Wohnungsbewerbung

Text: K. L. (Mutter und Hausfrau) / Letzte Aktualisierung: 13.04.2022

Eine Frau schreibt eine Wohnungsbewerbung
Was soll ich nur in die Bewerbung für die neue Wohnung
schreiben? - Foto: © Peter Atkins

Inhaltsverzeichnis für diesen Artikel:

Tipps zur Bewerbung für eine Wohnung

Auf der Suche nach einer Arbeitsstelle oder einem Praktikumsplatz ist eine Bewerbung Gang und Gäbe. Schließlich möchte der potentielle Arbeitgeber über den Bewerber Bescheid wissen und sich ein möglichst genaues Bild über ihn machen. Doch nicht nur in der Arbeitswelt werden Bewerbungen geschrieben - immer mehr Vermieter verlangen von ihren Wohnungsinteressenten im Vorfeld detaillierte Auskünfte über deren finanzielle und familiäre Situation. Gerade in Großstädten, wo häufig mehr als 100 Interessenten auf eine Wohnung kommen, läuft ohne eine ansprechende Bewerbung gar nichts. Grund genug, um sich genügend Zeit für die Zusammenstellung dieser Unterlagen zu nehmen, denn mit einer sorgfältig erstellten Bewerbung steigen die Chancen auf den heiß ersehnten Mietvertrag deutlich an.

Anschreiben

Über das Anschreiben bekommt der Vermieter einen ersten Eindruck vom Mietinteressenten. Dieses sollte kurz und prägnant gehalten sein - schreiben Sie also bitte keinen Roman, denn in der Regel erhalten Vermieter für eine Wohnung Unmengen an Bewerbungsschreiben und die zum Lesen benötigte Zeit ist dabei nicht zu unterschätzen. Das Anschreiben sollte folgende Informationen enthalten:

  • Um welche Wohnung Sie sich bewerben
  • Wie viele Personen in welchem Alter einziehen werden
  • Angaben zum Familieneinkommen (zum Beispiel Gehalt/Lohn, Arbeitslosengeld, Rente - monatliche Höhe der Einkünfte)
  • Momentane Wohnsituation und Beweggründe für den geplanten Wohnungswechsel
  • Obergrenze der monatlichen Miete, welche Sie zu zahlen bereit sind (falls Sie noch nicht wissen wie hoch die Miete der Wohnung sein wird)
  • Angaben zur Dringlichkeit des Wohnungswechsels (zum Beispiel unzumutbar weiter Arbeitsweg)
Vergessen Sie nicht, im Anschreiben Ihre Kontaktdaten (Adresse, Telefonnummer, E-Mail) anzugeben, damit der Vermieter sich mit Ihnen in Verbindung setzen kann.

Lebenslauf

Ein Lebenslauf bei der Wohnungsbewerbung? Nun, natürlich kann Sie kein Vermieter zwingen, Angaben über Ihren persönlichen Lebensweg preiszugeben. Doch genau das Fehlen dieser Informationen kann im Fall der Fälle dazu führen, dass ein anderer Bewerber den Zuschlag für die Wohnung erhält. Daher kann es von Vorteil sein, wenn die erwachsenen Personen einen tabellarischen Lebenslauf zusammen mit der Wohnungsbewerbung einreichen.

Einkommensnachweise

Unverzichtbar für eine Wohnungsbewerbung sind die Einkommensnachweise. Diese können sein:

  • Die letzten 3 Gehaltsabrechungen oder Lohnbescheinigungen
  • Der Arbeitslosengeldbescheid
  • Die Rentenbescheinigung
  • Lohnbescheinigung über Ausbildungsvergütung
  • Bescheid über die Gewährung von Leistungen nach dem 2. Sozialgesetzbuch (ALG 2 Bescheid)
  • Kindergeldnachweis
  • Bafög-Nachweis
  • Eventuelle Mieteinnahmen
  • Eventuelle Unterhaltszahlungen
  • Bei Selbstständigen der letzte aktuelle Steuerbescheid oder eine vom Steuerberater abgestempelte aktuelle BWA
Legen Sie die Einkommensnachweise in Form einer Kopie dem Bewerbungsschreiben bei und achten Sie auf saubere und gut leserliche Ausdrucke.

Sonstige geforderte Bescheide und Unterlagen

Neben den Einkommensnachweisen fordert der zukünftige Vermieter noch weitere Auskünfte. So ist es in der Regel üblich, dass dieser vom aktuellen Vermieter eine Bescheinigung über die Mietschuldenfreiheit verlangt. Auch die Vorlage eines polizeilichen Führungszeugnisses und/oder einer Schufa-Bonitätsauskunft können unter Umständen notwendig sein. Bei Schülern und Studenten, welche kein eigenes Einkommen besitzen, verlangt der Vermieter eine schriftliche Bürgschaft für den Fall, dass die monatlichen Mietzahlungen ausbleiben. Oftmals muss der Mietinteressent auch einen vorgedruckten Selbstauskunftsbogen ausfüllen, welcher Angaben zu den Familien- und Arbeitsverhältnissen, dem Einkommen und den persönlichen Gründen für den geplanten Wohnungswechsel enthält. Sind Sie sich unsicher, welche Bescheide und Unterlagen dem Bewerbungsschreiben beizufügen sind, so erfragen Sie diese Informationen am besten vor dem Einreichen der Bewerbung per Telefon beim Vermieter.

Tipp: gerade Auskünfte bei der Schufa oder die Beantragung eines polizeilichen Führungszeugnisses dauern meist recht lange. Daher kann es sinnvoll sein, bereits vor der Wohnungssuche all diese Unterlagen zu beschaffen. Theoretisch können fehlende Bescheide zwar später beim Vermieter nachgereicht werden, doch die Praxis sieht anders aus. Freie Wohnungen werden nicht selten innerhalb von Stunden oder Tagen neu vergeben, so dass nachträglich abgegebene Unterlagen meist viel zu spät kommen.
Es empfiehlt sich auch die benötigten Unterlagen gleich mehrfach bereit zu halten, da man sich bei der Wohnungssuche meist öfter für eine Wohnung bewerben muss bis man endlich einen Mietvertrag in der Hand hält. Das Anschreiben kann man als Vorlage auf dem Computer speichern und immer individuell anpassen.

Das Bewerbungsschreiben für eine neue Wohnung ist quasi Ihre ganz persönliche Visitenkarte. Achten Sie daher bei der Zusammenstellung der Unterlagen auf absolute Sauberkeit, gute Lesbarkeit und eine korrekte Rechtschreibung.

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