Rollatoren

Text: C. D. (Mutter) + K. F. / Letzte Aktualisierung: 14.05.2022

Gehwagen für Senioren - Bleiben Sie mobil!

Wer gehbehindert oder körperlich schwach ist, dessen Mobilität ist stark eingeschränkt. Ein großes Stück Sicherheit und Selbstständigkeit gewinnen Senioren zurück, wenn sie einen Rollator nutzen. Der fahrbare Gehwagen ist eine dauerhafte Stütze, die den Alltag ungemein entlasten kann. Keinesfalls sollten Senioren aus falscher Eitelkeit auf das hilfreiche Gerät verzichten. Wer einmal die Vorteile der Gehhilfe selbst erfahren hat, möchte diese auch zukünftig intensiv nutzen. Rollatoren kommen in der Wohnung wie auch im Außenbereich zum Einsatz. Sie bieten deutlich besseren Halt als Gehstöcke oder Gehgestelle, da die Räder ständig Bodenkontakt halten.

Wer hat den Rollator erfunden?

Erfunden hat den Rollator eine Schwedin. Aina Wifalk war auf Grund einer Kinderlähmung gehbehindert. Mit Hilfe einer schwedischen Firma wurde 1978 ein Prototyp entwickelt. Seit den 1990er Jahren wird der Rollator weltweit immer beliebter. Doch wo bekommt man so einen Gehwagen für Senioren und worauf sollte man achten?

Woher bekomme ich einen Rollator?

Einen Rollator bekommen Sie auf Rezept, welches Ihr Hausarzt ausstellen kann. Im vertraglichen Sanitätshaus Ihrer Krankenkasse können Sie dann einen Standardrollator abholen. Die Krankenkasse übernimmt in der Regel die Kosten, da es sich um ein medizinisches Hilfsmittel handelt. Leider gehören die von der Kasse bezahlten günstigen Modelle nicht zu den modernsten, da sie aus Stahl gefertigt wurden und sehr schwer sind. Gegen Aufpreis können Senioren auch Leichtgewichtrollatoren aus Aluminium wählen, die wesentlich einfacher über Bordsteine oder Treppenabsätze gehoben werden können. Selbstverständlich können Sie einen Rollator auch privat kaufen und müssen ihn nicht auf Rezept in einem Sanitätshaus erwerben. Dieses bietet zwar den Service einer Beratung und Einführung in das Gerät, ist jedoch oft teurer als der Kauf im Internet. Unterdessen sind sogar Rollatoren in Discountern erhältlich, jedoch muss in diesem Fall genau die Artikelbeschreibung studiert werden. Nicht zuletzt werden in Kleinanzeigen gebrauchte Rollatoren beworben. Für eine hochwertige fahrende Gehhilfe müssen Senioren privat zwischen 300 und 400 € einplanen. Preiswertere Modelle haben meist Nachteile bezüglich des Komforts in der Handhabung, dem Gewicht und der Qualität.

Rollatoren kaufen bei:

  • Sanitätshaus (z.B. OTB)
  • Sanitätsversand
  • Im Internet
  • Discounter (z.B. Aldi, Lidl)

Hersteller von Rollatoren

  • Invacare
  • Drive Medical
  • Dietz
  • Weinberger

Worauf sollte ich beim Kauf eines Rollators achten?

Längst sind die Gehwagen im Design und der Ausstattung der Mode unterworfen. Viel unnötiger Schnick-Schnack wird aufgrund dessen auch beworben. Einige wichtige Details sollten Sie bei Ihrer Kaufentscheidung jedoch beachten. So macht es zum Beispiel Sinn, den Rollator voll beladen auf unebenen Flächen statt im Geschäft oder der Wohnung auf glattem Untergrund zu testen.

