Großeltern werden

Text: K. L. (Mutter) / Letzte Aktualisierung: 14.05.2022

Zum ersten Mal Oma und Opa werden - eine aufregende Zeit

Die eigenen Kinder sind längst aus dem Haus und gehen eigene Wege. Man hat wieder mehr Zeit für sich und seine Interessen und eine gewissen Routine bestimmt den Alltag. Mitten hinein platzt dann die Neuigkeit: wir werden Großeltern! Manch einer hat diesen Augenblick wohl schon lange erhofft und ist überglücklich. Andere sind vielleicht etwas überrumpelt und haben mit solch einer Neuigkeit überhaupt nicht gerechnet. Und hin und wieder schleicht sich so ein unbestimmtes Gefühl ein, verbunden mit der Frage "Sind wir wirklich schon so alt?"

Fakt ist: zum ersten Mal Großeltern zu werden ist aufregend! Erinnerungen an die eigene Zeit der Schwangerschaft und der Geburt drängen sich in den Vordergrund und in Gedanken strickt so mache werdende Oma bereits schon Jäckchen und Pullover. Doch kann man sich auf die Zeit als Großeltern eigentlich vorbereiten? Und wie kann man die werdenden Eltern in der Schwangerschaft und später, wenn das Baby auf der Welt ist, unterstützen?

Unterstützen Sie die werdende Mutter ruhig ab und zu

Besonders in den ersten Wochen einer Schwangerschaft klagen viele Frauen über Übelkeit und Müdigkeit. Sicher ist die werdende Mutter ihnen dankbar, wenn Sie nachfragen, ob Sie ihr an irgendeiner Stelle helfen können. Mit wachsendem Babybauch werden viele Dinge beschwerlicher - vielleicht können Sie nun hin und wieder die Einkäufe erledigen oder sie beim Wohnungsputz unterstützen.

Ist das Baby auf der Welt, so sind Sie sicher einer der ersten, die diese frohe Botschaft erfährt. Natürlich wollen Sie das Kleine ganz schnell sehen und den glücklichen Eltern gratulieren. Doch fragen sie vorher nach, wann ein Besuch möglich wäre. Nicht selten wollen die jungen Eltern erst einmal allein ihr Baby genießen und kennen lernen. Das gilt besonders für die Zeit des Wochenbettes. Sicher wird Ihnen niemand verwehren das Baby zu sehen, doch unangemeldete Besuche - gepaart mit vielen guten Ratschlägen - sind meist nicht gern gesehen. Nehmen Sie's nicht persönlich, sondern akzeptieren sie die Tatsachen. Auch diese No-Gos nach der Geburt sollten Sie kennen.

Babysitten und andere Hilfsangebote

Frisch gebackene Eltern sind dennoch über "Hilfsangebote" glücklich. Wie schön, wenn Oma und Opa die junge Familie unterstützen! Sei es mit einem selbst gekochtem Mittagessen, der Hilfe im Haushalt oder später, wenn das Kleine älter ist, beim Babysitten - alles, was den Eltern etwas Luft verschafft, ist gefragt. Viele Großeltern schaffen sich eigens für diese Zwecke einen Kinderwagen an, damit lästige Transportprobleme entfallen und sie das Baby jederzeit ausfahren können. Hierfür muss es natürlich kein Luxus-Modell sein - ein gebrauchter Kinderwagen ist völlig ausreichend. Auch ein paar Windeln sowie Wechselsachen gehören in den "Oma-Haushalt". Die Eltern werden froh sein, wenn sie bei den Besuchen nicht immer alles mitschleppen müssen und die nötigsten Dinge vor Ort zu finden sind.

Wie schnell doch die Zeit vergeht! Aus Babys werden Kleinkinder und kaum hat man sich versehen, da sind sie schon in der Schule. Und wohl jedes Kind liebt es, Zeit mit Oma und Opa zu verbringen. Also richten Sie sich schon mal darauf ein, dass Ihr Enkelkind sie häufig anrufen wird und Sie besuchen möchte. Wann immer es geht - nutzen Sie diese Momente! Oft sind es die kleinen Dinge, an die sich die Enkel später gern zurückerinnern: das Kastanien sammeln im Park, der Besuch im Zoo, das Drachen steigen lassen im Herbst auf dem Feld - es braucht nicht viel, um ein Kind glücklich zu machen. Und das schöne für Sie: Sie können Ihren Enkel genießen und wissen genau, dass die Hauptverantwortung für das Kind nicht bei Ihnen, sondern bei den Eltern liegt. Das gibt dem Ganzen eine gewisse Gelassenheit und diese Ruhe wiederum wirkt sich positiv auf die Beziehung zu Ihrem Enkelkind aus.

Großeltern werden - Sind wir jetzt alt?

Wie bereits eingangs erwähnt, so hadern doch einige (werdende) Großeltern mit ihrem neuen Status. "Oma und Opa" - irgendwie klingt das alt und die Tatsache, dass die Kinder nun eigene Kinder haben, führt einem das eigene Älter werden ganz deutlich vor Augen. Natürlich kann niemand die Zeit zurückdrehen und man muss sich wohl oder übel mit den Tatsachen des Alterns beschäftigen. Doch Oma und Opa zu sein bedeutet noch lange nicht zum alten Eisen zu gehören! Die meisten Großeltern blühen richtig auf und werden noch einmal jung. Da schnallt sich die Oma die Inline-Skater an und fährt mit ihrem Enkel um die Wette; da geht der Opa mit dem Kleinen zum Pilze suchen in den Wald oder bastelt Papierschiffchen, welche dann am Fluss zu Wasser gelassen werden. Großeltern zu sein - das ist schon eine Aufgabe! Doch bei aller Freude am Enkelkind und bei aller Hilfe, die Sie der jungen Familie zuteil kommen lassen - denken Sie trotzdem auch an sich selbst! Sie müssen nicht immer parat stehen, sondern können getrost ihre eigenen Hobbys pflegen und Ihre freie Zeit genießen. Wie so oft im Leben kommt es auch hier auf die richtige Balance an.

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