Bahnfahren mit Kindern

Text: A. B. (Medienwissenschaftlerin / Journalistin, Mutter) / Letzte Aktualisierung: 09.03.2023

Bahnfahren mit Kindern
Was ist beim Bahnfahren mit Kindern zu beachten? - Symbolbild: © Tobias Arhelger

In diesem Artikel finden Eltern einige gute Tipps wie das Bahnfahren mit Kindern entspannt wird.

Entspannter Bahnfahren mit Kindern

Viele Familien kennen das: Das Urlaubsziel steht fest, aber wie hinkommen? Wer mit Kindern, insbesondere mit Klein- oder Krabbelkindern reist, der weiß, dass die Wahl des richtigen Transportmittels nicht gerade unerheblich ist. Was schont Nerven und Geldbeutel am ehesten? Was bringt - gerade bei ganz kleinen Kindern - den Rhythmus nicht komplett durcheinander? Wer sich für die Bahn entscheidet, trifft in jedem Fall eine umwelt- und meistens auch budgetfreundlichere Entscheidung gegenüber dem Flugzeug. Zudem ist man nicht so eingezwängt und die Kinder können herumlaufen. Eine kleine logistische Meisterleistung ist Bahnfahren mit Kindern jedoch allemal. Wer gut vorbereitet ist, kann den gröbsten Stress gut vermeiden - und auch einige Euros sparen.
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Frühzeitig buchen lohnt sich

Die Bahn bietet Familien, die mit Kindern Bahn fahren, oft vergleichsweise günstige Tarife an. Kinder unter sechs Jahren reisen kostenfrei, Kinder bis 14 Jahren stark ermäßigt. Wer von den Sparpreisen der Deutschen Bahn profitieren möchte, sollte jedoch vor allem eines: frühzeitig buchen. Für die meisten Fernverkehrsstrecken offeriert die Bahn ein gewisses, jedoch begrenztes Kontingent an Sparpreisen an, für die man oftmals bis zu 50 Prozent weniger zahlt. Früh dran sein lohnt sich also. Wer z.B. eine Bahnfahrt rund um Weihnachten, Ostern oder im Umfeld anderer Feiertage plant, der sollte genau recherchieren, ab wann Tickets für den jährlich wechselnden neuen Fahrplan buchbar sind. Meist ist das Mitte Oktober. Wer hier gleich am ersten Tag zugreift, kann oftmals richtig Geld sparen.

Vorteil Kleinkinderabteil

Nicht viel, aber immerhin ein bisschen sparen lässt sich auch bei der Sitzplatzreservierung. Hier zahlt man als Familie pauschal neun Euro, egal wie viele Plätze tatsächlich letztlich benötigt werden. Mit kleineren Kindern bietet es sich an, ein entsprechendes Kleinkinderabteil zu buchen. Der Vorteil hier: Man hat Platz, um den Kinderwagen abzustellen, Kleinkinder haben mehr Gelegenheit zum Herumkrabbeln, man sitzt oft in strategisch günstiger Nähe zum Bordbistro (wo man auch Gläschen und Milch aufwärmen lassen kann) und - wenn man Glück hat - ist auch die Toilette mit Wickelgelegenheit nicht etliche Wagen weit entfernt. Gleichzeitig reist man mit anderen Familien gemeinsam in einem Abteil und sitzt somit gewissermaßen im selben Boot. Gedanken, ob man jemanden stört, wenn's mal turbulenter zugeht, kommen da nicht so schnell auf. Mit größeren Kindern hingegen ist man eher im Großraumabteil an einem großen Tisch gut aufgehoben. Auch hier gibt es spezielle Familienzonen und es gilt abzuwägen, ob man es lieber ruhiger oder quirliger haben will.

Verpflegung, Spiele und Co.

Wer sich erst einmal am Sitzplatz installiert hat, tut gut daran, alle wichtigen Utensilien dabeizuhaben. Wenn Kindern langweilig ist, wollen sie beschäftigt werden. Ein paar Spielmöglichkeiten im Gepäck wie Malstifte oder ein kleines Büchlein zum Vorlesen sind da nicht verkehrt. Ideal sind auch Reisespiele. Viele Kinder melden auch oft früher Hunger und Durst an, wenn sie nicht ausgelastet sind. Ausreichend Verpflegung dabeizuhaben, ist also geboten, wenn man nicht gleich wieder aufstehen und sich Richtung Bordbistro durchkämpfen möchte. Außerdem können Verspätungen und Zugausfälle eintreten und dann freut man sich, wenn man mehr zum Essen und Trinken dabeihat, als planmäßig vielleicht nötig gewesen wäre.

Mit dem Rucksack hat man beide Hände frei

Apropos Gepäck: Es ist ratsam, möglichst pro Erwachsener einen großen Rucksack zu packen, der beide Hände frei lässt. Das erleichtert so einiges in dichtem Gedränge oder beim Ein- und Aussteigen über steile Treppen, wenn Kinder Hilfe brauchen. Wer nicht so sparsam packen kann, sollte die Option erwägen, mit DHL oder Hermes große Gepäckstücke wie z.B. Koffer einige Tage vorab an den Zielort zu versenden. Das kostet nicht viel, meist ist das sogar auch eine Sparmaßnahme beim innerdeutschen Fliegen, wo Aufgabegepäck mehr kostet. Sehr genau sollte man sich auch überlegen, ob man den Kinderwagen tatsächlich mitnehmen muss. Während der Zugreise könnte sich dieser aufgrund seiner Sperrigkeit als unpraktisch erweisen. Faltbare Buggies können eine Alternative sein. Wenn Kinder während der Zugreise schlafen sollen bzw. müssen, dann können bei etwas größeren Kindern auch Nackenhörnchen ein Ersatz sein.

Kinder niemals zuletzt aussteigen lassen

Zu guter Letzt noch ein Sicherheitstipp. Einigen Eltern ist es schon passiert: Beim Aussteigen schließt sich plötzlich die Tür des Zuges und der Nachwuchs ist noch drin, weil man dachte, man kümmert sich erst ums Gepäckausladen - ein Schreckensszenario. Daher gilt: Kinder niemals zuletzt aussteigen lassen. Ein Bein in die Zugtür zu stellen, kann helfen, zu vermeiden, dass die Zugtür automatisch ins Schloss fällt. Wer sich unsicher ist, sollte keine Scheu davor haben, andere Passagiere um Hilfe zu bitten.

Kostenlosen Mobilitätsservice der Bahn nutzen

Übrigens: Genauso wie Rollstuhlfahrer oder Sehbehinderte können Passagiere mit Kindern bei der Bahn den kostenfreien Mobilitätsservice bestellen. Dann hilft das Bahnpersonal beim Ein, Aus- und Umsteigen.
Die Mobilitätsservice-Zentrale ist über folgende Telefonnummer erreichbar: 0180/ 65 12 512 (20 ct/Anruf aus dem Festnetz, Mobilfunk max. 60 ct/Anruf).

Denken Sie auch an die Reiserücktrittskostenversicherung!

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