Einbruchschutz für Haus & Wohnung, Fenster und Tür sichern

Text: S. O. / Letzte Aktualisierung: 19.07.2023

Einbruchschutz für Haus & Wohnung
Tipps zum Einbruchschutz für Ihr Haus oder Ihre Wohnung - Symbolbild: © Gina Sanders - stock.adobe. com

So schützen Sie sich gegen Einbruch in Haus und Wohnung

Stellen Sie sich vor, Sie kommen nach einem Bürotag oder nach einem Urlaub nach Hause und es wurde eingebrochen. Ein Einbruch bringt nicht nur hohe Sachschäden mit sich, sondern vor allem ein unsicheres Gefühl im eigenen Wohnraum. Mit einfachen Mitteln kann heute allerdings jeder die Gefahr eines Einbruchs reduzieren.

Der Einbruch ins eigene Haus oder die Wohnung ist mit einem beängstigenden Gefühl verbunden. Das Gebäude, das eigentlich Schutz bieten soll, scheint nun plötzlich nicht mehr sicher. Ein traumatisches Erlebnis für viele Opfer. Laut Polizei finden mehr als zwei Drittel der Einbrüche zwischen 8 Uhr und 22 Uhr statt. Die Einbrecher versuchen sich in der Regel dann Zutritt zu verschaffen, wenn sie denken, dass niemand zu Hause ist. Vor allem Häuser und Wohnungen im Erdgeschoss sind gefährdet. Dabei dauert der durchschnittliche Einbruch nicht länger als etwa fünf Minuten. Mitgenommen werden vor allem Schmuck, Smartphones, Tablets oder Bargeld.

Tatsächlich gibt es aber gute Nachrichten: Denn im Jahr 2021 sind die Wohnungseinbruchdiebstähle erneut bundesweit um 27,7 Prozent auf 54.236 Fälle gesunken. Die Schadenssumme betrug etwa 180 Millionen Euro.

Einbruchschutz durch mechanische Maßnahmen

Dass die Wohnungseinbruchdiebstähle seit 2016 sinken, hat verschiedene Gründe: Nicht nur das eigene Verhalten ist vorausschauender geworden. Fenster und Türen werden mit komplexeren Schließanlagen verbaut, mehr Gebäude verfügen über Bewegungsmelder und Alarmanlagen. Moderne Smart-Home-Systeme mit Sicherheitssystemen werden immer beliebter.

Bauliche Maßnahmen im Überblick:

Haus- und Wohnungstüren

Haus- und Wohnungstüren zählen zu den typischen Einbruchstellen im Haus, auch wenn Fenster und Balkontüren sogar noch mehr im Fokus stehen. Um sich vor Einbrüchen zu schützen, ist eine Haustür der Widerstandsklasse RC 2 ideal. In diesem komplexen System ist gewährleistet, dass Türblatt, Zarge, Schloss und Schließzylinder sowie Beschläge ineinander verzahnt sind und keine Schwachstellen aufweisen. Wer eine ältere Haustür besitzt, kann nachrüsten lassen, zum Beispiel mit einer Stangen-, Schwenkhaken- oder Mehrfachverriegelung, einem Schloss mit Profilzylinder sowie Bohrschutz und Schutzbeschlägen. Die Türzarge sollte fest mit dem Mauerwerk verbunden sein und Glaseinsätze lassen sich durch einbruchhemmendes Glas ersetzen.

Tipp: Weil Haustüren heute komplexe Systeme sind, sollte man das Nachrüsten einer alten Tür dem Fachmann überlassen.

Einbruchhemmende Fenster und Terrassentüren

Auch Fenster und Terrassentüren bilden eine typische Schwachstelle im Haus, die sich sichern lässt. Wer neu baut, investiert auch hier am besten in einbruchhemmende Türen und Fenster der Widerstandsklasse RC2. Sie sorgen durch ihre Schließtechnik dafür, dass Einbrecher Fenster und Türblätter nicht einfach aushebeln können. Zusätzlichen Schutz bieten einbruchhemmende Verglasungen oder fest verbaute Rollläden. Auch ältere Fenster und Türen lassen sich nachrüsten - zum Beispiel durch Zusatzschlösser oder Pilzkopfzapfen. Sie verzahnen Fensterflügel und Rahmen so eng, dass sie das Aufhebeln erschweren. Sprechen Sie mit einem Fensterbauer, welche Möglichkeiten es in Ihrem Fall gibt.

Tipp: Fenster und Türen im Keller sollten besonders gut geschützt werden. Sie befinden sich meistens in einer nicht einsehbaren Umgebung und sind für Einbrecher interessant. Ist die Garage per Nebentür mit dem Haus verbunden, ist ein gut schließendes Garagentor ebenfalls wichtig.

