Wechseljahre mit 30?

Frau um die 30
Wechseljahre mit 30? - Nur nicht gleich verzweifeln!
Foto: © Darren Baker

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Vorzeitige Menopause

Eine Frau bekommt plötzlich Schlafstörungen, Hitzewallungen und Schweißausbrüche. Ist man um die 50 Jahre, so denkt man an die Wechseljahre. Was aber, wenn man von 40 noch ein paar Jahre entfernt ist. Können solche Beschwerden, die Mitte 30 schon auftreten, auf vorzeitige Wechseljahre hindeuten?

Das Klimakterium

Klimakterium ist der Fachbegriff für die Wechseljahre, die Zeit der hormonellen Umstellung vor und nach der Menopause. Die Hormonproduktion in den Eierstöcken verringert sich, bis sie schließlich ganz eingestellt wird und es damit zu keinem Eisprung mehr kommt. Die Menopause ist die letzte Regelblutung der Frau und steht im Zentrum der Wechseljahre. Diese können sich vor und nach der Menopause jedoch ganz schön hinziehen. Durchschnittlich dauern sie ca. 10 Jahre an, können sich aber durchaus auch mal auf 15 Jahre verlängern.

Wann spricht man von einer vorzeitigen Menopause?

Der Beginn der Wechseljahre liegt meist um die 45, der Zeitpunkt also, wo sich erste Anzeichen bemerkbar machen können. Die letzte Regelblutung findet dann gewöhnlich erst einige Jahre später statt. Es ist aber tatsächlich möglich, dass die Wechseljahre bereits früher beginnen, also schon Mitte 30. Da sie schleichend kommen und die Beschwerden erst vereinzelt auftreten, denken betroffene Frauen meist zunächst nicht an diese Möglichkeit. Sollte die letzte Menstruation vor dem 40. Lebensjahr stattfinden, so wird von einer vorzeitigen Menopause gesprochen. Wenn man den Verdacht auf vorzeitige Wechseljahre hat, so kann man seine Hormonwerte messen lassen. Dadurch kann eine genaue Diagnose gestellt werden.

Ursachen

Die vorzeitigen Wechseljahre können einen medizinischen Hintergrund haben. Hormonveränderungen des Körpers durch Operationen, wie eine Gebärmutterentfernung oder eine Entfernung der Eierstöcke, aber auch eine Chemotherapie können Auslöser sein. Auch die Lebensumstände könnten eine Rolle spielen, wie z.B. ein stressiger Job oder sehr starkes Rauchen. Dies ist eine Beobachtung von Gynäkologen, jedoch wissenschaftlich noch nicht bewiesen.

Ein Schock für die Betroffenen

Viele Frauen haben Probleme, mit solch einer Diagnose zurechtzukommen. Sie sehen sich nicht mehr als richtige Frau oder fühlen sich vorzeitig gealtert. Da viele Mütter heutzutage erst um die 40 entbinden, kann es natürlich auch deshalb zu Problemen kommen, weil man dann keine Kinder mehr bekommen kann. Über solche Probleme sollte man mit seinem/seiner Gynäkologen/Gynäkologin sprechen, die vielleicht hilfreichen Rat erteilen können. Eventuell kann auch ein Psychotherapeut weiterhelfen, wenn man die Probleme alleine nicht in den Griff bekommt.

Behandlung notwendig?

Eine Behandlung der Beschwerden ist in gleicher Weise möglich wie in den "normalen" Wechseljahren. Bei der Hormonersatztherapie gibt es jedoch sehr gegensätzliche Ansichten. Mittlerweile ist man aber überwiegend der Meinung, dass die Nachteile einer Hormonersatztherapie überwiegen und in begründeten Fällen allenfalls vorübergehend angewendet werden sollte. Man sollte sich deshalb auch bei vorzeitigen Wechseljahren mit seinem Arzt beraten, ob eine Behandlung in Betracht kommt.

Alternativ können pflanzliche Heilmittel die Beschwerden lindern. Inzwischen wissenschaftlich belegt sind die positiven Wirkungen des Mönchspfeffer-, des Traubensilberkerzen- und des Johanniskrautextrakts. Man sollte daher überlegen, ob man vor einer bedenklichen Hormonersatztherapie nicht erst einmal einen Versuch mit einer Therapie aus der Pflanzenheilkunde wagt.
Text: A. B. / Stand: 14.05.2022

[Bitte beachten Sie: Unsere Artikel können nicht den Rat eines Arztes ersetzen. Bei gesundheitlichen Problemen wenden Sie sich bitte immer an einen Arzt Ihres Vertrauens!]

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