Schimmel in der Wohnung Was tun?

Text: Tkni / TV / Letzte Aktualisierung: 30.04.2025

Schimmel in der Wohnung an einer Außenwand
Bei Schimmel in der Wohnung sind oft die Außenwände betroffen! Ist eine Kältebrücke schuld? - Foto: © agenturfotografin

Feuchte, schwarze, grüne oder graue Flecken an Wänden, Tapeten oder Fensterfugen. Dazu ein muffeliger, modriger Geruch in der Wohnung. Ein grauenhaftes aber gewohntes Bild für Menschen, die ungebetene Mitbewohner haben: den Schimmelpilz. Da Schimmel in der Wohnung nicht nur äußerst unangenehm riecht, sondern auch für den menschlichen Körper mehr als ungesund ist, sollte man sich möglichst rasch darum bemühen, Schimmelbefall in der Wohnung loszukriegen. Die Frage ist nur: wie?

Schimmelpilz - ein ungebetener Gast

Wissenschaftler haben herausgefunden, dass es eine schwindelerregende Anzahl von 100.000 Schimmelpilzarten gibt. Man hat ebenfalls herausgefunden, dass im Durchschnitt jeder dritte Haushalt vom Schimmelbefall betroffen ist. Alle Schimmelpilze haben eines gemeinsam: Sie brauchen Feuchtigkeit, um wachsen zu können. Schimmelbefall in der Wohnung ist daher meistens ein Anzeichen für zu hohe Luftfeuchtigkeit. In den meisten Fällen sind Baumängel die Ursache: Feuchte Stellen rund ums Fenster oder undichte Wasserleitungen können schuld sein. In den seltensten Fällen ist es die eigene Schuld des Bewohners. Falsches Lüften oder Heizen machen rund 10 % der Fälle von Schimmelbefall aus. Was auch immer die Ursache für den lästigen Schimmelbefall ist: Der Schimmel muss schleunigst beseitigt und die dem Schimmelpilzbefall zugrunde liegende Ursache muss bekämpft werden.
Tipp: Ein erster Hinweis auf eine zu hohe Luftfeuchtigkeit sind Silberfische. Erfahren Sie hier wie man Silberfischchen loswerden kann.

Symptome bei Schimmel in der Wohnung

Schimmel in der Wohnung kann erhebliche gesundheitliche Auswirkungen haben, besonders bei empfindlichen Personen wie Kindern, älteren Menschen, Allergikern oder Menschen mit geschwächtem Immunsystem. Die Symptome und gesundheitlichen Folgen hängen von der Schimmelart, der Belastungsdauer und der individuellen Empfindlichkeit ab.

Mögliche gesundheitliche Auswirkungen von Schimmel:

1. Atemwegserkrankungen:

  • Reizhusten
  • Atemnot
  • häufige Bronchitis
  • Verschlimmerung von Asthma

2. Allergische Reaktionen:

  • Niesreiz
  • laufende oder verstopfte Nase (ähnlich wie Heuschnupfen)
  • juckende oder tränende Augen
  • Hautausschläge, Ekzeme

3. Allgemeine Symptome bei Schimmel in der Wohnung:

  • Kopfschmerzen
  • Müdigkeit, Erschöpfung
  • Konzentrationsstörungen
  • Schwindel

4. Schwere gesundheitliche Folgen (bei starker oder langfristiger Belastung):

  • chronische Atemwegserkrankungen
  • Pilzinfektionen (selten, z.&xnbsp;B. in der Lunge bei immungeschwächten Personen)
  • toxische Reaktionen auf Schimmelpilzgifte (z.&xnbsp;B. durch Stachybotrys chartarum)

Besonders gefährdet sind:

  • Babys und Kleinkinder
  • ältere Menschen
  • Allergiker und Asthmatiker
  • Menschen mit chronischen Erkrankungen oder geschwächtem Immunsystem
Schimmel in der Wohnung im Badezimmer
Oft gibt es im Badezimmer eine Schimmelbildung!- Foto: © Victory_place

Schimmel in der Wohnung Was tun? Schritt für Schritt:

  • Ursachen klären (z.B. Feuchtigkeit, falsches Lüften, Wasserschäden)
  • Fachgerechte Entfernung (nicht nur oberflächlich abwischen) ggf. Fachmann fragen!
  • Arztbesuch bei gesundheitlichen Beschwerden / wenn möglich betroffenes Zimmer nicht nutzen!
  • Mietrechtlich Schritte in Erwägung ziehen! Wenn Schimmel durch bauliche Mängel entsteht (Anwalt fragen!) Schaden dokumentieren! Lüftungsprotokoll führen! Luftfeuchte messen und auch dokumentieren!

Schimmel in der Wohnung entfernen

Frischer Schimmel ist an der Oberfläche recht gut sichtbar. Sind kleine Stellen davon betroffen, kann man ihn recht gut mit einem feuchten Tuch entfernen. Desinfizieren Sie dabei die betroffenen Stellen mit 80%-igem Alkohol. Tragen Sie dabei unbedingt eine Atemschutzmaske. Sind größere Stellen vom Schimmel befallen, reißen Sie am besten die Tapeten herunter oder entfernen Sie die Putzschicht. Am besten, man lässt dies vom Profi erledigen. Achten Sie auch unbedingt darauf, dass die Räume richtig belüftet werden. Stoßlüften von ungefähr 10 Minuten täglich ist besser, als die Fenster im Raum den ganzen Tag zu kippen. Gerade im Bad entsteht durchs Duschen oder Baden eine enorme Feuchtigkeit im Raum, die wieder raus muss. Auch das richtige Heizen ist für eine Feuchtigkeitsvermeidung sehr wichtig. Im Winter sollten die Räume nie unter 15 °C ausgekühlt werden. Achten Sie auch darauf, durch welche Lebensgewohnheiten Ihrerseits viel Feuchtigkeit im Wohnraum erzeugt wird. Waschen Sie vielleicht viel Wäsche und lassen Sie diese ausschließlich in der Wohnung trocknen? Dann wäre eventuell die Anschaffung eines Wäschetrockners für die Wohnung das Beste. Auch Pflanzen oder Aquarien erzeugen recht viel Feuchtigkeit.

Die Entfernung von Schimmel in der Wohnung sollte stets gründlich und fachgerecht erfolgen, da oberflächliches Abwischen oft nicht ausreicht (evtl. ist das bei sehr kleinen und oberflächlichen Stellen möglich!) und die Sporen sich schnell erneut ausbreiten können. Kleine, oberflächliche Stellen (bis etwa 0,5 m²) lassen sich mit speziellen Schimmelentfernern oder Alkohol (mind. 70 %) behandeln - dabei sollte stets gut gelüftet und Schutzausrüstung wie Handschuhe und eine Atemmaske getragen werden.
Bei größeren oder wiederkehrenden Befällen ist es ratsam, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, da hier meist bauliche Ursachen wie Feuchtigkeit in Wänden oder unzureichende Dämmung vorliegen.

Wie kann man Schimmel in der Wohnung vorbeugen?
Das Wichtigste ist gründliches und richtiges Lüften der Wohnung. Lüften Sie Ihre Wohnung wenigstens zweimal am Tag - das Badezimmer nach jedem Duschen und die Küche nach dem Kochen! Hier sammelt sich die meiste Feuchtigkeit. Achten Sie darauf, dass die Luftfeuchtigkeit nicht dauerhaft über 60&xnbsp;% liegt! Kaufen Sie sich zur Überwachung der Luftfeuchtigkeit in Ihrer Wohnung ein Hygrometer - gibt es schon für unter 10 Euro im Handel!

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