Alarmanlagen und moderne Smart-Home-Technik

Neben den mechanischen Möglichkeiten, die bereits guten Schutz gegen Einbruch bieten, kann moderne Smart-Home-Technik zusätzlich für Unterstützung sorgen. Zum Beispiel eine vernetzte Alarmanlage, die mithilfe von Infrarot oder Bewegungsmeldern für Schutz sorgt. Lohnend sind ebenfalls Sensoren an Fenster- und Terrassenscheiben. Sobald Glas zu Bruch geht, senden sie ein Signal an Innen- oder Außensirenen. Die lauten Geräusche erschrecken die Täter und animieren zur Flucht. Auch die Nachbarschaft wird auf den Einbruch aufmerksam. Und sofern die Anlage mit einer Haustechnik-App verknüpft ist, schlägt diese auf Ihrem Smartphone Alarm, selbst wenn Sie unterwegs sind.

Tipp: Ein sicheres Gefühl, wenn man daheim ist, schaffen übrigens auch moderne Türsprechanlagen mit Kamerafunktion. Klingelt es an der Haustür, müssen Sie nicht direkt aufmachen, sondern können über eine Innenraum-Kamera sehen, wer vor der Haustür steht.

Einbruchschutz für Fenster und Tür durch Kameras und Bewegungsmelder
Kameras und Bewegungsmelder können Einbrüche verhindern - Symbolbild: © Andrey Popov - stock.adobe. com

Bewegungsmelder

Einbrecher lieben es, sich im Schutz der Dunkelheit Zutritt zu einem Haus zu verschaffen. Ein einfaches Mittel, mit dem man die Einbrecher abschrecken kann, sind Bewegungsmelder, die am Haus montiert werden. Mithilfe eines elektronischen Sensors erkennt das Gerät Bewegungen in der näheren Umgebung und schaltet das zugewiesene Licht ein. Der Effekt: In der Regel werden die Einbrecher durch das Licht erschreckt und ergreifen die Flucht. Bewegungsmelder an Nebeneingängen wie der Kellertür oder einer Terrassentür nicht vergessen.

Einbruchschutz fördern lassen

Um die Investitionskosten einbruchssichernder Maßnahmen zu reduzieren, gibt es auf Antrag Fördergelder über das Programm 150 der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Zu den Maßnahmen zählen unter anderem einbruchhemmende Haus-, Wohnungs- und Nebeneingangstüren, Garagentore, Zusatzschlösser, einbruch-hemmende Gitter, Klapp- und Rollläden sowie Lichtschachtabdeckungen oder Alarmanlagen.

Verhaltenstipps gegen Einbruch

Neben baulichen Maßnahmen trägt vor allem das eigene Verhalten zu einem zuverlässigen Schutz gegen Einbruch bei. Folgende Maßnahmen helfen, das Risiko zu senken:

  • Schließen Sie nicht nur nachts, sondern auch bei Tag alle Fenster und Terrassentüren, wenn niemand zu Hause ist. Durch gekippte Fenster verschaffen sich Einbrecher in Sekundenschnelle Zutritt.
  • Auch, wenn Sie nur kurz das Haus verlassen, sollten Sie Ihre Haustür und Nebentüren abschließen. Das hat zusätzlich auch versicherungstechnische Gründe.
  • Gartenleitern, Mülltonnen und sogar Bäume oder Hecken sind ideal, um zu Nebeneingängen, Hochparterre oder ersten Stock zu gelangen, die oft schlechter gesichert sind als das Erdgeschoss. Am besten Gartenzubehör nach der Arbeit immer sicher verstauen.
  • Bewahren Sie Ihre Wertsachen sicher auf - das kann zum Beispiel ein Schließfach oder ein Safe sein. Portemonnaies oder Autoschlüssel niemals direkt an der Haustür lagern.
  • Deponieren Sie niemals einen Ersatzschlüssel draußen unter einem Blumentopf, der Fußmatte oder auf einer Fensterbank. Einbrecher kennen die üblichen Verstecke und nutzen das aus.
  • Den Haustürschlüssel zu verlieren, ist ärgerlich, kommt aber vor. In solchen Fällen am besten das komplette Schüsselset austauschen lassen.
  • So beliebt, wie es auch ist: Machen Sie Ihren Urlaub nicht öffentlich in den sozialen Medien bekannt und lassen den Briefkasten leeren, sofern Sie im Urlaub sind.
  • Bei längerer Abwesenheit sollten Sie Anwesenheit signalisieren - zum Beispiel mithilfe von Zeitschaltuhren, die Rollläden am Tag öffnen und bei Nacht schließen, oder Lampen bei Dunkelheit anknipsen. Zusätzlich lässt sich in Systeme investieren, die TV-Beleuchtung oder Geräusche simulieren.
  • In aller Regel bietet die Polizei regelmäßig Veranstaltungen an, bei denen über neue Einbruchsstrategien informiert wird und wie man sich dagegen schützen kann. Die lokale Tagespresse informiert häufig über diese Termine. Ansonsten bei Versicherungen nachfragen, die solche Dienstleistungen ebenfalls anbieten.

Weiterführende Informationen und Quellen:

Wohnen mit Familie: