Was ist ein Ratenkredit? Leicht erklärt!

Redaktion: K. K. / Letzte Aktualisierung: 21.03.2025

Was ist ein Ratenkredit? Leicht erklärt!
Ist ein Ratenkredit für Familien sinnvoll? - Foto: © morganka

Wie funktioniert Ratenkredit?

Der Ratenkredit ist die in Deutschland mit Abstand am häufigsten genutzte Kreditform. In der Regel ist er schnell und einfach zu beantragen und der Kreditnehmer kann das Darlehen frei verwenden - zum Beispiel zur Finanzierung eines Kraftfahrzeugs, zum Kauf von Möbeln oder Haushaltsgeräten und vieles mehr. Darüber hinaus kann ein Ratenkredit dazu genutzt werden, mehrere bereits vorhandene Kredite abzulösen und damit Zinsen und Gebühren zu sparen.

Normalerweise genügt die Vorlage der letzten zwei bis drei Lohn- beziehungsweise Gehaltsabrechnungen beim Kreditinstitut, um einen Ratenkredit in angemessener Höhe bewilligt zu bekommen. Weitere Sicherheiten müssen meist nicht gestellt werden, so dass der Ratenkredit auch als Blankodarlehen bezeichnet werden kann. Ein Ausnahmefall ergibt sich dann, wenn der Kreditnehmer keine ausreichende Bonität vorweisen kann. Dies ist dann der Fall, wenn er beispielsweise Einträge in seiner Akte bei der SCHUFA (Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung) vorzuweisen hat. Hier fordern die meisten Kreditinstitute sehr wohl entsprechende Sicherheiten, damit ein Ratenkredit bewilligt werden kann. Einige Banken sehen sogar ganz von der Vergabe des Kredites ab, wenn keine ausreichende Bonität vorhanden ist.
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Bezeichnend für einen Ratenkredit ist, dass die Rückzahlung der Darlehenssumme in der Regel in gleichbleibenden Monatsraten erfolgt, wobei die Rückzahlung fest im Kreditvertrag vereinbart wird. Diese Monatsraten enthalten sowohl die Kapitalbeträge für die Tilgung des Kredites, als auch Zinsen und eventuelle Gebühren, die bereits bei Abschluss des Darlehens anfallen.

Bei Krediten bis zu einer Summe von ungefähr 5.000 Euro spricht man in Deutschland auch von einem so genannten "Kleinkredit". Auch hierbei handelt es sich um einen gewöhnlichen Ratenkredit, bei dem jedoch in der Regel der Beantragungsprozess sowie das Vorweisen von Sicherheiten gegenüber höherwertigen Krediten wesentlich vereinfacht werden.

Was ist ein Ratenkredit? Leicht erklärt für Verbraucher:
Ein Ratenkredit dient zumeist dazu, einen kurzfristigen Kapitalbedarf zu befriedigen. Zwar werden auch für langfristige Finanzierungen, beispielsweise beim Bau oder Kauf einer Immobilie, oftmals Kredite verwendet, die anschließend in monatlichen Raten zurückgezahlt werden, allerdings spricht man dabei meist nicht von einem Ratenkredit. Grund dafür ist, dass bei den meisten Immobilienfinanzierungen zwar die Ratenhöhe während der Rückzahlungsdauer grundsätzlich gleich bleibt, nicht jedoch die Anteile von Tilgung und Zinsen. Bei einer langfristigen Finanzierung verschiebt sich dieser Anteil mit fortschreitender Rückzahlungsdauer immer in Richtung Tilgung, während er bei einem gewöhnlichen Ratenkredit stets gleich bleibt.

Wie bereits angedeutet, werden Ratenkredite in Deutschland in der Praxis meist zur Finanzierung von Fahrzeugen oder Gegenständen des alltäglichen Gebrauch verwendet. Viele Geschäfte, Kaufhäuser und Versandhändler bieten ihren Kunden grundsätzlich eine Ratenzahlungsmöglichkeit für höherwertige Produkte an. Auch dabei handelt es sich um gewöhnliche Ratenkredite. Selbst Urlaube werden heute oft schon auf Pump - das heißt, in Form eines Ratenkredites - finanziert.

Experten sehen diese Entwicklung allerdings mit Besorgnis. Die Zahl der Haushalte in Deutschland, die sich durch die Aufnahme mehrerer Ratenkredite mit der Zeit hoffnungslos verschulden, wächst immer weiter. Viele Verbraucher sind dabei der Meinung, dass es den Menschen grundsätzlich zu einfach gemacht wird, heutzutage Dinge nicht sofort, sondern auf Raten zu bezahlen.

Jeder sollte sich also genau überlegen, für was er einen Ratenkredit aufnimmt, und ob er diesen auch regelmäßig und pünktlich in Form von monatlichen Raten zurückzahlen kann. Ein sorgsamer Umgang mit diesem mächtigen Finanzinstrument ist also gefragt. Worauf Sie sonst noch in Verbindung mit einem Ratenkredit achten sollten, erfahren Sie auf dieser Webseite.

Voraussetzungen zur Inanspruchnahme

In diesem Abschnitt werden die voraussetzungen zur Inanspruchnahme von einem Ratenkredit leicht erklärt:
Wer in Deutschland einen Ratenkredit in Anspruch nehmen möchte, muss grundsätzlich volljährig und voll geschäftsfähig sein. Weiterhin fordern fast alle Kreditinstitute, dass der Kunde zur Inanspruchnahme eines Ratenkredites in einem festen Arbeitsverhältnis stehen muss. Die meisten Banken verlangen darüber hinaus, dass dieses Arbeitsverhältnis seit mindestens sechs Monaten ungekündigt bestehen muss. Zwar gibt es auch Ratenkredite für Selbstständige, Freiberufler sowie Personen, die in keinem festen Arbeitsverhältnis stehen, allerdings sind diese Darlehen im Vergleich zu konventionellen Ratenkrediten meist völlig überteuert und sollten demnach nicht in Anspruch genommen werden.

Die Haltung der Kreditinstitute bei der Vergabe von Ratenkrediten hat sich jedoch innerhalb der letzten Jahre - besonders auch im Zuge der fortschreitenden Weltwirtschaftskrise - deutlich geändert. Während Ratenkredite noch vor einigen Jahren, zumindest in Form eines Kleinkredites, meist nach einem kurzen Gespräch mit dem Berater der Bank problemlos vergeben wurden, muss sich der Kunde heute wesentlich genauer unter die Lupe nehmen lassen. Längst nicht mehr jeder Interessent wird von seiner Bank als Kreditnehmer akzeptiert, dies trifft insbesondere auf Personen zu, die erst seit kurzer Zeit bei ihrem aktuellen Arbeitgeber beschäftigt sind oder beispielsweise in einem Zeitarbeitsverhältnis stehen. Diese Personen wurden früher mit normalen Arbeitgebern absolut gleichwertig angesehen, heute können Sie bei der Beantragung eines Ratenkredites durchaus Probleme bekommen.

Selbstverständlich sollte sein, dass der Antragsteller seinen Wohnsitz in Deutschland hat. Ebenso können Ratenkredite immer nur in eigenem Namen und auf eigene Rechnung aufgenommen werden, das heißt nicht für Dritte wie z. B. Freunde, Verwandte oder Bekannte. Diese können zwar unter Umständen als Bürgen benannt werden, der Kreditnehmer selbst muss jedoch immer auch der Antragsteller sein.

Bleibt noch das viel gerühmte Thema Bonität. Personen mit einer schlechten Bonität haben dennoch Chancen einen Ratenkredites zu beantragen. Seriös geht das mit einem Schuldnerberater. Es gibt aber auch Anbieter, die mit "Schufa-freier Kredit" oder "Kredit trotz Schufa werben". Hier sollte man genau hinschauen. Oft sind die Zinsen sehr hoch.

