Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft zieht positive Bilanz zum Ende der Badesaison – 33 weniger Unfälle als im Vorjahr

Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) hat die Zahlen der Badeunfälle für den Sommer 2025 veröffentlicht. Bis zum 15. September ereigneten sich in deutschen Gewässern 321 tödliche Unfälle – das sind 33 weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Trotz dieser positiven Entwicklung mahnt die DLRG zu mehr Vorsicht, besonders bei bestimmten Risikogruppen.

Die meisten Unfälle passieren in Seen und Teichen

Mit 142 Todesfällen ereigneten sich die meisten Unfälle in Seen und Teichen, gefolgt von Flüssen und Bächen mit 116 Todesfällen. In Schwimmbädern kam es zu 13 tödlichen Unfällen. Der Juni war mit den meisten Todesfällen der gefährlichste Monat, was mit der längeren Schönwetterperiode zusammenhängt.

Junge Männer besonders gefährdet

Ein alarmierender Trend zeigt sich bei jungen Erwachsenen: 45 Männer zwischen 21 und 30 Jahren ertranken – so viele wie seit 2019 nicht mehr. Etwa jeder dritte von ihnen verunglückte in großen Flüssen wie Rhein, Donau oder Neckar. DLRG-Präsidentin Ute Vogt erklärt: „Junge Männer setzen oft unbewusst ihr Leben aufs Spiel. Darunter sind Menschen, die praktisch gar nicht schwimmen können.“

Kinder weiterhin in Gefahr

Besonders erschreckend: Mindestens zwölf Kinder bis zehn Jahre verunglückten tödlich. Diese Unfälle ereignen sich meist in Sekunden der Unachtsamkeit. „Kinder spielen im flachen Wasser oder sogar außerhalb. Die Eltern sind kurz abgelenkt und sehen plötzlich ihr Kind nicht mehr“, warnt Ute Vogt.
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Rettungsschwimmer verhindern Schlimmeres

Positiv zu vermerken ist die Arbeit der ehrenamtlichen Rettungsschwimmer. Sie befreiten hunderte Menschen aus lebensgefährlichen Situationen. Ein besonders eindrucksvolles Beispiel lieferten Leo (12) und Marlene (11) im Freibad Nordheim bei Heilbronn: Sie retteten einen Vierjährigen, der nach einem Sprung vom Ein-Meter-Brett nicht wieder auftauchte.

Was Eltern beachten sollten

  • Lückenlose Aufsicht: Kinder niemals unbeaufsichtigt am oder im Wasser lassen – auch nicht für wenige Sekunden
  • Schwimmfähigkeit: Kinder sollten sicher schwimmen können, bevor sie allein ins Wasser dürfen
    Lesen Sie dazu: Wie können Kinder schwimmen lernen?
  • Gefahren erkennen: Besonders Flüsse und unbekannte Gewässer bergen hohe Risiken
  • Vorbild sein: Auch Erwachsene sollten ihre eigenen Fähigkeiten realistisch einschätzen
    Tipp: Es gibt auch Schwimmkurse für Erwachsene

Die DLRG setzt ihre Präventionsarbeit fort und freut sich über wachsendes Interesse an Rettungsschwimmkursen für Kinder und Jugendliche. Im vergangenen Jahr wurden erstmals seit 20 Jahren über 9.000 Juniorretter-Abzeichen ausgegeben.
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