Morgenmuffel

Morgenmuffel im Bett
Morgenmuffel wollen einfach nicht aus dem Bett
Foto: © DoraZett


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Tipps für Morgenmuffel

"Morgenstund' hat Gold im Mund." Dieses alte Sprichwort zeitigt bei einem Morgenmuffel wohl wenig Wirkung. Da trifft schon eher das scherzhaft abgewandelte "Morgenstund' hat Blei im Hintern" zu, das ausdrückt, dass man morgens nur sehr schwer aus dem Bett kommt.

Morgenmuffel ticken anders

Ob man sich zur Gattung der Morgenmuffel und Spätaufsteher oder doch der fröhlichen Frühaufsteher zählen darf, liegt wohl meist schlichtweg in den Genen und ist uns von Natur aus vorgegeben. Die innere Uhr läuft bei einem Morgenmuffel einfach langsamer. Es gibt Menschen, die es tatsächlich schaffen, dem Bett nach dem ersten Weckerklingeln zu entfliehen. Für Morgenmuffel der Albtraum schlechthin. Denn bei ihnen ist das ganz anders. Der Wecker klingelt, das Radio geht an, jedoch: Der Wecker wird nachgestellt, jede weitere, noch so knappe Minute als absolut kostbar im Bett genutzt. Sie möchten am liebsten ewig liegen bleiben. Und sprechen oder angesprochen werden ist ebenso eine unendliche Mühe wie das Sich-aus-dem-Bett-quälen selbst. Kann einem da noch geholfen werden, und wenn ja, wie?

So starten Morgenmuffel besser in den Tag

Als hilfreich erweist sich bestimmt ein Wecker mit automatischer Wiederholfunktion. Trotzdem sollte man ihn diese Funktion nur bis zu einem angemessenen Zeitpunkt ausüben lassen, damit noch ausreichend Zeit für die morgendliche Pflege und ein Frühstück bleibt. Bekanntlich aber wird das erste Läuten ohnedies bereits vorsorglich früh genug einprogrammiert. Besser als ein aggressives Klingeln sind zudem auf jeden Fall ruhigere Klänge.

Um sich das verwunschene Aufstehen schöner zu gestalten, sollte man einfach gemächlich die Vorhänge aufziehen und das Licht hereinlassen. Danach kann man sich wie eine Katze räkeln und strecken und noch ein paar gemütliche Minuten im Bett verbringen. Herrlich! Sanfte Musik und/oder die Konzentration auf positive Dinge können den grauen Morgen zudem um ein vieles angenehmer erscheinen lassen.

Der Partner eines Morgenmuffels sollte berücksichtigen, dass dieser vorerst einfach in Ruhe gelassen und nach Möglichkeit schon gar nicht angesprochen werden will. Kuscheln ist jedoch erlaubt, ja sogar der guten Laune förderlich. So kommt auch der Kreislauf etwas in Schwung und der Stress des "Aufstehenmüssens" wird dadurch etwas abgebaut. Zur Not kann man ja auch mit einem (willigen!) Haus- oder Stofftier kuscheln.

Ist der Gang ins Bad erst mal geschafft, ist die größte Hürde bereits überwunden. Ausgiebiges, frühmorgendliches Duschen dient dem "In-Fahrt-kommen" ebenso, denn es bringt den Kreislauf in den nötigen Schwung.
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Morgenmuffel sind Nachtmenschen und auch kreativer

Da die innere Uhr eines Morgenmuffels ganz anders tickt, ist auch der gesamte Tagesrhythmus ein anderer. Wenig verwunderlich eigentlich, dass sie morgens nicht aus dem Bett kommen, machen sie doch meist vor Mitternacht kein Auge zu und sind erst abends so richtig aktiv und kreativ. Zu einem Zeitpunkt, an dem Frühaufstehern bereits die Augen zufallen, werden Nachtmenschen und in der Folge Morgenmuffel bzw. Spätaufsteher gerade erst richtig leistungsfähig und aktiv. Sie nutzen damit die Zeit der ruhigen Abendstunden für ihre Tätigkeiten. Nachtaktiven Menschen wird tatsächlich nachgesagt, im Allgemeinen weit kreativer zu sein als Frühaufsteher.

Ungerechterweise kommen nachtaktive Langschläfer oft in den Verruf, faul zu sein. Ist man etwas nachsichtiger, so wird man jedoch feststellen, dass auch Morgenmuffel ganz liebenswerte Menschen sind. Und ist es nicht besser, die Marotten eines Morgenmuffels einfach zu akzeptieren? Einzusehen, dass Morgenmuffel einfach längere Zeit benötigen, um in den Tag zu starten? Im Grunde (voll)bringen sie dieselbe Leistung wie Frühaufsteher, nur eben in einem ganz anderen Rhythmus. Denn wie heißt es so schön: "Wer morgens verknittert ist, hat schließlich den ganzen Tag über Zeit, sich zu entfalten."
Text: R. G. R. / Stand: 14.05.2022

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