Privatschulen in Deutschland

Text: D. S. (Pädagogin) / Letzte Aktualisierung: 14.05.2022

Unterricht in der Privatschule
Sind Privatschulen besser? - Symbolbild: © Racle Fotodesign - stock.adobe. com

Was ist eine Privatschule?

Neben den staatlichen Schulen gibt es in Deutschland auch eine Reihe Privatschulen, diese befinden sich nicht in öffentlicher Trägerschaft, sondern in freier Trägerschaft und werden daher häufig auch als "freie Schule" bezeichnet. Träger einer Privatschule kann eine kirchliche Organisation sein, ein Verein, eine Gesellschaft oder auch eine Privatperson. Die Schulformen entsprechen im Großen und Ganzen, den gängigen stattlichen Schulen. Es gibt Grundschulen, weiterführende Schulen, Berufsschulen und Internate in privater Trägerschaft. Das Lehrpersonal dieser Schulen steht in der Verantwortung des jeweilen Trägers, ebenso der Lehrplan der Schule. Dennoch steht eine Privatschule in Deutschland unter der Aufsicht des Staates.

Um einen anerkannten Abschluss, wie das Abitur oder den Hauptschulabschluss vergeben zu dürfen und zur Erfüllung der Schulpflicht anerkannt zu werden, müssen Privatschulen in Deutschland einige Anforderungen erfüllen. Die dazu notwendigen Anforderungen können durch ergänzende Angebote erweitert werden. Hier sehen viele Privatschule die Möglichkeit, sich ein eingenes, unverwechselbares Profil zuzulegen, das sie von anderen Schulen unterscheidet. Weit verbreitet sind musikalische und künstlerische Förderung, aber auch das Vermitteln sozialer Kompetenzen oder die Förderung der Beweglichkeit ist das Ziel vieler Privatschulen.

Sind Privatschulen besser?

Die Annahme, eine Privatschule sei besser als eine staatliche Schule ist weit verbreitet. Eltern, die mit dem staatlichen Schulsystem unzufrieden sind, suchen nach Alternativen, um ihrem Kind die bestmögliche Ausbildung zu ermöglichen.
Doch nicht alle Privatschulen sind automatisch besser als ihre staatlichen Pendants. Einige Privatschulen, vor allem Internate haben sich über viele Jahre hinweg einen guten Ruf erarbeitet. Sie suchen sich ihre Schüler und auch das Lehrpersonal nach strengen Kriterien aus und gelten international als Karrieresprungbrett. Schüler, die eine solche Schule erfolgreich besucht haben, werden in der Regel keine Probleme auf dem Arbeitsmarkt haben. In den meisten Fällen weicht der Lehrplan dort nicht von den Unterrichtsinhalten an staatlichen Schulen ab.
Doch es gibt auch zahlreiche Privatschulen, die durch ihre inhaltliche Schwerpunktsetzung vom üblichen Lehrplan abweichen. Ob der Unterricht dort besser oder schlechter ist als an anderen Schulen kann pauschal nicht beurteilt werden. Dies variiert von Schule zu Schule sehr stark und hängt auch stark vom jeweiligen Konzept ab. Bevor, die Entscheidung für oder gegen eine bestimmte Schule fällt, sollte das Konzept genau betrachtet werden - wie groß ist die Klassenstärke, welche Schulabschlüsse werden angeboten etc. sind dabei nur einige Fragen, die gestellt werden sollten.

Kosten im Auge behalten

In der Regel wird für den Besuch einer Privatschule ein Schulgeld fällig. Dieser Betrag kann von etwa 100€ im Monat bis zu über 1000€ im Monat reichen und hängt sehr stark davon ab, ob es sich um ein Internat oder eine klassische Schule handelt. Da die Privatschulen in der Regel für die Bezahlung ihrer Lehrkräfte aufkommen müssen und auch ihre Räumlichkeiten selbst instand halten müssen, müssen diese Kosten erhoben werden. Ein Teil der Kosten wird zwar häufig auch von Fördervereinen getragen und teilweise können Gelder vom Staat beantragt werden, doch vollständig auf die Erhebung eines Schulgeldes zu verzichten, kann sich kaum eine Schule leisten.

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