Entwicklung des Sehvermögen beim Baby und bei Kindern

Text: K. L. (Stillberaterin und Mutter) / Letzte Aktualisierung: 07.02.2024

Entwicklung des Sehvermögen Babys und Kinder
Die Entwicklung des Sehvermögen beim Baby und Kindern - Foto: © Renata Osinska - stock.adobe. com

So lernen Kinder sehen

Das Sehen ist ein wichtiger Sinn, mit dem schon Babys Informationen aus der Umwelt aufnehmen. Ein Neugeborenes sieht die Welt allerdings noch verschwommen und ist nicht in der Lage, Dinge, die weiter als 20 - 30 cm von ihm entfernt sind, zu erkennen. Im Laufe der ersten drei Jahre reift die Sehfähigkeit entscheidend heran und Eltern können ihr Kleines dabei durch ihr Verhalten und durch ausgewähltes Spielzeug gut unterstützen.

Das Sehvermögen beim Baby

Erblickt ein Baby das Licht der Welt, so kann es vor allem Hell-Dunkel-Kontraste unterscheiden. Es findet die Brustwarze der Mutter, welche aus diesem Grund bereits während der Schwangerschaft deutlich stärker pigmentiert wird. Eltern oder andere Bezugspersonen sollten dem Baby stets recht nah sein, denn so kann es deren Gesichter erkennen. Aber das Sehvermögen beim Baby entwickelt sich sehr schnell! Mit etwa 1 oder 2 Monaten kann das Baby mit beiden Augen fokussieren und Gegenstände mit den Augen verfolgen. Jetzt beginnt es auch, Farbunterschiede und Farbabstufungen differenzierter wahrzunehmen. Mit etwa 7 Monaten ist das Baby dann in der Lage, auch weiter entfernte Dinge deutlich zu erkennen. Eltern bemerken diesen Entwicklungsschritt daran, dass das Kleine seine Arme nach bestimmten Dingen ausstreckt. Jetzt benutzt es auch seine Augen, um ganz gezielt Neues zu entdecken und so seine Welt immer mehr zu erforschen. Um den 1. Geburtstag herum erreicht die Sehfähigkeit etwa 50 % der eines Erwachsenen. Sinnvolles Babyspielzeug ünterstützt das Sehen lernen.

Sehvermögen bei Kindern erst mit 10 - 12 Jahren ausgereift

Auch im 2. Und im 3. Lebensjahr nimmt die Sehschärfe immer weiter zu - allerdings verläuft die Entwicklung nun langsamer als in den ersten 12 Monaten. Parallel dazu - beginnend etwa ab dem 6. Lebensmonat - entwickelt sich das räumliche, dreidimensionale Sehen. Es ist davon auszugehen, dass ein Kind mit dem Eintritt in die Grundschule in diesem Bereich dieselben Fähigkeiten wie ein Erwachsener besitzt. Das Gesichtsfeld ist allerdings noch immer seitlich bis zu 30 % eingeschränkt. Dies gibt sich erst mit etwa 10 bis 12 Jahren. Nun wird das Kind auch als verkehrstauglich bezeichnet. Es ist beispielsweise in der Lage zu erkennen, ob zwei unterschiedlich große Fahrzeuge gleich weit voneinander entfernt sind.

Sehprobleme rechtzeitig erkennen

Der Reifungsprozess des Sehvermögens ist eine sehr sensible Phase. Verschiedene Sehfehler (beispielsweise Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit oder das Schielen) können die Entwicklung des Sehvermögens stören und auch zu Problemen in anderen Entwicklungsbereichen führen. (Infos über Kinderbrillen) Daher ist es so wichtig, den Nachwuchs bereits in jungen Jahren regelmäßig einem auf Kinder- und Jugendliche spezialisierten Augenarzt vorzustellen. Eventuelle Sehstörungen können so rechtzeitig erkannt und korrigiert werden. Spätestens mit zwei Jahren sollte jedes Kind augenärztlich untersucht worden sein - bei Augenerkrankungen innerhalb der Familie, bei einer Frühgeburt oder einer bestehenden Entwicklungsverzögerung bereits zwischen dem 6. und 12. Lebensmonat. Auffälligkeiten, wie etwa ein Fleck in der Pupille, Hängelid, Lichtempfindlichkeit, Zukneifen des Auges oder Augenzittern bedürfen dagegen einer sofortigen ärztlichen Untersuchung.

Eltern können die Sehentwicklung fördern

Genauso wichtig wie das "Bad in der Sprache" ist es, dem heranwachsenden Kind unterschiedliche Sehreize zu vermitteln. Direkt nach der Geburt sowie in den ersten Lebensmonaten wird es vor allem das Gesicht der Eltern sein, was es zu erkunden gibt. Doch schon bald findet das Baby Gefallen daran, wenn sich Gegenstände vor seinem Gesicht bewegen und es diese mit den Augen verfolgen kann. Dies müssen nicht unbedingt bestimmte Spielzeuge für Babys sein - genauso gut eignen sich dazu auch Haushaltsgegenstände, wie ein farbenfroher Schöpflöffel oder bunte Klammern. Primärfarben und später auch Pastellfarben helfen dem Nachwuchs dabei, verschiedene Farben zu differenzieren. Bunte Mobile, große Bilderbücher oder Tücher in verschiedenen Farben regen ebenfalls das Sehvermögen an. Später kommen dann Wimmelbücher hinzu, welche nicht nur das Kind zum Sehen auffordern, sondern auch dessen Konzentrationsfähigkeit steigern.

Entwicklung des Kindes:

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