Die wichtigsten Punkte im Überblick:

  • Das Gewicht:
    Die einfachsten Rollatoren werden aus Stahl gefertigt und sind entsprechend schwer zu heben. Dies macht es Senioren oft unmöglich, den Rollator die Treppe hochzuheben oder ihn im Kofferraum zu platzieren. Gestelle aus Aluminium sind wesentlich seniorenfreundlicher.
  • Die Größe:
    Ein Rollator muss immer auf die Körpergröße seines Benutzers angepasst werden. Höhenverstellbare Schiebegriffe, sowie eine in der Größe angepasste Sitzfläche sind unbedingt nötig. Korpulente Personen sollten zudem auch die Sitzbreite des Rollators nicht aus dem Auge verlieren. Viele Modelle sind zudem nur bis 80 kg statt bis 150 kg Körpergewicht zugelassen.
  • Die Falttechnik:
    Wird der Rollator nicht benötigt, sollte er platzsparend und ohne fremde Hilfe in einer Nische der Wohnung verstaut werden können. Bestens dafür geeignet sind Rollatoren, die sich längs falten lassen. Besonders die preiswerten Modelle können lediglich quer zur Fahrtrichtung gefaltet werden. Auch in gefaltetem Zustand sollte der Rollator allein stehen können.
  • Die Bremsen:
    Für die sichere Bedienung des Rollators sind einwandfrei funktionierende Hand- und Feststellbremsen unerlässlich. Der Nutzer muss mit den Fingern leicht die Bremse vom Handgriff aus erreichen können. Innenliegende Bremszüge sind aus Sicherheitsgründen von Vorteil.
  • Taschen / Körbe:
    Nahezu jeder Rollator bietet Stauraum in einem Korb oder einer Stofftasche. Besonders bequem ist es, wenn diese zum Entleeren abgenommen werden kann. Viele Modelle haben nur gering belastbare Taschen, die auf 2 - 3 kg Ladung begrenzt werden. Da Rollatoren jedoch oft für den Einkauf verwendet werden, sollte das mögliche Transportgewicht mindestens 5 kg betragen.
  • Rückenlehne:
    Wer die Sitzfläche des Rollators nutzt, sollte auf eine biegsame Rückenlehne achten. Dies ist nicht nur bequemer, sondern schützt auch vor einem Rückwärtskippen.
  • Die Reifen:
    Die Räder des Rollators aus Vollgummi garantieren, niemals einen platten Reifen zu haben. Rollatoren, die ausschließlich in der Wohnung verwendet werden, gibt es auch mit sehr kleinem Raddurchmesser. Soll er jedoch auch außerhaus zum Einsatz kommen, empfehlen sich leichtgängige und große Räder. So kann auch ein Spaziergang auf unebenem Gelände, wie einem Weg im Park oder auf Gehwegen mit Schlaglöchern, sicher bewältigt werden.

Optionale Zusatzausstattung für Rollatoren:

  • Gehstockhalter:
    Viele Senioren nutzen beispielsweise in Geschäften oder in der Arztpraxis lieber ihren Gehstock. Unterwegs kann dieser mit einem Gehstockhalter am Rollator befestigt werden.
  • LED-Leuchten:
    Dies ist nur sinnvoll, wenn der Gehwagen im Dunkeln auf unbeleuchteten Wegen zum Einsatz kommen soll.
  • Katzenaugen:
    In der Dämmerung oder der Dunkelheit sind Personen mit Rollator im Straßenverkehr nur schwer zu erkennen. Katzenaugen bieten hier durchaus Sicherheit, da man die Person so besser erkennen kann.

Rollatoren als Geschenk

Jedes Jahr stellt man sich die Frage: Was kann man den Großeltern zu Weihnachten schenken? Sind besagte Personen über 60 Jahre alt kommt vielen der Gedanke an einen Rollator. Doch sollte man hier nicht vorschnell handeln! Es empfiehlt sich Senioren so lange wie möglich ohne diese Gehhilfe zu lassen. Da sie sich sonst sehr schnell an die Bequemlichkeit des Geräts gewöhnen. Einen Rollator sollte man nur dann verschenken, wenn der zu Beschenkende beim Laufen unsicher wird. Auch könnte es sein, dass Sie mit diesem Geschenk bei einem gesunden und rüstigen Senior ins Fettnäpfchen treten. Also am besten vorab ein wenig die Fühler ausstrecken und in Erfahrung bringen, ob die Geschenkidee auch wirklich so gut ist. Evtl. ist ein Seniorendreirad die bessere Geschenkidee!
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