Doch wann ist die eigene Bonität überhaupt gut bzw. ausreichend?
In Deutschland existieren mittlerweile zahlreiche Dienstleister, deren Hauptaufgabe es ist, Daten über das Zahlungsverhalten von Konsumenten zu sammeln und diese Daten ihren Kunden - nämlich Unternehmen aller Art - gegen Entgelt zur Verfügung zu stellen. Genau so arbeitet auch die bekannteste Organisation dieser Art - die "Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung", kurz: "SCHUFA".

Wer schon einmal Probleme mit der Rückzahlung von Krediten hatte und in diesem Zuge vielleicht sogar eine gerichtliche Vollstreckung über sich ergehen lassen musste, erhält entsprechende Einträge in seiner SCHUFA-Akte. In diese Akte kann die Bank, bei der der Interessent seinen Kredit beantragt, nun Einsicht nehmen. Befinden sich dort Einträge der beschriebenen Art, wird das Kreditinstitut in aller Regel von der Vergabe des Kredites absehen.

Wie funktioniert Ratenkredit - Die Abwicklung des Kreditgeschäfts:

Wie bereits angedeutet, gehören Ratenkredite zu den einfachsten Finanzierungsformen, die der Kunde normalerweise schnell und problemlos in Anspruch nehmen kann - die entsprechende Bonität vorausgesetzt. Dabei macht es jedoch einen Unterschied, ob Sie einen Ratenkredit bei Ihrer Hausbank oder bei einer reinen Internet- beziehungsweise Direktbank beantragen.

Der Grund: Direkt- und Internetbanken verfügen über kein eigenes Filialnetz, der gesamte Beantragungsprozess für den Ratenkredit muss also über Internet, Telefon oder per Brief abgewickelt werden. Daher ist bei diesen Banken die Beantragung eines Ratenkredites etwas zeitaufwändiger und komplizierter, als wenn Sie diesen bei Ihrer Hausbank erhalten möchten.

Doch bleiben wir zunächst bei der Hausbank: In der Regel besteht zu dieser bereits ein langjähriges Verhältnis, vielleicht kennen Sie Ihren Kundenberater sogar schon persönlich. Um einen Ratenkredit zu beantragen, müssen Sie einfach in der nächsten Filiale Ihrer Bank vorstellig werden und Ihren Kreditwunsch vortragen. Am besten nehmen Sie bereits zu diesem Termin die letzten zwei bis drei Lohn- beziehungsweise Gehaltsabrechnungen des Arbeitgebers mit. Anschließend nennen Sie dem Bankmitarbeiter die gewünschte Kreditsumme sowie Ihre Vorstellung der monatlichen Ratenhöhe sowie der Kreditlaufzeit. Er wird die Angaben zunächst prüfen und Ihnen mitteilen, ob Ihre Vorstellung realistisch und umsetzbar sind. Falls nicht, wird er Ihnen in der Regel ein neues Angebot unterbreiten, das die Voraussetzungen des Kreditinstitutes erfüllt und Ihnen trotzdem so weit wie möglich entgegenkommt. Ob Sie dieses annehmen, bleibt Ihnen selbstverständlich freigestellt. Weiterhin wird die Bank prüfen, ob die Höhe des gewünschten Ratenkredites in einem gesunden Verhältnis zur Höhe des monatlichen Lohn- beziehungsweise Gehaltseingangs steht. Falls nicht, wird auch in diesem Fall die Bank Ihnen ein neues, besser passendes Angebot machen. Ist Ihr Kreditwunsch jedoch für die Bank realistisch, steht anschließend lediglich noch die Bonitätsprüfung an, bevor der Kredit bewilligt werden kann. Wie diese im einzelnen abläuft, haben wir an anderer Stelle bereits ausführlich beschrieben. In der Regel dauert eine Bonitätsprüfung nur wenige Minuten und wird direkt über das Internet vorgenommen.

