparen kann.

Inhaltsverzeichnis dieses Artikels:

Wie führt man ein Haushaltsbuch?

Der Einkauf im Supermarkt schlägt mit ca. 60 Euro zu Buche, die Apothekerin möchte 12 Euro für die Zuzahlung eines Medikamentes und das Schulgeld für den Nachwuchs kostet 180 Euro im Monat. Miete, Nebenkosten, Telefonanschluß, Fahrgeld, Benzin, Autoreparaturen... - die Aufzählung lässt sich beliebig erweitern. Ob Single, Rentner oder Familie - jeder hat monatliche Ausgaben. Ein Haushaltsbuch zu führen kann dabei helfen, einen Überblick über die Einnahmen und Ausgaben zu erhalten und so besser mit dem jeweiligen Budget auszukommen.

Block, Stift und Taschenrechner oder die elektronische Variante?

Haben Sie sich auch schon einmal am Monatsende gefragt, wo eigentlich ihr ganzes Geld geblieben ist? Oft sind es die kleinen Dinge, welche sich schlussendlich summieren. Besonders Familien mit einem geringen Einkommen müssen rechnen, damit sie über die Runden kommen. Mit einem Haushaltsbuch wissen Sie genau, welche Summen Sie für welche Dinge ausgegeben haben. Sie können das Haushaltsbuch entweder ganz "altmodisch" als Buch führen, oder aber Sie entscheiden sich für die elektronische Variante am PC. Im Internet sind kostenfreie Download-Exemplare erhältlich. Tipp: achten Sie darauf, dass auch deren Nutzung kostenlos ist!

Möchten Sie lieber zu Stift und Taschenrechner greifen, so können Sie aus verschiedenen fertig vorgedruckten Büchern, welche im Handel erhältlich sind, auswählen. Selbstverständlich steht es Ihnen auch frei das Haushaltsbuch selbst zu entwerfen. Achten Sie in jedem Fall darauf, dass für alle wichtigen Ein- und Ausgaben ausreichend Platz vorhanden ist und dass die jeweiligen Gruppierungen übersichtlich gestaltet sind.

Ganz modern kann man auch diverse Apps nutzen. Hier sollten Sie einfach mal in den App-Store oder bei Google Play schauen und sich die verschiedenen Apps anschauen. Es lohnt auch die Rezensionen zu lesen, um sich ein Bild zu machen. Probieren Sie ruhig mehrere Haushaltsbuch-Apps aus. Wichtig ist, dass Sie mit der App gut klar kommen und sie schnell und zuverlässig nutzen können. Oft kann man die Apps auch mit dem Konto verknüpfen und hat dann wirklich alle Ausgaben und Einnahmen zusammen. Meist haben diese elektronischen Haushaltsbücher eine anschauliche Übersicht auf der Startseite, so dass man auf einen Blick sieht wieviel Geld noch vorhanden ist.
Lesen Sie auch: Wenn am Monatsende das Geld alle ist

Geringer Aufwand - großer Nutzen

Zugegeben: ein Haushaltsbuch führt sich nicht von allein. Sie müssen kein Buchhalter-Typ sein, um dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen. Aber Sie benötigen schon ein großes Maß an Disziplin, damit Sie das Haushaltsbuch auch wirklich konsequent führen. Viele Menschen nehmen sich vor, so einen Überblick über ihre Finanzen zu erhalten. Doch die Realität sieht anders aus. Nach wenigen Tagen schon wird das Übertragen der Ausgaben in das Buch vergessen. Man bringt vielleicht gerade noch so die Einkaufszettel mit nach Hause, aber für alles Weitere fehlt scheinbar die Zeit. Stopp! Fragen Sie sich wirklich ganz genau, warum Sie ein Haushaltsbuch führen möchten. Welche Gründe stehen dahinter? Was wollen Sie erreichen und verändern? Richtig ausgeführt kann ein Haushaltsbuch enorm zur Entlastung der Haushaltskasse beitragen. Weiß man erst einmal, wohin das Geld verschwindet, so kann man gegensteuern und entdeckt plötzlich Einsparungspotential. Festgesetzte Summen, zum Beispiel für Nahrungsmittel oder Freizeitaktivitäten, helfen haushalten und wer zusätzlich noch einen finanziellen Puffer einplant, der ist auch eher vor unerwarteten Ausgaben, wie Autoreparaturen oder dem Kauf einer neuen Waschmaschine, gewappnet. Auch hier ist die App die sinnvollste Variante. Diese hat man auf dem Handy dabei und kann die Summe nach dem Einkauf schnell eintragen.

