Tränensäcke im Alter: Was tun gegen den müden Blick?

Text: A. W. / Letzte Aktualisierung: 15.04.2024

Tränensäcke im Alter sind keine Seltenheit
Was tun gegen Tränensäcke? - Foto: © Yakobchuk Olena - stock.adobe. com

Das eigene Erscheinungsbild nehmen wohl die meisten Menschen hin und wieder besonders kritisch in Augenschein. Vor allem Veränderungen des Gesichts sorgen dabei bisweilen für Verunsicherung. Und das nicht nur bei ersten Fältchen. Zeigen sich Tränensäcke, treten mit ihnen oft neue Fragen auf den Plan. Wo kommen sie her? Was kann ich dagegen tun? Und kann ich überhaupt etwas tun?

Was sind Tränensäcke und woher kommen sie?

Tränensäcke, also der verdickte Bereich unter dem Auge, der häufig von einer zart gebogenen Linie - der Tränenrinne - unterstrichen wird, sind nicht bei allen Menschen gleich stark ausgeprägt. Als Ursache für die Entstehung der Schwellung kommen

  • erschlaffendes Bindegewebe unter dem Auge
  • Schlafmangel
  • Stress
  • ungesunder Lebensstil
  • und sehr selten Grunderkrankungen

in Frage. Die optische Schwellung kann aus einer Ansammlung von Wasser oder Fett entstehen, wird aber auch durch den Verlust der natürlichen Hautelastizität begünstigt. Besonders im Alter kann deshalb nicht zwangsläufig etwas gegen das allmähliche Hervortreten der Tränensäcke getan werden. Tränensäcke im Alter sind dabei zu unterscheiden von solchen, die eher kurzfristig auftreten und sich mit der Zeit wieder zurückbilden. Bei oft jüngeren Menschen, die sonst keine Probleme damit haben, können etwa stärkeres Weinen, Infekte oder auch zu viel Zeit vor dem Bildschirm Tränensäcke begünstigen. In diesem Fall hilft oftmals eine kühlende Auflage, die ein Zusammenziehen des Gewebes und damit auch einen Abtransport der angesammelten Flüssigkeit begünstigt.

Achtung:
Tränensäcke, die plötzlich auftauchen und auch nach längerer Zeit nicht besser werden, sollten am besten einem Arzt gezeigt werden. In diesem Fall nämlich sollte eine Funktionseinschränkung der Nieren und des Lymphsystems ausgeschlossen werden.

Kann man Tränensäcken vorbeugen?

Tränensäcken kann tatsächlich vorgebeugt werden. Möglich ist es dennoch nicht, ihre Entstehung vollkommen zu verhindern, denn manche Faktoren wie beispielsweise genetische Veranlagung lassen sich auch durch Lebensstil oder Hautpflege nur bedingt beeinflussen.

Tränensäcke vorbeugen
So kann man Tränensäcke vorbeugen. - Foto: © JenkoAtaman - stock.adobe. com

Die wichtigste Maßnahme zur Vorbeugung von Tränensäcken ist zugleich auch entscheidend, wenn es um das Vorbeugen von Hautalterung allgemein geht: Sonnenschutz. Die UV-Strahlung der Sonne kann nicht nur Hautkrebs begünstigen, sondern auch die Alterung der Haut beschleunigen. Es empfiehlt sich deshalb, täglich einen Sonnenschutz mit einem Lichtschutzfaktor von mindestens 30 aufzutragen und die ungeschützte Zeit in der Sonne zu beschränken.

Was die restliche Hautpflege betrifft, sollen auch Inhaltsstoffe wie Retiniode, Niacinamide und Ceramide gemeinsam mit dem feuchtigkeitsspendenden Glycerin einer vorschnellen Hautalterung entgegenwirken können. Vor der Wahl von Hautpflegeprodukten empfiehlt es sich jedoch, mögliche Kontraindikationen zu recherchieren. So dürfen Schwangere beispielsweise keine Retinoide verwenden. Eine gesunde Lebensweise gehört darüber hinaus zu effektiven Möglichkeiten. Der Hautalterung und damit auch Tränensäcken vorzubeugen. Ausreichend Schlaf, eine gute Work-Life-Balance und viel Bewegung an der frischen Luft bilden eine solide Basis. Wer dann auch noch genügend trinkt - am besten Wasser und ungesüßte Tees - sorgt auch von innen für eine gute Hydrierung der Haut. Was die Ernährung betrifft, sollte diese im besten Fall pflanzenbetont und vielfältig ausfallen. Auch lohnt es sich,

  • Alkohol
  • Salz
  • raffinierten Zucker
  • und gesättigte Fette

wenn überhaupt nur in Maßen zu konsumieren. Abseits der Ernährung ist es empfehlenswert, nicht zu rauchen, da auch dies die Hautalterung beschleunigen und den gesamten Organismus belasten kann.