Etwas anders gestaltet sich der Prozess bei einer Internet- beziehungsweise Direktbank. Hier füllen Sie online ein entsprechendes Formular aus, laden die geforderten Unterlagen hoch und legitimieren sich mit der Online-Ausweisfunktion oder per Video bei der Deutschen Post. Oft word auch das Post-Ident-Verfahren angeboten bei dem Sie persönlich in der nächsten Postfiliale erscheinen und sich ausweisen müssen. Sind die Unterlagen beim Kreditinstitut angekommen, muss der Antrag lediglich noch bearbeitet werden. Dieser Prozess gleicht dann weitgehend dem in einer Filialbank, zum Beispiel die in diesem Zuge erforderliche Bonitätsprüfung.

Vergleich: Was ist ein Ratenkredit? - Was ist ein Dispokredit?

Da beide Kreditformen ähnlich flexibel und besonders einfach zu nutzen sind, vergleicht man den Ratenkredit sehr oft mit dem Dispositionskredit (kurz: "Dispo"), welcher auf ein Girokonto gewährt wird. Dieser Dispokredit stellte die von Ihrer Bank eingeräumte Überziehungsmöglichkeit für ein Girokonto dar. Meist handelt es sich dabei um das Lohn- und Gehaltskonto, wobei der Dispositionsrahmen oft auf zwei bis drei Monatsgehälter festgelegt wird. Der Kunde kann also sein Girokonto jederzeit bis zu diesem festgelegten Rahmen überziehen, somit steht ihm auch ein finanzieller Rahmen zur Verfügung, der beispielsweise für kurzfristige Anschaffungen genutzt werden kann.

Ein eklatanter Unterschied besteht jedoch bei den Rückzahlungskonditionen. Während bei einem Ratenkredit die Rückzahlung bereits im Kreditvertrag festgelegt ist, steht es dem Kunden beim Dispokredit weitgehend frei, wann und wie viel Kapital er auf sein Konto einzahlt, um den offenen Kreditbetrag auszugleichen. Der Vorteil für den Kunden liegt hierbei also eindeutig beim Dispokredit, der Ratenkredit ist in diesem Fall wesentlich unflexibler. Kommen wir zu den Zinsen: Hier schlägt die Stunde des Ratenkredites. Während beim Dispokredit Zinssätze von ca. 7 bis 15 Prozent durchaus die Regel sind, liegen die Zinssätze bei Ratenkrediten meist deutlich niedriger. Der Kunde kann also bares Geld sparen, wenn er bei kurzfristigen Anschaffungen nicht einfach sein Girokonto überzieht, sondern den etwas größeren bürokratischen Aufwand in Kauf nimmt und einen Ratenkredit beantragt. Er sollte dabei allerdings sicherstellen, dass er die Kreditraten über den vereinbarten Zeitraum problemlos zahlen kann.
Fazit: Der Ratenkredit ist grundsätzlich günstiger, der Dispokredit dagegen einfacher und flexibler. Hier bleibt es jedem selbst überlassen, nach seinen Prioritäten zu handeln.

Vergleich: Filialbank - Direktbank

Ratenkredite bietet heute nahezu jede Bank an. Dabei macht es keinen Unterschied, ob es sich beim Anbieter um eine konventionelle Filialbank oder eine moderne Internet- beziehungsweise Direktbank handelt. Lediglich der Beantragungsprozess für den Kredit unterscheidet sich bei beiden Bankenformen etwas. Doch welche Alternative sollte man wählen, beziehungsweise wo liegen die individuellen Vor- und Nachteile jeder Bankenform?