Jetzt wird es praktisch!

Sie sind fest entschlossen ein Haushaltsbuch zu führen? Gratulation! Und jetzt wird es praktisch: kaufen Sie als erstes ein Haushaltsbuch oder laden Sie sich im Internet / App Store eine entsprechende Version herunter. Notieren Sie alle monatlichen Einnahmen. Dazu zählen nicht nur der Lohn oder das Gehalt, sondern auch Kindergeld, Weihnachts- und Urlaubsgeld, Zinsen aus Geldanlagen und Bargeld, welches Sie beispielsweise zum Geburtstag erhalten haben. Jetzt kommen die festen Ausgaben wie Miete, Mietnebenkosten, Strom, Versicherungen, Telefon, GEZ-Gebühren, Kindergartenbeiträge etc. Manche Beträge werden einmal im Quartal oder auch nur jährlich fällig. Durchforsten Sie also Ihre Kontoauszüge und rechnen Sie solche Kosten auf jeweils einen Monat herunter. Ziehen Sie jetzt von Ihren Einnahmen die festen Kosten ab und schon erhalten Sie die Summe, welche Ihnen monatlich als Budget zur Verfügung steht. Von diesem Budget müssen Sie die veränderlichen Ausgaben bestreiten. Dazu zählen unter anderem Lebensmittel, Hygieneartikel, Ausgaben für Freizeitaktivitäten wie Kino oder Theater, Kosten für die Bildung (Volkshochschulkurse, Lehrbücher...), aber auch Essengeld für Schule oder Kindergarten und Ausgaben für Haustiere oder den eigenen Garten. Sammeln Sie nun über den Tag hinweg alle Einkaufszettel, Quittungen und sonstige Belege. Am Abend sollten alle Ausgaben in das Haushaltsbuch übertragen werden. Auch der Partner und die Kinder müssen sich daran beteiligen, da es sonst zu Lücken kommt, welche das Ergebnis verfälschen. Rechnen Sie regelmäßig Ihre Ausgaben zusammen, denn nur so haben Sie Ihre Finanzen im Überblick und wissen, wie viel Geld Sie noch für den restlichen Monat zur Verfügung haben. Ein Haushaltsbuch hilft auch die Wohnungskosten im Blick zu behalten.

Bilanz ziehen

Nach wenigen Monaten schon können Sie einen gewissen Trend erkennen. Sind die Ausgaben höher als die Einnahmen und steht somit regelmäßig ein fettes Minus im Haushaltsbuch? Jetzt müssen Sie genau überlegen, in welchen Bereichen Sie zu viel ausgeben. Hinterfragen Sie Ihre Kaufentscheidungen gründlich, denn wer ständig mehr ausgibt als er einnimmt, steht am Ende vor einem immer größer werdenden Schuldenberg, denn auch die Ersparnisse sind irgendwann aufgebraucht. Haben Sie dagegen am Monatsende noch Geld übrig, so dürfen Sie sich gratulieren! Sparen Sie diese Summe oder legen Sie sie für ungeplante Ausgaben auf die Seite.

Manche Menschen führen über Jahre hinweg ein Haushaltsbuch. Andere bekommen schon nach wenigen Monaten ein Gespür für ihre Finanzen und können bald auf dieses Hilfsmittel verzichten. In jedem Fall kann ein Haushaltsbuch dazu beitragen, einen Überblick über die Einnahmen und Ausgaben zu erhalten und so besser mit dem zur Verfügung stehenden Budget umzugehen.

Spartipps:

Familienfinanzen: