Babymöbel kaufen: So richten Sie Ihr Babyzimmer sicher, praktisch und gemütlich ein
Text: O. K. (Hobbyhandwerker und Vater) / Letzte Aktualisierung: 26.08.2025
Wenn sich ein Baby ankündigt, ist die Aufregung groß. Sobald sie sich etwas gelegt hat, gibt es für Eltern gefühlt tausend Dinge zu erledigen. Zu den Schönsten zählt ohne Frage das gemeinsame Planen und Einrichten des künftigen Babyzimmers. Vor allem gemütlich und komfortabel soll das Nest für den Nachwuchs sein, damit er sich ab dem ersten Tag rundum geborgen fühlt und gemeinsamem Spielen und Entdecken sowie langen Eltern-Kind-Kuscheleinheiten nichts im Wege steht. Aber auch sicher und funktional sowie nach Möglichkeit mitwachsend, schließlich werden aus Babys schnell Kleinkinder.
Ganz schön viele Anforderungen auf einmal, die Sie jedoch mit der richtigen Auswahl an Möbeln gut unter einen Hut bringen. Im Folgenden erklären wir Ihnen, was Sie neben Babybettchen, Wickelkommode und Kleiderschrank brauchen, auf welche Details Sie beim Babymöbel kaufen achten sollten und wie Sie durch DIY-Projekte sogar Geld sparen können.
Checkliste: Diese Möbel braucht ein gut ausgestattetes Babyzimmer
In den ersten Wochen und Monaten hat Ihr Baby viele unterschiedliche Bedürfnisse. Es möchte alle paar Stunden gewickelt und gestillt werden, Sie in Ruhe kennenlernen, nach seinen Möglichkeiten die Umgebung erkunden und natürlich zwischendurch immer wieder Pausen machen, um die neuen Eindrücke zu verarbeiten. Mit den richtigen Möbeln und der passenden Gestaltung des Babyzimmers schaffen Sie dafür den perfekten Rahmen.
Das Babybett: Sicherer Schlafplatz von ersten Tag an
In den ersten Wochen verbringen Babys die meiste Zeit in ihrem Bettchen. Bis zu 18 Stunden, um es genau zu sagen, allerdings mit vielen Unterbrechungen. Viele Eltern entscheiden sich deshalb für ein Beistellbett oder einen Stubenwagen, weil sie ihr Kind so in der ersten Zeit nah bei sich haben können und Mütter zum Stillen nicht jedes Mal aufstehen müssen.
Viele Modelle sind mit Rollen ausgestattet. Dadurch sind Sie flexibel, können das Bettchen bequem im Haus hin und her schieben und es bei schönem Wetter auch mal mit auf den Balkon oder die Terrasse nehmen. Einige Bettchen bieten sogar eine integrierte Wiegefunktion und helfen Ihrem Nachwuchs so besser in den Schlaf zu finden.
Spätestens ab dem 6. bis 9. Monat, wenn Ihr Kind versucht sich an allem hochzuziehen, braucht es ein richtiges Gitterbett. Am besten mit höhenverstellbarem Lattenrost, damit Sie sich in den ersten Monaten nicht immer so weit nach unten bücken müssen. Später, wenn Ihr Nachwuchs langsam mobiler wird und versucht am Bettrand hochzuklettern, können Sie den Lattenrost nach unten verstellen. Praktisch: Gitterbetten haben meist Schlupfsprossen, die Sie später herausnehmen können, damit Ihr Kind bequem aus und in das Babybett gelangt.
Tipps:
- Achten Sie bei Gitterbetten auf den Sprossenabstand. 4,5 bis maximal 6,5 cm sind ideal, da Ihr Kind so nicht mit seinem Köpfchen stecken bleiben kann. Entspricht das Bett der DIN EN 716, erfüllt es diese Voraussetzungen. [ 1 ]
- Möchten Sie das Bett länger nutzen, sollte es sich zum Juniorbett umbauen lassen. Hier nehmen Sie später nur die Seitenteile mit den Sprossen ab, tauschen ggf. die Matratze aus und haben für die nächsten Jahre ein vollwertiges Kinderbett.
Die Wickelkommode: Stauraum und Platz zum Windeln wechseln
Windeln wechseln gehört in den ersten Monaten zu den Hauptbeschäftigungen frischgebackener Eltern. Damit dies für Sie rückenschonend und für Ihren Nachwuchs sicher möglich ist, brauchen Sie eine Wickelkommode. Auf der Ablage können Sie Ihr Kind bequem vor sich ablegen und beim Windeln wechseln mit ihm Augenkontakt halten. Ideal sind Möbel mit einem abnehmbaren Wickelaufsatz mit hohen Rändern. Diese dienen als Fallschutz, sollte sich Ihr Nachwuchs doch mal spontan zur Seite rollen oder nach hinten rutschen. Praktisch: Ist Ihr Kind schon älter und braucht keine Windeln mehr, können Sie den Wickelaufsatz abmontieren und die Kommode als normales Möbelstück im Kinderzimmer nutzen.
Neben der Ablagefunktion dient die Wickelkommode auch als Stauraum. Windeln, Feuchttücher, Cremes sowie Strampler können Sie in den Fächern und Schubladen oder in Boxen auf der Ablage unterbringen und haben Sie so schnell griffbereit. Später können Sie den freigewordenen Platz für Kleidung oder Spielzeug nutzen. Eine Verwendung werden Sie auf jeden Fall finden, da Stauraum im Kinderzimmer meist Mangelware ist.
Tipps:
- Bedenken Sie die Höhe der Wickelkommode. Ist sie zu niedrig oder zu hoch, sind Rückenschmerzen vorprogrammiert. Gängig sind Wickelhöhen zwischen 85 und 95 cm. Für größere Eltern gibt es auch Modelle mit bis zu 110 cm Höhe.
- Um die ideale Wickelhöhe für sich herauszufinden, stellen Sie sich am besten gerade hin und messen mit einem Zollstock die Höhe vom Boden bis zu Ihren Ellenbogen. Ziehen Sie davon anschließend noch 10 bis 15 cm ab und schon haben Sie die perfekte Höhe für Ihre Wickelkommode ermittelt.
Der Kleiderschrank: Ordnung für Strampler & Co.
Zum ersten Strampler gesellen sich dank Freunden und Verwandten schnell noch mehr Babysachen, die sinnvoll organisiert und platzsparend untergebracht werden wollen. Für die erste Zeit reicht dazu noch eine geräumige Kommode mit mehreren Schubladen.
Sobald sich mehr Jacken, Hosen, Matsch- und Schneeanzüge sowie andere Anziehsachen ansammeln, führt kein Weg mehr an einem geräumigen Kleiderschrank mit Kleiderstange, Schubladen und Einlegeböden vorbei. Darin können Sie die Kleidung Ihres Nachwuchses nach Saison oder Größen sortieren und haben beim morgendlichen Anziehen für den Hort oder Kindergarten schnell die passenden Stücke zur Hand. Ob es ein kleiner oder großer Schrank wird, hängt vom Umfang der Garderobe und dem freien Platz im Zimmer ab.
Tipps:
- Befestigen Sie den Kleiderschrank wie auch die Wickelkommode, Regale und andere Aufbewahrungsmöbel immer mit Dübeln und Schrauben an der Wand. Den meisten Möbeln liegt für diesen Zweck eine Kippsicherung bei.
- Stellen Sie den Kleiderschrank so auf, dass Ihr Kind später keine Möglichkeit hat, von seinem Bett, einem Stuhl oder anderen Gegenstand aus daran hochzuklettern.
- Brauchen Sie mehr Stauraum, können Sie Regale bzw. Hochschränke aufstellen. Spielzeuge oder Stofftiere können Sie auch in Körben oder Boxen unterbringen.
Der Stillsessel: Gemütlicher Rückzugsort für Mama und Kind
Wenn es der Platz im Baby- bzw. Kinderzimmer zulässt, sollten Sie sich zusätzlich einen Stillsessel anschaffen. Darin können sich Mama und Kind ganz in Ruhe einkuscheln und beim Stillen entspannen. Auch der Papa, die Oma oder die Tante können es sich darin mit dem Kind gemütlich machen, ihm die eine oder andere Gute-Nacht-Geschichte vorlesen oder gemeinsam einem schönen Hörbuch lauschen.
Als Stillsessel eignen sich bequeme Relaxsessel mit hoher Rückenlehne, kuschelig weichen Polstern und breiten Armlehnen, auf Wunsch mit Schaukelfunktion und separatem Hocker, um die Füße hochzulegen. In puncto Design haben Sie die Wahl zwischen dem klassischen Ohrensessel und moderneren Sessel-Modellen.
Tipps:
- Entscheiden Sie sich am besten für einen Stillsessel mit höhenverstellbarer Rückenlehne. So können Sie die Positionen beim Stillen nach Belieben anpassen.
- Bei der Polsterung sollten Sie auf ein gut abwaschbares Material achten, da beim Stillen schnell mal etwas daneben geht. Leder, Baumwolle oder Leinen sind optimal.
Weitere Babymöbel für Ihren Nachwuchs
Neben Babybett, Wickelkommode, Kleiderschrank und Stillsessel sind für die Erstausstattung noch weitere Möbel sinnvoll, aber (noch) nicht zwingend notwendig.
- Hochstuhl:
In den ersten Monaten kann und sollte Ihr Baby noch nicht aufrecht sitzen, somit ist ein Hochstuhl für das gemeinsame Essen erst ab dem 6. bis 9. Monat notwendig. Wenn Ihr Kind soweit ist, sollten Sie darauf achten, einen mitwachsenden und kippsicheren Hochstuhl mit Fußbrett und Sicherheitsbügel anzuschaffen. [ 3 ] - Laufstall:
Damit Sie Ihr Kind im Homeoffice oder bei der Hausarbeit nah bei sich haben, können Sie einen Laufstall bzw. ein Laufgitter anschaffen. Darin kann Ihr Nachwuchs liegen, spielen und Nickerchen halten und ist sicher, wenn Sie mal für einen Moment nicht hinschauen können.
Babymöbel kaufen: Darauf sollten Sie achten
Neben den schon genannten Tipps haben wir noch weitere für Sie, die insbesondere die Sicherheit der Möbel betreffen und die Sie unbedingt beim Babymöbel kaufen berücksichtigen sollten:
- Schadstofffreiheit:
Babymöbel sollten immer schadstofffrei sein, da sie nicht nur ausdampfen, sondern die Kleinen auch gerne mal mit ihren Patschhänden erst an die Möbel und dann in den Mund greifen. Bei speichel- und schweißechten Farben und Lacken nach DIN 53160 ist das unbedenklich. Ein guter Indikator für schadstofffreie Babymöbel sind auch Siegel wie der "Blaue Engel". - Kindgerechtes Design:
Scharfe Kanten und spitze Ecken stellen für Babys und Kleinkinder eine Verletzungsgefahr dar. Gute Babymöbel berücksichtigen das und verfügen über abgerundete Kanten und Ecken. Ein weiteres Verletzungsrisiko lauert bei Schubladen. Bei Möbeln mit Soft-Close-Mechanismus kann sich Ihr Nachwuchs nicht versehentlich die Finger einklemmen. - Denken Sie bei der Auswahl auch an die Sicherheit im Kinderzimmer!
Möbelhaus oder Baby-Fachgeschäft: Wo gibt es bessere Babyzimmer?
Die erste Anlaufstelle für werdende Eltern sind oft große Möbelhäuser. Hier haben Sie den Vorteil, dass Sie sich mehrere Babyzimmer aufgebaut ansehen und sich Ihr eigenes so viel besser vorstellen können. Dafür finden Sie hier häufig nur Standard-Zimmer und wenig ausgefallene Möbel, sollten Sie etwas Besonderes für Ihren Nachwuchs suchen.