Die meisten Kreditnehmer werden vorrangig an den Kosten eines Kredites interessiert sein. In diesem Fall ist die moderne Internet- beziehungsweise Direktbank der eindeutige Sieger. Durch das fehlende Filialnetz reduziert sich der Verwaltungsaufwand für das Kreditinstitut auf ein Minimum, wodurch immense Kosten eingespart werden können. Diese Kostenvorteile können - zumindest zum Teil - an den Kunden weitergegeben werden. Dies führt dazu, dass Kredite bei Internet- und Direktbanken meist ein ganzes Stück günstiger als bei den herkömmlichen Filialbanken angeboten werden.

Ein anderes Bild ergibt sich allerdings beim Service. Wie bereits erwähnt, müssen Sie, um einen Kredit bei einer Internet- oder Direktbank zu beantragen, die Formulare selbst ausfüllen und sich entweder per Video oder persönlich im PostIdent-Verfahren legitimieren. Bei Ihrer Hausbank bzw. jeder Filialbank dagegen nimmt Ihnen der Bankbedienstete fast jede dieser Arbeiten ab. Sie müssen lediglich mit Ihren letzten zwei bis drei Lohn- oder Gehaltsabrechnungen in die nächste Filiale gehen und den Kredit dort beantragen. Dafür kosten hier die Kredite meist höhere Gebühren und auch die Zinssätze liegen durchschnittlich ein ganzes Stück höher. Die Frage ist also: Haben Sie es lieber bequem oder wollen Sie Ihren Kredit doch lieber so günstig wie möglich? Im ersten Fall gehen Sie einfach zu Ihrer Hausbank und beantragen den Kredit dort. Falls Sie doch lieber Kapital einsparen möchten, sollten Sie sich eine entsprechende Direktbank aussuchen. Insbesondere das Internet bietet hierbei vielfältige Möglichkeiten zum Vergleich der einzelnen Kreditangebote.

Den effektiven Jahreszins für einen Ratenkredit leicht erklärt

Der Haupt-Kostenfaktor bei der Inanspruchnahme eines Ratenkredites sind nicht etwa die Gebühren, welche Sie gleich beim Abschluss des Kredites für den Verwaltungs- und Bürokratieaufwand zahlen müssen, sondern die für das Ausleihen des Kapitals zu zahlenden Zinsen. Man spricht dabei auch vom effektiven Jahreszins. Je höher dieser ausfällt, desto mehr müssen Sie für das Ausleihen des Kapitals an das Kreditinstitut bezahlen.

Falls Sie in der Vergangenheit noch nichts mit Krediten zu tun hatten, sollten Sie sich zunächst einige grundlegende Fakten über den effektiven Jahreszins vor Augen führen. Der Begriff "effektiv" steht hierbei dafür, dass alle eventuell zinsbeeinflussenden Faktoren bei der Darstellung des Jahreszinses bereits herausgerechnet wurden, so dass der Interessent eine optimale Vergleichsmöglichkeit mit den Angeboten anderer Anbieter zur Verfügung hat. Weiterhin wird der effektive Jahreszins immer in einem Prozentsatz angegeben. Er bezieht sich somit jeweils direkt auf den Kreditnettobetrag.

Soviel zu den grundsätzlichen Eigenschaften des effektiven Jahreszinses. Was die meisten Kreditnehmer jedoch noch viel mehr interessieren dürfte, ist, wie hoch dieser Zins für Ihren Kredit maximal ausfallen sollte, beziehungsweise wann ein Angebot als besonders günstig anzusehen ist. Pauschal kann man diese Fragen nicht beantworten. Die Höhe des effektiven Jahreszinses hängt von vielen unterschiedlichen Faktoren ab. So fließen neben der Höhe des gewünschten Kredites auch die gewünschte Anzahl der monatlichen Raten, die persönliche Bonität und viele weitere Faktoren in die Berechnung des Zinssatzes ein. Generell gilt hier: Je mehr Sicherheit Sie Ihrem Kreditinstitut bieten können (beispielsweise durch eine einwandfreie Bonität), desto günstiger werden die Zinssätze für den Ratenkredit ausfallen. Menschen mit schlechter Bonität erhalten Ratenkredite oft nur zu horrenden Zinssätzen, die bereits in manchen Fällen an Wucher grenzen.