Behandlungsmöglichkeiten für Tränensäcke

Auch die beste Vorbeugung schützt nicht einhundertprozentig vor dem Entstehen altersbedingter Tränensäcke. Wie bereits erwähnt, spielen hier auch genetische Voraussetzungen eine entscheidende Rolle. Gibt es in der eigenen Familie beispielsweise eine Neigung zu ausgeprägteren Tränensäcken, könnte man selbst mit höherer Wahrscheinlichkeit ebenfalls betroffen sein.

Die Behandlung von Tränensäcken zielt im Regelfall darauf ab, das optische Erscheinungsbild des Bereichs unter dem Auge wieder etwas auszugleichen. Mit Cremes und Kosmetika ist das in der Regel eher begrenzt möglich. Wer jedoch durch kühlende Pads und Augencremes mit Hyaluronsäure eine leichte Verbesserung bei sich bemerkt, kann diese Maßnahmen selbstverständlich ergreifen.

Vorsicht:
Bisweilen wird empfohlen, Tränensäcke mit Hämorrhoidensalbe zu behandeln. Hiervon jedoch raten Dermatologen entschieden ab, da die Salbe zwar einen Effekt haben, dafür jedoch mit ihren Inhaltsstoffen der zarten Gesichtshaut schaden könnte. Auch enthält Hämorrhoidensalbe nicht selten Stoffe, die schädlich für die Augen sein können und deshalb nicht in deren Nähe eingesetzt werden dürfen.

Kosmetische Eingriffe: wohlüberlegt eine Option

Wer sich an altersbedingten Tränensäcken stört und mit Kosmetika sowie Lebensstilveränderungen keinen zufriedenstellenden Effekt erzielen kann, wendet sich am besten an einen erfahrenen Dermatologen, der sich auch mit ästhetischen Eingriffen auskennt. Zur optischen Linderung der Schwellung bieten sich dann unterschiedliche Maßnahmen wie

  • die Injektion von Fillern und Hyaluronsäure in der Tränenrinne
  • eine Straffung des Augenlides
  • und Lasertherapie

an.
Wichtig zu wissen ist hier allerdings, dass vor allem umfangreiche medizinische Eingriffe stets auch mit einem gewissen Risiko verbunden sind. Die Entscheidung für eine Augenlidstraffung etwa sollte mit Bedacht getroffen werden. Besteht aufgrund der Tränensäcke ein Leidensdruck, kann der Eingriff aber dennoch gerechtfertigt sein.

Tränensäcke was tun?
Tränensäcke, Was tun? Op, Makeup? - Foto: © Janeberry - stock.adobe. com

Auch Makeup hilft nur bedingt

Tränensäcke lassen sich nur schwer überschminken. Schließlich handelt es sich um eine Schwellung eines Gesichtsbereichs, gegen die Concealer nicht viel ausrichten kann. Was jedoch funktioniert und je nach Ausgangssituation eine interessante Maßnahme sein kann, ist ein Ausgleichen der Tränenrinne mit einem abdeckenden Produkt. Da die Tränenrinne oft leicht bläulich schimmert, empfiehlt es sich, zunächst einen rosafarbenen Concealer aufzutragen und erst darüber ein Produkt, das dem eigenen Teint entspricht. Die rosafarbene Grundierung kann die dunkle Färbung noch etwas effektiver und natürlicher ausgleichen. Ganz ähnlich wie bei grünem Concealer, der sich bestens zum Harmonisieren von Rötungen eignet.

Fazit: Mit dem Alter kommen Tränensäcke oft, um zu bleiben

Es gibt kaum einen Menschen, der nicht ab einem gewissen Alter von optisch sichtbaren Tränensäcken betroffen ist. Wie stark ausgeprägt diese sind, hängt von individuellen Faktoren ab. Gleiches gilt auch für die mögliche Effektivität von Cremes und Lebensstilanpassungen. Wie mit Tränensäcken im Alter umzugehen ist, ist dabei eine Frage, die nur individuell beantwortet werden kann. Ein Aussöhnen mit der Tatsache, dass Alterung ein vollkommen natürlicher Vorgang ist, ist in jedem Fall ein wichtiger Schritt. Ob dann dennoch kosmetische Eingriffe erfolgen, liegt ganz bei den betroffenen Personen selbst. Ziel sollte es stets sein, sich in der eigenen Haut so wohl wie nur möglich zu fühlen. Lesen Sie auch: Altersweitsichtigkeit - ein völlig normaler Prozess

Weiterführende Informationen und Quellen:

Senioren Ratgeber