Verstopfung in der Schwangerschaft

Schwangere beim Spaziergang
Bewegung beugt einer Verstopfung in der Schwangerschaft
vor - Foto: © Igor Normann


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Werdende Mütter haben häufig Probleme mit der Darmtätigkeit. Ein zu fester und zu trockener Stuhl kann dazu führen, dass der Darm nicht mehr so regelmäßig wie vor der Schwangerschaft entleert werden kann. Die betroffenen Frauen leiden unter einer Verstopfung und die Stuhlentleerung ist von Anstrengungen und Schmerzen geprägt. Gelingt der Toilettengang, so bleibt häufig ein Gefühl zurück, dass der Darm doch nicht vollständig geleert wurde.

Ursachen der Verstopfung in der Schwangerschaft

Die auch mit Blähungen, Bauchschmerzen und Krämpfen verbundene Verstopfung in der Schwangerschaft hängt hauptsächlich von zwei Faktoren ab. Zum einen ist das Hormon Progesteron an der erschwerten Stuhlentleerung schuld. Progesteron entspannt die Gebärmutter, aber leider nicht nur diese. Auch der Darm wird träge und der Weitertransport der verdauten Nahrung verlangsamt sich. Die zweite Ursache der schwangerschaftsbedingten Verstopfung liegt in der immer größer werdenden Gebärmutter, welche viel Platz im Bauchraum verschlingt und unter anderem auch auf den Darm drückt und diesen verdrängt. Bei einigen Frauen werden im Rahmen der Mutterschaftsvorsorge zu niedrige Eisenwerte festgestellt. Ihnen wird ein Eisenpräparat empfohlen, welches allerdings zusätzlich noch die Verstopfung verstärken kann.

Was hilft gegen Verstopfung?

Folgende Tipps können werdenden Müttern helfen, die "Kugelzeit" ohne Verdauungsprobleme zu überstehen.

  • Achten Sie auf Ihre Trinkmenge! Mindestens 1,5 Liter, besser noch 2 Liter, sollten es täglich sein. Ideale Getränke sind Wasser, ungesüßter (nicht medizinischer) Tee oder Saftschorlen. Viele Schwangere haben eine positive Veränderung der Darmtätigkeit beobachten können, wenn sie früh auf nüchternen Magen ein Glas lauwarmes stilles Wasser oder Buttermilch trinken.
  • Ernähren Sie sich ballaststoffreich. Geben Sie dabei Vollkornprodukten gegenüber Weißmehlprodukten den Vorzug. Essen Sie viel Obst und Gemüse und nutzen Sie dabei die ganze Vielfalt des Sortiments.
  • Bewegen Sie sich regelmäßig. Runter von der Couch und ab ins Schwimmbad, in den Stadtpark oder einfach durch die Straßen. Schon ein 30-minütiger schneller Spaziergang oder eine Walking-Runde bringen Sie in Schwung und regen die Darmtätigkeit an.
  • Zeit fürs stille Örtchen. Wer am Morgen nur 5 Minuten für den Toilettengang einplant, der gerät in Stress. Und unter Druck lässt sich das "große Geschäft" bekanntlich schwer verrichten. Also nehmen Sie sich viel Zeit dafür und stellen Sie lieber den Wecker eine viertel Stunde früher.

Und wenn das alles nichts hilft?

Mit den hier genannten Tipps kann einer Verstopfung vorgebeugt beziehungsweise ein träger Darm angeregt werden. Reicht das noch nicht aus, so können folgende Hausmittel eine Besserung erzielen:

  • Eine über Nacht eingeweichte Backpflaume früh auf nüchternen Magen essen und dazu das Einweichwasser trinken
  • Milchzucker einnehmen (gibt es im Reformhaus oder in der Drogerie)
  • Täglich einen Naturjoghurt mit 1 EL Leinsamen (geschrotet) essen - dabei immer ein Glas Wasser trinken, denn sonst kann die Verstopfung noch verstärkt werden
  • Eine Tasse Sauerkrautsaft am Tag trinken; am besten ganz frisch
  • Nach Rücksprache mit der Hebamme maximal 3 TL Flohsamen pro Tag einnehmen - entweder pur oder im Joghurt beziehungsweise mit einem Glas Wasser

Eine Verstopfung kann sehr unangenehm sein. Wie bei allen auftretenden Fragen oder Problemen sind auch bei der Darmträgheit die Hebamme oder der behandelnde Frauenarzt gute Ansprechpartner. Scheuen Sie sich nicht, dieses Thema zur Sprache zu bringen, denn hierbei handelt es sich um völlig normale Schwangerschaftsbeschwerden, welche Ihnen nicht unangenehm sein müssen.
Text: K. L. / Stand: 25.03.2023

[Bitte beachten Sie: Unsere Artikel können nicht den Rat eines Arztes ersetzen. Bei gesundheitlichen Problemen wenden Sie sich bitte immer an einen Arzt Ihres Vertrauens!]