Es gibt eine einfache Formel, mit der Sie die Gesamtkosten für Ihren Kredit selbst berechnen können. Um diese Formel anzuwenden, müssen Sie lediglich die Kreditsumme, die gewünschte Laufzeit sowie den monatlichen Zinssatz kennen. Anschließend multiplizieren Sie die Kreditsumme mit der Laufzeit und dann mit dem monatlichen Zinssatz.

Dazu ein Beispiel: Sie nehmen einen Kredit über 5.000 Euro auf, dessen Rückzahlung in 36 Monaten erfolgen soll. Der monatliche Zinssatz beträgt dabei 0,8%. Aufgrund der dargestellten Formel ergibt sich folgende Rechnung:

5.000 Euro x 36 Monate x 0,8% = 1.440 Euro

Die Kreditkosten betragen in diesem Fall also 1.440 Euro. Diese müssen Sie anschließend dem gewünschten Kreditauszahlungsbetrag hinzurechnen, somit ergibt sich eine Rückzahlungssumme von:
5.000 Euro + 1.440 Euro = 6.440 Euro.

Den effektiven Jahreszins errechnen Sie dabei, indem Sie einfach den monatlichen Zinssatz mit 12 multiplizieren. In unserem Fall beträgt er also: 12 x 0,8% = 9,6%.
Zur Information: Es handelt sich dabei um einen recht hohen Jahreszinssatz.

Wie funktioniert ein Ratenkredit
In vielen Fällen ist eine Restschuldversicherung sinnvoll! Lassen Sie sich beraten! - Foto: © crizzystudio

Beurteilung der Sicherheit - Restschuldversicherung

Mit der Aufnahme eines Ratenkredites gehen Sie gleichzeitig auch die Verpflichtung ein, die im Kreditvertrag beschlossenen Bedingungen einzuhalten und Ihre festgelegten monatlichen Ratenzahlungen pünktlich und über die gesamte Laufzeit zu leisten. Doch nicht in allen Fällen ist dies problemlos möglich. Man denke nur daran, wie viele Arbeitnehmer jedes Jahr in Deutschland plötzlich arbeitslos werden und anschließend keinen Job mehr finden beziehungsweise jahrelang dafür brauchen.

Aus diesem Grund kann die Aufnahme eines Ratenkredites durchaus als persönliches Risiko bezeichnet werden. Es gibt jedoch inzwischen die Möglichkeit, sich mittels geeigneten Versicherungsformen wirkungsvoll gegen die Folgen einer Arbeitslosigkeit oder Krankheit abzusichern. Ebenso lassen sich die Auswirkungen auf die Hinterbliebenen im Falle des eigenen Todes während der Rückzahlungsdauer absichern. Man spricht dabei auch von einer Kreditversicherung oder Restschuldversicherung.

Diese Versicherungsform sorgt dafür, dass der restliche noch offene Kreditbetrag im Falle einer Zahlungsunfähigkeit, die aus den im Versicherungsvertrag vorgesehenen Risikofällen resultiert, komplett ausgeglichen wird. Dabei kann die Versicherung entweder die offenen Monatsraten in unveränderter Form weiter bezahlen, oder sie zahlt gleich den gesamten Restbetrag direkt an den Kreditgeber.