Preislich liegen die Babymöbel aus dem Möbelhaus oft im unteren Bereich, was sich jedoch manchmal auch in der Qualität widerspiegelt. Statt robustem Massivholz wird in vielen Fällen laminierter Pressspan verwendet, was die Lebensdauer der Möbel einschränkt. Möchten Sie Massivmöbel, müssen Sie mehr Geld investieren. Je nach Möbelhaus müssen Sie zudem mit langen Lieferzeiten rechnen. Bei kompletten Babyzimmern sind 6 bis 12 Wochen keine Seltenheit, da Möbel nur auf Bestellung gefertigt werden.
Wenn Sie Wert auf Qualität legen oder etwas Ausgefallenes suchen, sind spezialisierte Babymöbel-Anbieter die richtige Adresse. Ob im Internet oder offline: Bei den Händlern finden Sie häufig eine größere Auswahl, allerdings auch zu höheren Preisen. Der Vorteil ist jedoch, dass Sie bei den spezialisierten Anbietern eine fachmännische Beratung erhalten, bei Möbeln stärker auf Qualität und die Erfüllung wichtiger EU-Normen geachtet wird und oft Möbel angeboten werden, die mitwachsen und sich auch noch in Jahren nutzen lassen. [ 2 ]
Tipp:
Bei knappem Budget bieten Kleinanzeigenmärkte viele Angebote mit Second-Hand-Babymöbeln, die Sie mit wenig Aufwand wieder herrichten können.
DIY-Babymöbel: Mit Liebe selber bauen und sparen
Die komplette Babyzimmer-Einrichtung verschlingt bei den heutigen Preisen schnell eine deutlich vierstellige Summe. Das können sich nicht alle Eltern erlauben. Indem Sie einige Einrichtungsgegenstände selber bauen - handwerkliches Geschick, ausreichend Zeit und passende Werkzeuge vorausgesetzt -, können Sie Geld sparen und gleichzeitig etwas Einzigartiges für Kind schaffen. Hier einige Tipps, die sich gut umsetzen lassen:
- Upcyling ist gut für die Umwelt und Ihr Portemonnaie. Haben Sie alte Babymöbel wie eine Wickelkommode, einen Kleiderschrank oder ein Regal, können Sie diese im Freien abschleifen und anschließend nach Ihren Wünschen neu streichen.
- Sie haben eine Wickelkommode aber keinen Wickelaufsatz? Mit einer Anleitung aus dem Netz, fertig zugeschnittenem Holz aus dem Baumarkt, einer Tube Leim und Schrauben können Sie den Aufsatz einfach und kostengünstig in Eigenregie bauen.
- Für kleinere Wandregale und Aufbewahrungsboxen gibt es viele gut erklärte Anleitungen auf Plattformen wie YouTube & Co., die Sie auch als unerfahrener Heimwerker einfach, schnell und preisgünstig umsetzen können.
- Auch bei Lampen, Vorhängen und Deko können Sie selbst kreativ werden und Ihrem Babyzimmer so ganz nebenbei eine individuelle Note verleihen. Lesen Sie dazu auch: Wandgestaltung im Kinderzimmer
Quellenangabe bzw. weiterführende Informationen für Eltern:
- [ 1 ] DIN e. V. (DIN-Verbraucherrat Deutsches Institut für Normung e. V.) stellt ein informatives PDF zum Thema Sicherheit bei Kindermöbeln zur Verfügung: https://www.din.de/.../broschuere-sichere-kindermoebel-data.pdf
- [ 2 ] Eltern, die besondere oder ausgefallene Babymöbel suchen, können zum Beispiel mal bei Petite Amélie vorbei schauen. Hier gibt es Baby- und Kindermöbel, die von Eltern erdacht und entworfen wurden.
- [ 3 ] Für junge Eltern lohnt sich auch ein Blick in die Publikationen von Stiftung Warentest. Es wurden zum Beispiel Lauflernhilfen, Kinderhochstühle, Treppenschutzgitter und weitere Babymöbel getestet: https://www.test.de/thema/kinder-babyausstattung/