Während die so genannte Restschuldversicherung früher lediglich die Aufgabe hatte, die Hinterbliebenen des Kreditnehmers im Falle seines Todes vor finanziellen Belastungen zu schützen, umfassen die meisten Restschuld- beziehungsweise Kreditversicherungen heute gleichzeitig auch das Risiko der Arbeitslosigkeit sowie der Zahlungsunfähigkeit aufgrund von Unfällen oder Krankheiten. Wichtig zu wissen ist in diesem Zusammenhang, dass die meisten Versicherer bei Kredit- beziehungsweise Restschuldversicherungen ihre Leistung nur dann auszahlen, wenn der Versicherte - also der Kreditnehmer - unverschuldet in die als Versicherungsfall definierte Situation gerät. Kündigt er also beispielsweise selbst seinen Arbeitsplatz, so wird die Versicherung nicht für die daraus entstehenden Folgen bezüglich der Rückzahlung des Kredites aufkommen. Eine Restschuldversicherung für einen Ratenkredit kann eine Privatinsolvenz verhindern!

Kündigung des Kredites

Die Kündigung eines Ratenkredites kann von beiden Seiten erfolgen. Das Kreditinstitut wird sie in der Regel dann vornehmen, wenn Sie mit zwei Monatsraten und 10 Prozent im Rückstand liegen, sich Ihre finanzielle Situation geändert hat oder die Sicherheit stark an Wert verloren hat. In diesem Fall kann die Bank den Ratenkredit kündigen, muss Ihnen aber eine Frist zur Zahlung der nicht geleisteten Raten einräumen und Sie zu einem Lösungsgespräch einladen.. Doch auch der Kreditnehmer hat die Möglichkeit, den Kredit bereits während der Laufzeit zu kündigen. Dies könnte beispielsweise dann notwendig werden, wenn er den noch offenen Kreditbetrag - z. B. in Folge einer Erbschaft - auf einmal zurückzahlen möchte.

Wichtig zu wissen ist allerdings, dass in diesem Fall oftmals eine so genannte Vorfälligkeitsentschädigung an das Kreditinstitut zu zahlen ist. Dabei handelt es sich um eine Gebühr, die dazu dient, der Bank die entgangenen Zinseinnahmen, die sich aus der vorzeitigen Rückzahlung ergeben, zu ersetzen. Eine solche Vorfälligkeitsentschädigung muss explizit im Kreditvertrag festgelegt werden und ist auf max. 1 % des Restkreditbetrages begrenzt. Sie wissen also vorher, wie hoch die Vorfälligkeitsentschädigung ausfällt, wenn Sie den Restbetrag vor Ablauf der festgelegten Rückzahlungsdauer begleichen möchten.

Eine vorzeitige Kündigung des Kredites kann sich auch dann ergeben, wenn Sie mehrere bestehende Kredite durch die Aufnahme eines neuen Kredites ablösen möchten. Oftmals ergeben sich hierbei durch die günstigeren Zinssätze des neuen Kredites Einsparmöglichkeiten. Diesen gegenzurechnen sind dann allerdings die jeweiligen Beträge für die Vorfälligkeitsentschädigungen, welches Sie für die zu kündigenden Kredite bezahlen müssen. Fallen die Beträge für diese Entschädigung höher aus als die Ersparnis durch den neuen Kredit, sollten Sie besser die alten Kredite weiterlaufen lassen und in den vertraglich festgelegten Raten zurückzahlen.

Daraus ergibt sich die Tatsache, dass Sie bereits im Vorfeld, das heißt bei Abschluss des Kreditvertrags, genau prüfen sollten, auf welche Bedingungen hinsichtlich der Rückzahlung des Kredites Sie sich einlassen. Berechnet das favorisierte Kreditinstitut eine besonders hohe Vorfälligkeitsentschädigung, kann es günstiger sein, einen anderen Anbieter zu wählen. Beachten Sie auch, dass nicht jede Bank die zu zahlenden Kosten im Falle einer vorzeitigen Kündigung als "Vorfälligkeitsentschädigung" bezeichnet. Einige Kreditinstitute sprechen hierbei auch von "Kündigungskosten" oder "Stornogebühren". Diese unterscheiden sich in ihren Eigenschaften jedoch nicht von einer Vorfälligkeitsentschädigung.(Text: W.)

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